Camera Austria International

86 | 2004

  • MARTIN PRINZHORN
    Kaucyila Brooke: Grenzen
  • KAUCYILA BROOKE
  • ANNE BERTRAND
    Melik Ohanian: Zwischenbilder (Genau hier leben wir)
  • MELIK OHANIAN
  • MATTHIAS HERRMANN
    Ein Gespräch mit Monica Bonvicini / Sam Durant
  • MONICA BONVICINI / SAM DURANT
  • WOLFGANG BRÜCKLE / RACHEL MADER
    Die Mise-en-scène ist fundamental. Ein Gespräch mit Alfredo Jaar
  • KAUCYILA BROOKE
    Chicken in the Ruff, Begehbare Schränke, Nevadapuff

Vorwort

Künstlerbeitrag / Artist feature in <i>Camera Austria International</i> 86/2004, S. / pp. 7–16.<br><br>Kaucyila BrookeMartin Prinzhorn stellt in seinem Beitrag über Kaucyila Brooke eine Künstlerin vor, die einer hochkomplexen fotografischen Praxis verpflichtet ist: Einerseits reflektiert sie die theoretischen Implikationen des Mediums und lässt sie in ihrer Arbeit sichtbar werden. Diese sind aber nie allein Hauptgegenstand ihrer künstlerischen Arbeit, im Gegenteil: Jenseits eines methodischen / theoretischen Reflektionszusammenhanges bearbeitet Brooke mit ihren Fotografien Themen, die anzusiedeln sind in dem sich bedingenden (Spannungs-) Verhältnis von persönlicher Erfahrung / eigener Identität und politischem Anspruch.

Volltext

Camera Austria International 86 | 2004
Vorwort

Martin Prinzhorn stellt in seinem Beitrag über Kaucyila Brooke eine Künstlerin vor, die einer hochkomplexen fotografischen Praxis verpflichtet ist: Einerseits reflektiert sie die theoretischen Implikationen des Mediums und lässt sie in ihrer Arbeit sichtbar werden. Diese sind aber nie allein Hauptgegenstand ihrer künstlerischen Arbeit, im Gegenteil: Jenseits eines methodischen / theoretischen Reflektionszusammenhanges bearbeitet Brooke mit ihren Fotografien Themen, die anzusiedeln sind in dem sich bedingenden (Spannungs-) Verhältnis von persönlicher Erfahrung / eigener Identität und politischem Anspruch.

Obwohl er sich nicht als „politischer Künstler“ tituliert wissen will, wie der chilenische Künstler Alfredo Jaar im Interview mit Wolfgang Brückle und Rachel Mader verrät, gilt das vorrangige Interesse Jaars eindeutig der politischen Ebene. Seine Arbeit bezieht sich auf seine persönlichen Erfahrungen in so genannten Dritte Welt-Ländern und ist von dem Wunsch geleitet, politische Zusammenhänge sichtbar zu machen und gegen das Vergessen oder besser: gegen das Verdrängen zu arbeiten: „Ich versuche, Brücken zwischen verschiedenen Welten zu schlagen, die meines Erachtens überaus eng miteinander verflochten sind, deren Verflechtung aber von den meisten Menschen nicht gesehen wird.“

Es gibt ein generelles Interesse von Camera Austria, immer wieder einzelne Arbeiten oder Werkkomplexe von KünstlerInnen zu zeigen, die einem größeren Publikum noch nicht bekannt sind. Dies mag auch für den Beitrag von Anne Bertrand zur Arbeit des Künstlers Melik Ohanian gelten, der in den letzten zwei Jahren in der Hauptsache mit seinen Videos, Installationen und Filmen bekannt wurde. Weniger bekannt erschien uns sein fotografisches Oeuvre, das wir in dieser Ausgabe vorstellen, nicht zuletzt auch deshalb, um den fotografischen Anteil eines verschiedene Medien umspannenden Werkes sichtbar zu machen.

Ein weiteres Hauptaugenmerk unserer Arbeit liegt auf der direkten Zusammenarbeit mit Künstlern und so haben wir neben theoretischen Texten von Kritikern und Autoren immer wieder Künstlergespräche dokumentiert. In dieser Ausgabe lassen wir Monica Bonvicini und Sam Durant in einem von Matthias Herrmann moderierten Gespräch zu Wort kommen, das in der Hauptsache die gemeinsame Arbeit an der Ausstellung „Break it / Fix it“ in der Secession, Wien, zum Gegenstand hat.

Wir freuen uns, dass unser Netz an KorrespondentInnen mittlerweile so weit gespannt ist, dass uns in dieser Ausgabe neben Besprechungen aus Deutschland und Österreich auch Rezensionen aus den Niederlanden und Frankreich, aus Amerika, Kanada und Großbritannien, aber auch jene von Antonia Carver aus Teheran erreichen: „For Bam“ – kuratiert von Atila Pessiani und Amir Mo’bed anlässlich des verheerenden Erdbebens in Bam im Dezember 2003 „… is one of only a handful of non-gallery, mixed-media public shows curated by artists to have taken place in Iran since the 1979 Islamic Revolution.“

Abschließend möchten wir Sie über die Ausstellungstätigkeit von Camera Austria im Kunsthaus Graz informieren. Im Juni eröffnen wir eine Ausstellung mit der Camera Austria-Preisträgerin des Jahres 2003, Aglaia Konrad, die aus ihrem über viele Jahre entstandenen Archiv zeitgenössischer dokumentarischer Architekturfotografien des städtischen Raumes ein Projekt für unser Haus realisieren wird.

Im August werden wir mit Gerald Van Der Kaap einen Künstler vorstellen, der in den verschiedensten künstlerischen Disziplinen und kulturellen Zusammenhängen arbeitet: als Foto- und Medienkünstler, Herausgeber von Zeitschriften und Publikationen, als Co-Autor von Fernsehsendungen und VJ im Rahmen von Live-Multimedia-Projekten. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt aktueller und immer unvorhersehbarer Projekte des Künstlers.

Camera Austria ist in diesem Jahr neben der Art Basel auch wieder beim Artforum in Berlin und an der Art Cologne vertreten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch an unserem Stand!

Christine Frisinghelli

Beiträge

Forum

MARTIN MÜHLHOFF

CHRISTIAN VOSSIEK

STEPHANIE CARDON

APRIL GERTLER

HENNING MAIER-JANTZEN

LOIS HECHENBLAIKNER

STEFAN LUGBAUER

PAUL KRANZLER

ANGELA HICKS

VLADIMIR NICOLIC

Ausstellungen

Refuge: The Whitney Biennal 2004
Whitney Museum of American Art, New York
RACHEL BAUM

For Bam
Tehran
ANTONIA CARVER

Contemporary Photography from the Harn Museum Collection, Part II: Alternate Structures
Samuel P. Harn Museum of Art, University Florida Gainesville

Michael Snow / Heinz Emigholz
Goethe Institute, Toronto
TERENCE DICK

Eine Politik der Bilder: 50. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen
Oberhausen
REINHARD BRAUN

Carola Dertnig: Equivok
Secession, Wien
NINA SCHEDLMAYER

Dass die Körper sprechen, auch das wissen wir seit langem.*
Generali Foundation Wien
MAREN LÜBBKE-TIDOW

3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
Martin Gropius-Bau, Kunst-Werke und Kino Arsenal, Berlin
JULIA GWENDOLYN SCHNEIDER

Ulrike Ottinger: Bild Archive
Witte de With, Rotterdam

Neuro – Networking Europe
Muffathalle, München
HERWIG HÖLLER

Cerith Wyn Evans
Frankfurter Kunstverein
HANS-JÜRGEN HAFNER

A propos du Lingchi. Yan Pei-Ming und Huan Yong Ping
Musée Denon, in Chalon-sur-Saône
FABIAN STECH

Matthias Müller: Album
Neuer Berliner Kunstverein
PETRA SCHRÖCK

Gut gekleidet, deplazierte Gestalten
Mitra Tabrizian: Jenseits der Grenzen
Museum Folkwang, Essen; Künstlerhaus Bethanien, Berlin
KERSTIN STREMMEL

Dead End. Miles Coolidge
Galerie Lisa Ruyter, Wien
MAREN LÜBBKE-TIDOW

Artavazd Pelesjan: Unser Jahrhundert
Ursula Blickle Stiftung / Kraichtal; Kunsthalle Wien
HERWIG HÖLLER

René Burri: Utopia. Architecture and Architects
The GAllery at Hermès, New York
CARLO MCCORMICK

Susan Meiselas – Carnival Strippers
Scout Gallery, London
ROY EXLEY

Stadtbewohner/Innen – City Dwellers. Photographic Interventions on Urban Ground
Forum Stadtpark, Graz
MANISHA JOTHADY

Die zitierten Leiden der Jungen U. Kill Bill 1 und 2
HIAS WRBA

Künstler/Innen bei der Arbeit: Infest; Helen Pitt Gallery; Klaus Scherübel, Artspeak
Vancouver; Helen Pitt Gallery, Vancouver; Artspeak, Vancouver
REINHARD BRAUN

Bücher

Katharine Harmon: You are here. Personal Geographies and other Maps of the Imagination
Princeton Architectural Press, New York 2004
KRYSTIAN WOZNICKI

Risk Map 2004
Control Risks Group, London 2003
KRYSTIAN WOZNICKI

Frances Stark: Collected Writing: 1993 – 2003
Book Works, London 2003
KIRSTY BELL

Sigmar Polke: ΔAΦNH – Daphne
Snoeck Verlag, Köln 2004
GISLIND NABAKOWSKI

Impressum

Herausgeber, Verleger und für den Inhalt verantwortlich: Manfred Willmann. Eigentümer: Verein CAMERA AUSTRIA, Labor für Fotografie und Theorie
Alle: Lendkai 1, A-8020 Graz

Redaktion Graz: Reinhard Braun, Christine Frisinghelli, Manisha Jothady
Redaktion Berlin: Maren Lübbke-Tidow

Lektorat: Marie Röbl
Übersetzungen: Klaus Hoffer, Wilfried Prantner, Richard Watts