Msgr. Otto Mauer Preis 2016: ANDREAS FOGARASI

Intro

Der Otto Mauer Fonds vergibt den mit 11.000 Euro dotierten Preis heuer zum 36. Mal. Prämiert wird das gesamte bisherige Werk einer Künstlerin oder eines Künstlers unter 40 Jahren. Diesjähriger Preisträger ist der in Wien lebende und arbeitende Künstler Andreas Fogarasi.

Preisverleihung
Der Preis wurde von Dr. lic. Nikolaus Krasa, Generalvikar der Erzdiözese Wien, am Dienstag, den 29. November 2016, um 19.30 Uhr in den Festräumen desErzbischöflichen Palais, Wollzeile 2, 1010 Wien, an Andreas Fogarasi übergeben.

Begründung der Jury
Die Jury des Msgr. Otto Mauer Preises 2016, bestehend aus Ralo Mayer, Msgr. Otto Mauer Preisträger 2012, Gustav Schörghofer SJ, Johanna Schwanberg, Direktorin, Dom Museum Wien, Andrea van der Straeten, Universitätsprofessorin, Kunstuniversität Linz und Hans-Peter Wipplinger, Museologischer Direktor, Leopold Museum Wien, entschied, den diesjährigen Msgr. Otto Mauer Preis Andreas Fogarasi zuzuerkennen.

„Andreas Fogarasi greift in seinen Arbeiten auf diverse Medien, wie Fotografie, Video, Skulptur und typografische Elemente zurück. Seine multimedialen Installationen weisen dabei einen starken Bezug zur Architektur bzw. zum Design des öffentlichen Raumes auf. Im kunsthistorischen Kontext stellt sein Werk eine spezielle Position in der Skulpturenentwicklung dar, hinterfragt er darin doch immer wieder die Tradition der Formensprache in der Geschichte der Skulptur. Der Umgang mit Raum bei der Werkinszenierung spielt dabei eine besondere Rolle.

Seine Werke zeugen von einer besonderen Aufmerksamkeit für Materialien, bzw. von einem äußerst subtilen Umgang mit diesen. Formal treten Materialität und Information aber immer in eine gleichberechtigte Beziehung zueinander.

Die Jury würdigt vor allem die reflektierte gesellschaftskritische Ausrichtung seiner multimedialen Werke und Installationen. Diese ist dabei immer gepaart mit einem besonderen Gespür für ästhetische Form und Ausführung. Fogarasis Œuvre lässt eine durchwegs analytische Herangehensweise erkennen. Der Künstler recherchiert präzise, setzt sich mit historischen, gesellschaftspolitischen Parametern auseinander und transformiert dokumentarisches Material in eine künstlerische Form, die zu überzeugen weiß. Ein besonderes Augenmerk legt der Künstler auf die Beschäftigung mit nicht-westeuropäischen Kontexten, wie der Türkei bzw. die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte ehemals kommunistisch regierter Länder wie Ungarn oder Russland.

Der Otto Mauer Preis 2016 wird somit einem Künstler verliehen, der es versteht, einen kritischen Blick auf die Gesellschaft in hochästhetischen, formal ausgereiften Arbeiten zu bündeln.”

Folgende KünstlerInnen haben den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst erhalten:
Alfred Klinkan (1981), Gottfried Mairwöger (1982), Erwin Bohatsch (1983), Erwin Wurm (1984), Gunter Damisch (1985), Franz West (1986), Gustav Troger (1987), Peter Kogler (1988), Brigitte Kowanz (1989), Christoph Luger (1990), Martin Walde (1991), Lois Renner (1992), Heimo Zobernig (1993), Tobias Pils (1994), Maria Hahnenkamp (1995), Otto Zitko (1996), Aglaia Konrad (1997), Gregor Zivic (1998), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000), Michael Kienzer (2001), Dorit Margreiter (2002), Simon Wachsmuth (2003), Esther Stocker (2004), Jun Yang (2005), Bernhard Fruehwirth (2006), Ursula Mayer (2007), Isa Rosenberger (2008), Siggi Hofer (2009), Katrina Daschner (2010), Kamen Stoyanov (2011), Ralo Mayer (2012), Luisa Kasalicky (2013), Nilbar Güreş (2014) und Catrin Bolt (2015).