Ausstellung: Arne Schmitt und Nico Joana Weber. Alleinanspruch
Intro
04.02. – 30.04.2017
Eröffnung / Opening: Fr, 03.02., 19 Uhr / 7 pm
Temporary Gallery. Zentrum für zeitgenössische Kunst e.V. Mauritiuswall 35 50676 Köln, Germany
Kuratiert von Regina Barunke
Unter dem Titel „Alleinanspruch“ präsentieren die in Köln lebenden Künstler Arne Schmitt und Nico Joana Weber ein spannendes Wechselspiel aus Fotografie, Text und Film, das die Frage nach der ‚autonomen Einzelperson’ in den Mittelpunkt stellt. Die Ausstellung umfasst ausschließlich neue Werke der Künstler.
He looked at a tree. To be split and made into rafters.
He looked at a streak of rust on the stone and thought of iron ore in the ground.
To be melted and to emerge as girders against the sky.
These rocks, he thought, are here for me; waiting for the drill, the dynamite and my voice;
waiting to be split, ripped, pounded, reborn; waiting for the shape my hands will give them.
(Ayn Rand, The Fountainhead, 1943)
Der Blick des Architekten auf die Welt: ein Rohstofflager, ein zu eroberndes Terrain, ein Sockel für seine Schöpfung. In Ayn Rands Roman „The Fountainhead“ ist der Held Howard Roark nicht nur eine Idealfigur des modernen Architekten, dessen Bauten sich keinerlei Tradition und Gemeinschaft verpflichtet fühlen; zugleich ist er radikaler Individualist, der aus sich selbst schöpft und autonom agiert. Diese zugespitzte Form des total emanzipierten Subjekts – ein Phantasma des entfesselten Kapitalismus, wie Rand ihn stets propagierte – hat allerdings einen Preis: jeder ist auf sich gestellt. Dieser Widerspruch des Ungebundenseins bildet den Kern der gemeinsam konzipierten Ausstellung „Alleinanspruch“ von Arne Schmitt und Nico Joana Weber. Schmitt beschäftigt sich in fotografischen Serien und dem Film „Mit weniger mehr schaffen“ von 2016 mit der
praktischen Seite der Moderne. Ausgehend von Architekt Ernst Neuferts „Bauentwurfslehre“ und dessen Bauten in Darmstadt (Ledigenheim, 1952-55) analysiert er die Folgen von Rationalisierung und Normierung für den Einzelnen. Nico Joana Weber widmet sich in ihrer Rauminstallation mit der neuen 3-Kanal Videoprojektion „Land of Enchantment“ einer Gegend, die der menschlichen Besiedlung durch harte geografische und klimatische Bedingungen trotzt: Im amerikanischen New Mexico liegen im Tularosa Basin fünf Orte, die auf geografisch engem Raum und durch extreme Kontraste wie im Zeitraffer die Geschichte der Menschheit zusammenfassen. Das Erleben von Landschaft vollzieht sich hier in gefühlter Einsamkeit: der Mensch ist in ihr auf sich zurückgeworfen und stößt an die Grenzen dessen, was dauerhaft gestaltet werden kann.
Arne Schmitt (*1984 in Mayen, lebt / lives in Köln) studierte Fotografie an der HGB Leipzig und der Hogeschool Sint-Lukas in Brüssel. Seit 2014 ist er Gastprofessor an der HfbK Hamburg. Ausstellungen (Auswahl) / Selected Exhibitions: 2016 „Dokumentarfotografie Förderpreise der Wüstenrot Stiftung“, Museum für Photographie Braunschweig; 2013 „Concrete. Fotografie und Architektur“, Fotomuseum Winterthur; 2012 „Wenn Gesinnung Form wird / Verflechtungen“, Sprengel Museum Hannover; „State of the Art. New Contemporary Photography“, NRW-Forum Düsseldorf / Schmitt studied Photography at the HGB Leipzig and the Hogeschool Sint-Lukas in Brussels. Since 2014, he is guest professor at the HfbK Hamburg.
Nico Joana Weber (*1983 in Bonn, lebt in Köln, lives in Cologne) studierte Fine Art and History of Art am Goldsmiths, University of London, und schloss ihr Postgraduiertenstudium an der KHM Kunsthochschule für Medien in Köln ab. Ausstellung (Auswahl) / Selected Exhibitions: 2017 „Transitional Regions“, Museum unter Tage / Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum (in Vorbereitung); 2016 „Buildings, Rooms and Things“, Glasgow Sculpture Studios, Glasgow; „Selva Negra“, Photographische Sammlung / SK Stiftung Kultur, Köln; „Villa Romana-Preisträger 2016“, Villa Romana, Florenz / Weber studied Fine Art and History of Art at Goldsmiths, University of London. She was a postgraduate at the KHM Academy of Media Arts Cologne.
Öffnungszeiten:
Do-Fr 14–18, Sa-So 13–17 Uhr / Thu-Fri 2–6, Sa-Su 1–5 pm.
Sonderöffnungszeiten zur / Special opening hours during Art Cologne, 26. – 29.04.2017
Eintritt frei / Admission free