Schule Friedl Kubelka: Informationsabende

Intro

12. Juni 2017 und 21. September 2017, jeweils 19 Uhr

PROGRAMM

Informationsabende: 12. Juni 2017 und 21. September 2017, jeweils 19 Uhr

Das Studienjahr 2017/18 an der SCHULE FRIEDL KUBELKA FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN beginnt am 5. Oktober 2017 und endet am 4. Juni 2018. Die Schule ist allen Alters- und Berufsgruppen zugänglich (Mindestalter 18 Jahre). Die Aufnahme erfolgt nach einem persönlichen Gespräch. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.

Die SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN wurde 1990 von Friedl Kubelka gegründet und wird seit 2010 von Anja Manfredi geleitet. Die Auseinandersetzung mit Photographie im Diskursfeld der bildenden Kunst stellt das Kernstück der Schule dar. Das Konzept der Schule ist es, die Studierenden in jedem Jahr mit einer Vielzahl von Künstler_innen und Theoretiker_innen zu konfrontieren, die aus ihrer eigenen Sichtweise heraus lehren. Der Unterricht findet in Form von acht Workshops, wöchentlichen Vortragsabenden, Mappenschauen, Einzelgesprächen, einer Exkursionsreihe sowie einer Einführung in die Laborarbeit statt. Die Vorträge der SCHULE FÜR UNABHÄNGIGEN FILM, WIEN die in denselben Räumlichkeiten stattfinden, können kostenlos besucht werden.

Wir werden uns dem Medium der Photographie theoretisch wie praxisbezogen annähern. Dies bedeutet, dass wir uns mit der Theorie und Geschichte der Photographie auseinandersetzen, aber auch in der Dunkelkammer Filme bzw. Bilder entwickeln und vergrößern werden. Das eigene „Œuvre“ aufzubauen, indem bestimmte Interessen, Haltungen und Motive herausgearbeitet werden, ist die Zielsetzung für dieses Jahr. Anja Manfredi

Der Unterricht wird aus folgenden Elementen bestehen:

2 Vortragsreihen:

RUTH HORAK
Die 1000 Gesichter der Fotografie

„Um sich ein Bild von der Fotografie als Technik und Medium machen zu können, betrachtet man sie am besten aus den verschiedensten Blickwinkeln: Was schreiben die BildwissenschaftlerInnen über sie, was die LinguistInnen, wie wird sie im Roman dargestellt, und welche Rolle kann die Fotografie im Film spielen, was beobachten die KünstlerInnen an ihr und wo setzen die KuratorInnen an? Auf diesem Weg durch eine kurze Rezeptionsgeschichte der Fotografie werden wir auch immer wieder auf eine Frage zurückkommen: Was macht die Fotografie so unverwechselbar?“

RUTH HORAK Ihr Web Account Photography-she-said.com sagt eh schon alles: Sie redet über Fotografie, seit Jahren schon, ohne Unterlass, in Vorlesungen, Ausstellungen, Zeitschriften, Büchern und am liebsten über Fotografien, die von Fotografie handeln. Sie kuratiert Ausstellungen über Fotografie, hat ein kleines Geheimnis über Roland Barthes gelüftet und herausgefunden, wie gute Fotografie funktioniert. Sie arbeitet an einer „Inventur“ der Fotografie mit Beispielen aus dem Kunstkontext und Medienalltag, mit Filmszenen und Auszügen aus Romanen, die zusammen eine Idee davon geben können, was Fotografie denn ist.

MAREN LÜBBKE-TIDOW
Pionierleistungen der Performancekunst

„Seit Mitte der 1960er-Jahre sind Künstlerinnen in Europa und den USA in ihren Arbeiten der Frage nach Eigen- und Neudefinitionen insbesondere des weiblichen Körpers nachgegangen. Ihren Ausdruck fanden diese Fragen u.a. in Strategien der Performancekunst, die sich in dieser Zeit als neue künstlerische Form zu etablieren begann. In den 1980er-Jahren sind diese Versuche oft als essentialistisch, naiv oder narzisstisch abgewertet worden. Körperdarstellungen wurden vermieden bzw. stattdessen dekonstruierende, konzeptuelle Arbeiten bevorzugt. Die Thematisierung insbesondere des weiblichen Körpers – oftmals verbunden damit, ihn von seinem Objektstatus zu „befreien“ und ihn als Subjekt zu behaupten – hat zu wenig Sichtbarkeit im Feld der Kunst. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man sogar behaupten, dass sich die gegenwärtige Kunst der Körper weitgehend entledigt hat.

In der Vorlesung möchte ich anhand von Beispielen versuchen, die Geschichte der (Selbst)Darstellung des weiblichen Körpers in der Kunst anhand von Beispielen aufzuzeigen. Weiters wird es darum gehen zu zeigen, wie sich dieses Themenfeld vor dem Hintergrund eines differenzierteren Debattenbezugs aller vordergründigen Betrachtung zum Trotz konstant weiter geöffnet hat und wie Künstler_innen heute den Körper – in veränderter Weise – in ihr Werk einbringen. Sie sollen in der Vorlesung Sichtbarkeit erhalten.“

MAREN LÜBBKE-TIDOW ist Autorin und Kuratorin und lebt in Berlin. Seit 1997 ist sie dem Projekt Camera Austria als Redakteurin, Autorin und Kuratorin verbunden, von 2011 bis 2013 als Chefredakteurin der Zeitschrift Camera Austria International. Neben zahlreichen Gruppenausstellungen – etwa zu neuen konzeptuellen Strategien (2007/09), zum Thema Virtuosität resp. Experiment im fotografischen Bild (2010), zum Begriff der Gemeinschaftlichkeit (2011/12) sowie zur Konkretion des Politischen in der Kunst (2012/13, alle gemeinsam mit Reinhard Braun) – hat sie Einzelausstellungen mit Wolfgang Tillmans (2007), Annette Kelm (2008), Artur Zmijewski (2009), Peggy Buth (2010), Tobias Zielony (2011), Michael Schmidt (2012), Stefanie Seufert und Stefan Panhans (2013), Erik van der Weijde (2014), Sven Johne (2015) und Friedl Kubelka (2016) realisiert. Ihre Textbücher „Erik van der Weijde: Gebilde“ (2014) und „Friedl Kubelka: Atelier d’Expression (Dakar) (2016) sind in der Edition Camera Austria erschienen. Sie unterrichtet an der Berliner Technischen Kunsthochschule im Fachbereich Fotografie.
8 Workshops:

NICOLE HAITZINGER / ANJA MANFREDI
Geste
5. – 8.10.2017

„Wir möchten einige Überlegungen zur Geste aus einer radikalen Körper-Perspektive sowie vermittelt durch die bildende Kunst und das Medium der analogen Photographie vorstellen. Vermeintlich selbstverständlich sind Gesten erstens jenseits von Sprache und zweitens, anders als Bewegung, untrennbar mit der ästhetischen Wahrnehmung/Erfahrung verbunden. Darüber hinaus drückt sich aus medientheoretischer und philosophischer Betrachtung in einer Geste ein Gedanke als eine ‚Mitteilung einer Mittelbarkeit‘ (Agamben) aus; sie fungiert als Meta-Kommunikation unserer ‚kulturellen Umgebung‘ (Flusser) par excellence.“

NICOLE HAITZINGER ist am Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft der Universität Salzburg als Professorin tätig. Sie absolvierte ihr Dissertationsstudium an der Theater-, Film- und Medienwissenschaft (TFM) an der Universität Wien. Als Dramaturgin und Kuratorin nimmt sie an internationalen Projekten und Theorie-Praxis-Modulen teil, zuletzt Kunst – Musik – Tanz. Staging the Derra de Moroda Dance Archives im Museum der Moderne Salzburg (2016). Mitarbeit im DFG-Forschungsprojekt Kulturelle Inszenierung von Fremdheit im ‚langen‘ 19. Jahrhundert an der LMU. Internationale Lehre und Gastvorträge z.B. in Moskau, Nizza, Shanghai, Beijing, London, Bern, Belgrad, Skopje. Ko-Leitung des Universitätslehrgangs Kuratieren in den szenischen Künsten.
Publikationen u.a. DenkFiguren. Performatives zwischen Bewegen, Schreiben und Erfinden (hrsg. gem. mit Karin Fenböck, 2010). Versehen. Tanz in allen Medien (hrsg. gem. mit Helmut Ploebst, 2011). Mitherausgeberin des Magazins Tanz und Archiv. Redaktionsmitglied bei CORPUS.

ANJA MANFREDI lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Schule für künstlerische Photographie bei Friedl Kubelka (1998/99) und an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Eva Schlegel (1999–2005). Mitarbeit in der Fotogalerie Wien (2004–2010), seit 2010 Leitung der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie, Wien. Lokale und internationale Ausstellungen: u.a. Einzelausstellungen im Museum der Moderne Salzburg (2013) und House of Art, Budweis (2015). Darüber hinaus war Manfredi Artist-in-Residence in New York City, Rom, London und an der Cité internationale des Arts in Paris.

PHILIP GAISSER
Flaneur vs. Spezialist
23. – 26.11.2017

“A: What are you doin’?
B: NOTHING
A: Where are you goin‘?
B: NOWHERE.
A: Can I come along?
(American Graffiti, 1973)

Mit diesem Dialog beschrieb George Lucas die Lebenseinstellung der Jugend der späten 1960er Jahre, die, so scheint es, mit nichts anderem beschäftigt war, als mit aufgemotzten Karren ziellos durch die Nacht zu streifen. Zumindest will es der Film so. Where are you goin’? Diese Frage hätte man hundert Jahre zuvor auch dem Flaneur auf den Straßen von Paris oder Berlin stellen können. Mit großer Wahrscheinlichkeit hätte die Antwort ebenfalls »nowhere« gelautet. Nirgendwo hinzugehen und dann auch noch nichts zu machen klingt irgendwie lässig. Dann aber auch wieder unmöglich, denn sich vorzunehmen nichts zu tun, kann schon gar nicht mehr nichts sein. Ohnehin kann heute vielleicht nur noch mit gutem Gewissen flanieren, wer sich, zumindest für den Moment, spezialisiert hat.“

PHILIP GAISSER, geboren 1980 lebt und arbeitet als bildender Künstler in Hamburg und Halle. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, unter anderem im Kunstverein Harburger Bahnhof, im Albertinum Dresden, in der Galerie Conradi Hamburg und bei Camera Austria im Kunsthaus Graz. Er erhielt das Arbeitsstipendium für bildende Kunst der Stadt Hamburg (2010), das Atelierstipendium der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius (2011), den Förderpreis des M.1 der Arthur Boskamp Stiftung (2013) und zuletzt das Stipendium der Deutsche Akademie Rom Casa Baldi (2017). Unter anderem veröffentlichte er die Künstlerbücher „Simplex Morph“ (Texten 2010), „To Survey A Black Hole For White Dwarfs“ (ATP Press, 2013) sowie zuletzt „Alma“ (Spector Books, 2014) und „Ants 1“ (Edition Camera Austria, 2015). Seit 2012 betreibt er gemeinsam mit Carsten Benger und Niklas Hausser den Ausstellungsraum ATP Bahrenfeld in Hamburg.

PRINZ GHOLAM
Ein Ding mehr*
30.11. – 3.12.2017

„Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass das Wort ‚Performance‘ bei Studierenden oft den Zwang bedeutet, etwas Aktionistisches oder Extremes machen zu müssen, worum es uns gar nicht geht. Eine Aktivität kann sehr spezifisch sein, kann andere Objekte oder Medien miteinschließen, kann eine Äußerung sein, die man erst mal gar nicht mit dem verbindet, was man oft unter Performance versteht: ein Bewusstsein für den Raum, in dem man sich befindet, seinen Kontext, seine Geschichte; ein Bewusstsein für die eigenen Bedingungen (die gegebenen Einschränkungen, die eigenen körperlichen Fähigkeiten, Identität, Herkunft, Sprache). Die körperliche Aktivität ist der entscheidende Auslöser für den Arbeitsprozess.“

* Rainer Maria Rilke, Auguste Rodin. Frankfurt/M.: Insel Verlag, 1984 [1903]: „Wie der menschliche Körper für Rodin nur so lange ein Ganzes ist, als eine gemeinsame (innere oder äußere) Aktion alle seine Glieder und Kräfte im Aufgebot hält, so ordnen sich ihm andererseits auch Teile verschiedener Leiber, die aus innerer Notwendigkeit aneinander haften, zu einem Organismus ein. Eine Hand, die sich auf eines anderen Schulter oder Schenkel legt, gehört nicht mehr ganz zu dem Körper, von dem sie kam: aus ihr und dem Gegenstand, den sie berührt oder packt, entsteht ein neues Ding, ein Ding mehr, das keinen Namen hat und niemandem gehört; und um dieses Ding, das seine bestimmten Grenzen hat, handelt es sich nun.“

WOLFGANG PRINZ (*1969 in Leutkirch) und MICHEL GHOLAM (*1963 in Beirut, Libanon) haben sich 1993 während ihres Studiums an der Kunstakademie in Karlsruhe getroffen und leben seit 2000 in Berlin. Sie begannen ihre Zusammenarbeit als „Prinz Gholam“ im Jahr 2001. Ihre künstlerische Praxis basiert auf einer performativen und prozesshaften Arbeitsweise, die zu Performances, Video-Übertragungen, Fotografien, Zeichnungen und Texten führt. In ihren Arbeiten verkörpern sie selbst Haltungen, die sich sehr präzise auf eine ikonologische Bildsprache beziehen. Mit einer immer komplexer werdenden Ansammlung von Referenzen stellen sie die Frage nach den Bedingungen, Möglichkeiten und Vorstellungen von Kultur.
Sie hatten Einzelausstellungen im Centre d’Art Contemporain Brétigny, Camera Austria (Graz) und Galerie Jocelyn Wolff (Paris). Sie haben an zahlreichen Gruppenausstellungen teilgenommen, u.a. an der Schweizer Skulpturenausstellung Biel/Bienne (2014), „Die Irregulären“ in der NGBK Berlin (2013), die Momentum Biennial in Moss/Norwegen (2011). Für das wandernde Ausstellungsprojekt La Monnaie Vivante/The Living Currency (2006-2010) zeigten sie Performances in Studio Micadanses Paris, Tate Modern London, Teatr Dramatyczny Warschau und als Teil der 6. Berlin Biennale. Weitere Performances folgten im FRAC Pays de Loire (Carquefou), OZEAN Berlin, Sprengel Museum Hannover, Centre Pompidou Metz, European Culture Congress (Wroclaw), Kunsthal Charlottenborg, Akademie der Künste Berlin, Printemps de Septembre/Les Ateliers des Arques, um nur einige zu nennen. Aktuell zeigen sie Performances und weitere Arbeiten auf der documenta 14 in Athen und Kassel.

EVA SCHLEGEL
Der subjektive Blick
18. – 21.1.2018

„Wie konstituieren sich unterschiedliche subjektive Blicke? Am Anfang steht ein Vortrag zum Thema ‚Das Portrait im Wandel der Zeit und eine kurze Geschichte des Blicks‘. Während des Workshops setzen wir uns intensiv mit den Teilnehmer_innen selbst auseinander: Jede_r fotografiert jede_n der Teilnehmer_innen, damit erstellen wir umfassende, facettenreiche, subjektiv gesehene Portraits jeder einzelnen Person. In Arbeitsbesprechungen analysieren und kontextualisieren wir die Ergebnisse mit den Arbeiten der Autor_innen.“

EVA SCHLEGEL, geboren 1960 in Hall / Tirol, lebt und arbeitet in Wien, 1979–85 Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien bei Oswald Oberhuber, 1997–2006 Professorin für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste, Wien, 2011 Kommissärin des Österreichischen Pavillon, 54. Biennale di Venezia, 2011. Eva Schlegels Werk umfasst fotografische, objekthafte, aber auch installative Arbeiten, die sie experimentell unter Verwendung verschiedener Medien wie der Fotografie auf Blei, Spiegel oder Glas auch räumlich umsetzt. Sie thematisiert dabei Grenzbereiche der Wahrnehmung, stellt Sehgewohnheiten in Frage. Seit 1995 hat Eva Schlegel zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum im In- und Ausland realisiert. Ausstellungen (Auswahl): 2017: imaginary spaces, Galerie Krinzinger, Wien; Subverting Solidity, Gallery Wendi Norris, San Francisco; 2016: Kochi-Muziris Biennale, Indien; Holbaek Art Festival, Holbaek/D; See the invisible, Naturhistorisches Museum, Wien; space with men left out – no man’s space, Höhenrausch, OK, Linz 2015: Vienna for Art´s sake, Winterpalais, Wien; Galerie Krinzinger, Wien; 2014: Photobiennale, Ekaternia Foundation, MAMM, Moskau; Gallery Wendi Norris, San Francisco; 2013: no mans heaven, Eröffnung Salzburger Festspiele, Salzburg; 2012: Galleri Bo Bjerggaard, Kopenhagen; GallerySKE, Bangalore; 2010: in between, MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien; 2009: CIGE, Beijing; CUC, Berlin; Rückblick, Ausblick, Museum Ostwall, Dortmund; 2006/7: Novartis Basel, permanente Installation; 2005: Secession, Wien; 2003: LA women, MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles; 2000: Galerie im Taxispalais, Innsbruck; 1995: Österreichischer Pavillon, Biennale Venedig.

VERENA DENGLER
Von Radical Chic bis Alt-Real.
15. – 18.2.2018

„Wir werden uns mit der Inszenierung von politischen Bildern in Vergangenheit und Gegenwart beschäftigen. In seinem Essay ‚Radical Chic‘ (1970) hat Tom Wolfe eine Dinnerparty bei dem Komponisten Leonard Bernstein in seinem Apartment in Manhattan beschrieben, zu dem damals auch Mitglieder der Black Panther Party eingeladen waren – eine Mischung aus radikalen politischen Inhalten und New Yorker High Society, die er detailreich festgehalten hat (online:nymag.com/news/features/46170/). Wie zeitgenössische Bildproduktion politischer Aktivisten bzw. Akteurinnen von rechts und links aussieht, welche Strategien und Entwicklungen hier feststellbar sind, werden wir uns anhand von Beispielen ansehen (Identitäre Bewegung – wie sich deren Vertreter auf Instagram inszenieren, Burschenschaft Hysteria, Alt-Right in Amerika etc.)“

Essential Reading: Ilya Lipkin on the Photographic Alt-Real:Texte zur Kunst textezurkunst.de/articles/ilya-lipkin-wannabe/

VERENA DENGLER wurde 1981 in Wien geboren. Lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte Druckgraphik an der Wiener Kunstschule (2001–2003) und Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste, Wien (2003–2009) sowie an der Slade School of Art in London (2006). Ihre Arbeiten waren international in zahlreichen Gruppenausstellungen zu sehen, u.a. Surround Audience New Museum Triennale (2015) New York; Techniques of Release (2015) pf Photography Gallery Poznan, Polen; Design Labor (2014) MAK, Wien; NOA NOA (2013) Metro Pictures New York; Freak Out (2013) Greene Naftali Gallery New York; Wiener Glut (2011) Kunsthalle Düsseldorf; Town-Gown-Conflict (2011), Kunsthalle Zürich; Keine Zeit (2012) 21er Haus; Die blaue Kugel (2004) Hamburg, etc. Einzelausstellungen u.a. American Painting (2015) Thomas Duncan Gallery, Los Angeles; Fantastischer Sozialismus (2013) mumok, Wien; Anna O. lernt denglisch in den Energieferien(2013) MAK, Wien; Dengled Up In Blue (2014) Galerie Meyer Kainer, Wien; etc. Gelegentlich Performerin. Als Schriftstellerin unter ihrem eigenen Namen und Pseudonymen wie Veranda von Swindlehurst oder Dr. Envy Nordpol tätig, Texte u.a. über Manfred Pernice, Ellen Gronemeyer, Lili Reynaud-Dewar, Janina Audick, etc. Gewinnerin des 1. Museion Preises 2017 (gemeinsam mit Invernomuto). Lehrauftrag an der Haute école d’art et de design, Genéve, Genf, Schweiz (2015–2017).

RENATE BERTLMANN
IT’S ABOUT LOVE
8. – 11.3. 2018

„Die Liebe ist ein großes Geheimnis. Sie ist einfach. Sie verwandelt und erhöht und ist zugleich Tummelplatz der Eitelkeiten, des Pathos und des Obszönen. Und im Grunde wird ihr keine Sprache der Welt gerecht. Wir können sie also nur umkreisen, uns ihren unendlich vielfältigen Erscheinungsformen behutsam nähern. Der Workshop soll die Möglichkeit bieten, mit den Mitteln der Fotografie über die Auslotung der ganz persönlichen Ängste, Phantasien und Erfahrungen einen individuellen Ausdruck der Liebe zu finden.“

RENATE BERTLMANN, 1943 geb. Wien, 1964–70 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien, Diplom, 1970–82 Lehrbeauftragte ebendort, seit 1970 freischaffend tätig. Ausstellungen im In- und Ausland: Zeichnungen, Bilder, Objekte, Installationen, Fotografie, Foto-Filme, Videos, Performances, Texte, Vorträge. Studienaufenthalte in England, Frankreich, Italien, USA, Preise: Z-Förderungspreis, Theodor Körner Preis, Förderungspreis und Großer Preis der Stadt Wien, London-Stipendium, Mitglied der Wiener SECESSION und der NÖ Initiative für Foto-und Medienkunst FLUSS. bertlmann.com

JOCHEN LEMPERT
Phänotyp
24. – 27.5.2018

„Vorstellung der Arbeit von Jochen Lempert, Exkursion „Aspekte des Vollfrühlings“
Arbeitsbesprechung mit Schwerpunkt „Überlegungen zur Präsentation von Fotos“.

JOCHEN LEMPERT (geb. 1958) hat Biologie an der Universität Bonn studiert und arbeitet mit Fotografie seit den 90er Jahren. Seither ist ein offenes Werk über die Wahrnehmung von Natur und Lebewesen in Kontexten der wissenschaftlichen Forschung, der subjektiven Wahrnehmung und der mensch-gemachten Umwelt entstanden. Seine Arbeit bestehend aus analogen s/w-Fotografien eröffnet ein faszinierendes und komplexes Lexikon von morphologischen Studien. Unter Jochen Lemperts zahlreichen Einzelausstellungen sind besonders zu erwähnen: 365 Quadres sobre Història Natural, ProjecteSD, Barcelona, 2003; Coevolution, Museum für Gegenwartskunst Siegen, 2005; Recent Field Work, Culturgest, Lissabon, 2009; Museum Ludwig, Köln, 2010; Hamburger Kunsthalle, 2013; Cincinatti Art Museum, 2015; Izu Photo Museum, Izu, Shizuoka, 2016. Erschienene Monografien: 365 Tafeln zur Naturgeschichte, Bonner Kunstverein / Kunstverein Freiburg, 1997; Coevolution, 2005; Recent Field Work, 2009; Phenotyp, 2013; Composition, 2015; Plant Volatiles, 2016. Jochen Lempert wird von ProjecteSD, Barcelona, und BQ, Berlin, repräsentiert.

TOBIAS ZIELONY
ANDERE BILDER
31.5. – 3.6. 2018

„In diesem Workshop geht es um das Thema Jugend und die Frage nach der Bedeutung von Bildern im Leben von Jugendlichen. Fotografische Bilder sind Teil unseres Alltags geworden und spielen in der Identitätskonstruktion von Jugendlichen eine wichtige Rolle. Wenn wir versuchen, das Thema Jugend mit den Mitteln der Fotografie zu erforschen, müssen wir auch die medialen Bilder mitdenken, die den Alltag der Jugendlichen prägen. Die klassische Dokumentarfotografie scheint dafür nur bedingt geeignet. Vielmehr gilt es, neue, experimentelle Formate zu entdecken, die die mediale Durchdringung der Welt selbst zum Thema machen.“

TOBIAS ZIELONY was born in 1973 in Wuppertal, Germany. His critical aproach to social documentarism makes him one of the most discussed artists in contemporary German photography. After studying Documentary Photography at the University of Wales, Newport, Zielony enters Timm Rauterts‘ class for artistic photography at the HGB Leipzig in 2001. In 2006 he moves to Berlin and receives the GASAG-Kunstpreis as well as grants for New York and Los Angeles. Solo exhibitions follow at C/O Berlin (2007), Kunstverein Hamburg (2010), Folkwang Museum Essen, MMK Zollamt Frankfurt, Camera Austria Graz (2011), and Berlinische Galerie (2013). In 2014 he was selected for the German Pavilion at the Venice Biennial 2015. Tobias Zielony lives and works in Berlin.

Gastvortragende:
HELMUT LETHEN
Freundlichkeit und Schrecken der Foto-Oberfläche.

„Auf der Grundlage des Buchs „Der Schatten des Fotografen“ (2014) geht es um die Fragen:
1. Untergraben Bildunterschriften die Oberfläche des Fotos? 2. Werden Fotos durch ihre Zirkulation bereichert? 3. Ist das Foto ein Fenster zur Realität oder nur der Abdruck eines technischen Programms?“

HELMUT LETHEN, zur Zeit Gastprofessor an der Kunstuniversität Linz, von Oktober 2007 bis März 2016 Direktor des Internationalen Forschungszentrum für Kulturwissenschaften (IFK) in Wien, Gastprofessuren in Los Angeles, Chicago, Berkeley und Bloomington. Studium der Literatur in Bonn, Amsterdam und Berlin. Bücher u.a.: „Verhaltenslehren der Kälte“ (1994), „Sound der Väter“ (2006), „Der Schatten des Fotografen“ (2014).

LISA ORTNER-KREIL
Man Ray: Eine Ausstellungsgenese

„La Violon d’Ingres, Kiki and the Mask und Les Larmes sind wohl seine berühmtesten Werke und regelrechte Ikonen der Fotografie: Man Ray. Ihm ist die Frühjahrsausstellung 2018 des Kunstforums gewidmet. In meinem Vortrag wird es um die Herausforderungen und Fragestellungen gehen, mit denen ich mich in der Vorbereitung der Man Ray-Ausstellung, die ab 14. Februar 2018 zu sehen sein wird, beschäftigt habe. Man Ray ist nach wie vor hauptsächlich für seine Fotografie und Rayografie bekannt. Dass er aber auch in zahlreichen anderen Medien – Malerei, Airbrush, Film, Gebrauchsgrafik, Text – gearbeitet hat, will die Ausstellung vor Augen führen. Wichtigstes Anliegen hierbei ist es, Man Ray als einen Grenzgänger zu zeigen, der einen ganz selbstverständlichen, unhierarchischen Switch zwischen den Medien betrieb und insofern durchaus als Vorläufer von Konzept- und Medienkunst gesehen werden kann. Vor allem die ganz gegenwärtigen künstlerischen Tendenzen, bei denen Grenzen zwischen Raum und Fläche, zwischen Fotografie, Objekt, Performance und Tanz fließend werden, scheint Man Ray in seinem spielerisch-humorvollen dabei aber technisch immer enorm elaborierten Œuvre vorwegzunehmen. Nach dem Vortrag an der Photoschule wird es noch einen zweiten Termin geben, bei dem ich die Gruppe dialogorientiert durch die Ausstellung im Kunstforum führe.“

LISA ORTNER-KREIL ist Literaturwissenschaftlerin, Kunsthistorikerin und Kuratorin am Kunstforum Wien. Ausstellungen und Texte vor allem zu historischer und zeitgenössischer Fotografie sowie der Wechselbeziehung von Bild und Sprache. Rezente Projekte: Man Ray im Kunstforum Wien 2018, Anna Artaker – THE PENCIL OF NATURE im tresor des Kunstforum Wien 2017, Benjamin Eichhorn – DOPPELGÄNGER in der Galerie baeckerstrasse4 2017, White Cube/Black Box im tresor des Kunstforum Wien 2017, Martin Kippenberger im Kunstforum Wien 2016, Kippenberger hören am Donaukanal für KÖR (2016), Reflexion – Selbstbesinnungen der Fotografie im tresor des Kunstforum Wien 2016, Nina Rike Springer für EYES ON – MONAT DER FOTOGRAFIE in der Galerie baeckerstrasse4 2016, Julien Berthier am Kunstplatz Graben für KÖR 2015, Landscape in my Mind – Landschaftsfotografie heute im Kunstforum Wien 2015 (mit Florian Steininger), Werner Schrödl – Snooky Games im tresor des Kunstforum Wien 2014 (mit Florian Steininger), Eyes Wide Open – Stanley Kubrick als Fotograf im Kunstforum Wien 2014.

Künstler_innen präsentieren ihre Arbeiten:

LAURENZ BERGES
„Seine entleerten Fotografien werfen uns auf uns selbst zurück. Sie erzählen vom Verlassen und vom Vergessen, von Abwesenheit und dem Lauf der kleinen Geschichte, dem dem sich niemand entziehen kann. Diese handelt auch von der existentiellen Bedeutung bestimmter Räume und Objekte für unsere Identität, von deren Vergänglichkeit und ihrem möglichen Verlust.“ (formuliert mit Bezug auf einen Text von Sabine Maria Schmidt)

LAURENZ BERGES geboren 1966 in Cloppenburg, lebt in Düsseldorf. Studium an der Universität Essen (Folkwang). Assistent bei Evelyn Hofer in New York und Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd Becher. Ausstellungen im In- und Ausland laurenzberges.de

GERALD DOMENIG
„Auf meinem USB-Stick habe ich ein altes Foto gefunden, das ich in den siebziger Jahren im oberen Gailtal gemacht habe, in der Zeit meiner künstlerischen Sozialisation. Das Motiv war die fotografiespezifische Landschaft. Damals konnte man auch Inter City-Zugfenster noch öffnen, das habe ich fleißig genutzt. Das Foto soll außerdem meine Selbstbeschreibung ersetzen. Bis Oktober ist es noch lang hin. Heute denke ich, ich werde bei Ihnen ein Detail meiner Ausstellung in der Secession behandeln. Der Vortragstitel wäre ‚Das Z. Über das Motiv‘. Ich könnte aber auch auf die Jahreszeit Rücksicht nehmen und über meine Manie, Blätter von der Straße aufzuklauben und zu Hause zu fotografieren, eine mindestens einstündige Lesung anbieten, ergänzt durch die Präsentation von Dias von Blättern und Autos.“

MARINA FAUST
Marina Faust interessiert sich für zirkuläre Arbeitsprozesse, für performative Aktionen von Menschen mit Gegenständen, für Ephemeres und Unscheinbares – seien es Prothesen, die Rückansicht von Werken sowie Luxus- und Nutzobjekte, die ihrem üblichen Dienst ganz einfach enthoben werden. (Auszug aus einem Text von Angela Stief)

MARINA FAUST began working at the age of eighteen as a photographer in Vienna. Between 1974 and 1975, she collaborated as a photo reporter with Magnum Photos Agency, Paris. In the 1980s she has had several exhibitions at Galerie Agathe Gaillard, Paris. From 1990 to 2008, Faust has collaborated as a photographer with Martin Margiela. In 1995, she began working with other media, including collages, videos and objects. In 2000/2001, she taught at the École nationale supérieure des Beaux-Arts. Her group of traveling chairs, first shown at Song Song in Vienna in 2007, is part of the collection of Museum für Angewandte Kunst, Vienna. Her photo series are being regularly published in the French art magazine Frog. Her collaboration with Franz West, „Talk without Words (Christopher Wool)“ from 2012 was part of the exhibition „Franz West, Artist Club“ at the 21er Haus, Vienna, in spring 2017. She is going to have a show with her new collage works at ‚Le Consortium‘, Dijon, France, from October 2017 to January 2018.

SEIICHI FURUYA
Seiichi Furuya wurde 1950 in Izu, Japan, geboren, lebt heute in Graz. Furuya hatte seit 1975 zahlreiche Ausstellungen in Europa und Japan, u.a. im Forum Stadtpark und Camera Austria, Graz, im Fotomuseum Winterthur, in der Albertina, Wien, im Vangi Sculpture Garden Museum, Shizuoka, und im Tokyo Metropolitan Museum of Photography. Einzelausstellungen fanden in jüngerer Zeit in der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig, den Technischen Sammlungen Dresden, im Kunsthaus Dresden, im Heidelberger Kunstverein und im Museum für Photographie Braunschweig statt. Seine Arbeiten befinden sich in den Sammlungen bedeutender Museen in aller Welt, u.a. denen des Stedelijk Museum, Amsterdam, des Tokyo Metropolitan Museum of Photography, des National Museum of Modern Art, Tokyo, des Museum of Modern Art, New York, und des Metropolitan Museum of Art, New York. Seiichi Furuya ist einer der Mitbegründer und Mitherausgeber von „Camera Austria“ und kuratierte u.a. Ausstellungen „Shomei Tomatsu: Japan 1952-1981“ (Graz, 1984) „Keep in Touch. Positions in Japanese Photography“ (Graz, 2003), die japanische Fotografen in Europa einführten. Sein Hauptziel aus der Aktivität als Fotomacher und Fotobenutzer ist es Bücher zu machen.

Er veröffentlichte zahlreiche Fotobücher, die signifikant für seine Arbeitsweise sind, u.a. „Mémoires 1978-1988“ (Camera Austria, 1989), „Mémoires 1995“ (Scalo Books, 1995), „Christine Furuya-Gössler, Mémoires 1978-1985“ (Korinsha Press, 1997), „Portrait“ (Fotohof, 2000), „Last Trip to Venice“ (Self-published, 2002), „Mémoires 1983“ (Akaaka Art Publishing, 2006) und „Mémoires 1984-1987“ (Izu Photo Museum und Camera Austria, 2010), „Staatsgrenze. 1981 – 1983“ (Spector Books, 2014) und zuletzt „WARUM DRESDEN“ (Spector Books, 2017) Diese Publikationen werden die Grundlage für das Zusammentreffen mit Seiichi Furuya bilden.

MARIO KIESENHOFER
„Sexualität, Landschaft, Architektur, Privatsphäre und Öffentlichkeit – in seiner künstlerischen Arbeit erforscht Mario Kiesenhofer das Zusammenspiel dieser Konzepte und geht der Frage nach, wo Schnittstellen entstehen und wie diese sichtbar werden. Ein wiederkehrendes Element in Kiesenhofers Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit der sexuellen Topografie urbaner Räume. In seiner aktuellen Serie gibt der Künstler gefilterte Einblicke in Gay-Clubs und Bars internationaler Metropolen wie New York, Tokio, Paris, Berlin etc.: fotografische Abbilder sensibler Orte, an denen sexuelle Fantasien und Fetische einen geschützten Raum finden. Mario Kiesenhofer wird in seinem Vortrag seine künstlerische Arbeit vorstellen, über die von ihm mitbegründete Publikationsreihe STREULICHT sprechen und auf das Wechselverhältnis zwischen Kunst und Mode eingehen.“

MARIO KIESENHOFER hat Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien studiert.
2015 erhielt er das Startstipendium für künstlerische Fotografie des Bundeskanzleramts für Kunst und Kultur und 2018 ist er Träger des dreimonatigen Atelierstipendiums für künstlerische Fotografie in New York City. Er lebt in Wien und ist international als bildender Künstler, Fotograf, Grafiker und kreativer Grenzgänger zwischen Kunst und Mode tätig.

LISA SCHWARZ
„Ausgehend von einem subjektiven Moment entwickeln sich durch Recherche und Assoziation installative Arbeiten, die Narrative und Mythen sichtbar machen und die Chance auf Entrückung derselben offenlegen: durch einen Arielle-Kinderbadeanzug, eine Rosmarinpflanze, die Freude über Parkemed oder anhand eines müden Selfies. Mein Interesse liegt darin, narrative Möglichkeiten zu finden, einen Diskurs zu erzählen und darzustellen sowie unsere Sichtweisen und Kategorisierungen zu hinterfragen. Dabei bewege ich mich zwischen Fotografie, Installation und Performance. Selbstdarstellungen knüpfen als Verbindungselement daran an und führen reflexiv zu mir selbst zurück, sollen gleichzeitig aber auf die Betrachtenden reflektieren.“

LISA SCHWARZ, *1992 in Wiener Neustadt, aufgewachsen im Burgenland, lebt derzeit in Wien.
Seit 2011 Komparatistik an der Universität Wien. 2011–2012 Schule Friedl Kubelka, Klasse für künstlerische Photographie in Wien bei Anja Manfredi. Seit 2012 Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Klasse Kunst/Fotografie bei Martin Guttmann. Seit 2016 Masterstudium der Komparatistik an der Universität Wien mit kulturwissenschaftlichen Schwerpunkt. Derzeit Forschung an Gegennarrativen zur Geschichtsschreibung in der Literatur von Peter Waterhouse (Krieg und Welt). SoSe 2016 Erasmusaufenthalt an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.

SOFIE THORSEN
„Der Raum im Allgemeinen und die Installation im Ausstellungsraum im Besonderen stellen zentrale Themen in meiner künstlerischen Produktion dar. Vor dem Hintergrund konkreter Räume und Orte oder historischer architektonischer Phänomene entwickle ich meine Installationen und Objekte in einer Reihe unterschiedlicher Medien. Die Zeichnung und die Photographie nehmen in dieser Arbeit Sonderstellungen ein. Im Vortrag werde ich über mehrere Werkgruppen aus den letzten Jahren sprechen, in denen auf unterschiedliche Weise das photographische Dokument als skulpturales Material eingesetzt wird.“

SOFIE THORSEN, born in 1971 in Denmark, lives and works in Vienna. A graduate of the Academy of Fine Arts in Vienna and the Royal Danish Academy of Fine Arts in Copenhagen, she has shown her work in Austria and internationally in numerous group and solo exhibitions at institutions such as Kunsthaus Graz, Kunsthalle Baselland, Basel, Kunstforum Wien and Kunstverein Düsseldorf. She held a teaching position at the Academy of Fine Arts in Vienna from 2005 to 2009. Her mostly installation-based work is dedicated to questions of perception, space, and the architectural object.
sofiethorsen.net

CHRISTOPH WEBER
„In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit dem dekonstruktiven Potenzial gebauter Strukturen. Dabei ist die Aktion – das künstlerische Handeln im Raum – ein wichtiger Ausgangspunkt. Zeichnungen werden in die Wandoberfläche geritzt oder der Werkstoff Beton ganz entgegen gängiger Verarbeitungsmuster manipuliert. Wie kann der Umgang mit Negativform und Abdruck bzw. -guss und das experimentell Prozesshafte der Frischbetonmanipulation meiner skulpturalen Praxis auch innerhalb eines photographischen Diskurses gelesen werden? Was sind weitere Berührungspunkte zwischen Photographie und Skulptur?“

CHRISTOPH WEBER geb. 1974 in Wien, lebt und arbeitet in Wien. Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Astrid Klein und Akademie der bildenden Künste Wien bei Renée Green. Ausstellungen (Auswahl): On Fold, ProjecteSD, Barcelona (2017); Der fremde Raum, Museum Marta Herford; carton/pierre, Galerie Jocelyn Wolff, Paris (2016); Galerie nächst St. Stephan, Wien (2015); Post/Postminimal, Kunstmuseum St. Gallen (2014); Uncast, Ibid Projects, London (2013), Psychosculptures, Vleeshal, Middelburg, Niederlande; Arrivals and Departures, Fondo Mole Vanvitelliana, Ancona, Italien (2010); Antirepresentationalism, KOW, Berlin (2009 ); BAWAG Contemporary, Wien (2008); Neue Galerie, Studio, Graz (2007)
Projektbetreuung künstlerische Photographie; technische Betreuung / praktisches Arbeiten mit Methoden der Photographie:

RAFFAELA BIELESCH
„Die praktisch angelegten Einheiten sind eine Basiseinführung in die Benützung der Dunkelkammer mit dem Ziel selbstständig analoge S/W-Projekte verwirklichen zu können. Wir beschäftigen uns grundlegend mit den Eigenschaften, Wechselwirkungen und Abhängigkeiten analoger Materialien und Prozesse. Gemeinsam werden wir Chemie ansetzen, einen Film entwickeln und schließlich einen Papierabzug herstellen.“

RAFFAELA BIELESCH, 1984 in Wien geboren, lebt und arbeitet in Niederösterreich. Ihre künstlerische Praxis spannt sich zwischen den Koordinaten Körper, Referenz und Produktion auf. Sie versteht ihre Arbeit als medienübergreifend mit Fokus auf Fotografie und Performance. Derzeit studiert sie an der Akademie der bildenden Künste Wien performative Kunst bei Carola Dertnig. Davor Studien der Slawistik und Kunstgeschichte in Wien, Moskau, Basel; Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie unter der Leitung von Anja Manfredi.

MARTIN BILINOVAC – Einführung in Kamerasysteme und Color Management
„Der Kurs beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Aufnahmetechnik der Fotografie. Anschließend werden die digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten in Hinblick auf die Datenaufbereitung für Print, Druck und Webdarstellung vorgestellt.“ Dabei werden wir uns mit dem Themenfeld Color Management und farbkritischen Arbeiten beschäftigen.

MARTIN BILINOVAC, 1981 in Graz geboren, lebt und arbeitet in Wien und Linz, Ausbildung bei Prof. Gabriele Rothemann in Wien und Prof. Daniele Buetti in Münster. Seit 2010 Lehrbeauftragter für Fotografie an der Kunstuniversität Linz, Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften. Zahlreiche Ausstellungen.

ROBERT GRUBER – Analoge SW-Photographie (Praxis, Theorie und Bedarf)
„Kursinhalt ist die Vermittlung von praktischen Kenntnissen und Wissen, welches zur Realisierung von photographischen Arbeiten im Labor befähigt – basierend auf sw-Prozessen für Negativ und Papier. Je nach Bedarf und Möglichkeiten werden einige Wissensbereiche theoretisch und praktisch dargestellt und erarbeitet, z.B.: Möglichkeiten der Printherstellung, Diversität der Materialien, chemo-technische Photographie, Entwicklungs-Prozesse, Tonungsverfahren …“

ROBERT GRUBER, born 1979 in Rottenmann, Austria. Studies: M.A. Scenography at University of Applied Arts Vienna; Visual Communication at National College for Art and Design Oslo; Music Theory at University of the Arts Berlin; Art and Knowledge Transfer at University of Applied Arts Vienna. Lives and works in Vienna. robertgruber.net

ROSA JOHN
„Wir verwandeln den Schulraum zur Camera Obscura und beschäftigen uns davon ausgehend mit der Geschichte, Technik und Ästhetik der Kamera, den individuellen Handlungsweisen mit unseren eigenen Kameras und reflektieren somit die Methoden und Kontexte der Bildaneignung.“

ROSA JOHN, geb. 1982 in Wien, ist Künstlerin und Kulturwissenschaftlerin und arbeitet mit und zu den Medien Fotografie und Film. Aktuell Dissertation zum Objekt der Kamera, DOC-team Stipendiatin der ÖAW und wissenschaftliche Mitarbeiterin am tfm-Institut der Universität Wien (seit 2013). Studienaufenthalte in Athen, Berlin, New York und Westschweiz. Diplom der Theater-, Film- und Medienwissenschaft (2010). Studium an der Schule für künstlerische Photographie und der Schule für unabhängigen Film bei Friedl Kubelka (2007–08, 2009–11). Arbeiten entstehen für Ausstellungsraum, Kino und Publikationen. Auswahl: Age d’Or, EIFF, Monat der Fotografie, nadaLokal, Österr. Filmmuseum, the8fest, TIE, Ve.sch, Viennale, Wiener Festwochen; Cinematographic Objects/August Verlag.
KÄTHE HAGER VON STROBELE
„Im Seminar ‚Muster und Photographie. Zum Prinzip der Serialität im Stillleben‘ werden wir anhand von Feldrecherchen und Lektüren photographische ‚Stile‘ bzw. Inszenierungsformen in der Photographie untersuchen. Im ‚stillen Leben‘ suggeriert die Photographie, dass die Sprache der Objekte tatsächlich eine objektive ist. Photographierte Gegenstände nehmen im Sehen andere, ‚skulpturale‘ Eigenschaften an, sie lassen sich seriell zu einem ‚anderen‘ Gegenstand transfomieren. Über das faktische Erkennen hinaus wird im photographischen Stillleben somit ein ‚sehendes Sehen‘ gefordert, das durch die wiederholende photographische Rekonfiguration immer neue Bedeutungsebenen am Objekt freilegt.“

KÄTHE HAGER VON STROBELE, geboren 1981 in Bozen (Südtirol). Senior Lecturer an der Kunstuniversität Linz, Abteilung textil·kunst·design und PhD-Kandidatin an der Kunstuniversität Linz. Studium der Philosophie (Universität Wien), der Bildenden Kunst/Photographie (Akademie der Bildenden Künste Wien). Postgradualer Masterlehrgang „Educating, Curating, Managing“ an der Universität für Angewandte Kunst. Ausstellungen (Auswahl): Spuren – tracks, Eyes On – Monat der Fotografie, in Kooperation mit Eva Würdinger (Wien) / Binatna. about traces, Le Cube – Independent Art Room (Rabat), Galerie127 (Marrakech), Galerie Kacimi (Fes), Palais Porcia (Wien) / Das Schloß – The Castle, Galerie Raum mit Licht, Ausstellung in Kooperation mit Ernst Koslitsch, Wien / Auf Putz – catwalks on surfaces, Le Cube – Contemporary Art Room, Rabat, Marokko / DISPLAY – Käthe Hager von Strobele, Maria Hahnenkamp, Ulrike Lienbacher, Margret Wibmer, Fotogalerie Wien, WUK / Left Over, Galerie Foto-Forum, Bozen

ANGELIKA KRINZINGER
In ihrer Serie „airlinespoons“ beschäftigt sich Angelika Krinzinger mit ihrer Flugangst. Dazu verwendet sie die Photographie in ihrer ursprünglichen Bedeutung: Zeichnen mit Licht. Durch die physikalischen und chemischen Prozesse ist es möglich geworden „Licht“ einzufangen. Dieses kleine Wunder in der Dunkelkammer ohne Film und Kamera zu erleben bringt einen an den Ursprung der Photographie zurück. Bei unserem Treffen werden wir praktisch in der Dunkelkammer arbeiten.

ANGELIKA KRINZINGER, geboren 1969 in Innsbruck, lebt und arbeitet in Wien. Photocollege (Graphische Lehr- und Versuchsanstalt), Wien. Ausstellungen (Auswahl): 2015: Forum zur Förderung zeitgenössischer Kunst, Wien (G), Week of Contemporary Art, Center of Contemporary Art, Plovdiv/Bulgarien (G), Schloss Orth/Donau (G), Hudson Valley Center for Contemporary Art, New York (G), 21er Haus, Wien (G), Michael Hoppen Gallery, Paris Photo (FR), 2014: Schloss Ambras Innsbruck, Kunsthistorisches Museum Wien (E), 2013: Office de Tourisme Paris, Gare Saint Lazare, Paris (E), Ilan Engel Gallery, Paris (E), Galerie Arthouse, Bregenz (E), Galerie Marc Straus, New York (G), 2012: Muttermilch, Galerie Krinzinger (E), 2011: Ossessione Verde. De Faveri Galleria d’Arte Contemporanea, Feltre (G), 2008: Woodnotes, Galerie Krinzinger (E)

ANJA MANFREDI
„Wir werden uns regelmäßig zu Mappenschauen treffen, um mithilfe reger Kommunikation Austausch aufzubauen. Eine ‚Mappenschau‘: Das Nachdenken und Beurteilen fremder Arbeiten vor einer kleinen Öffentlichkeit stellt für jede(n) Einzelne(n) eine große Herausforderung dar. Lob und Kritik zu üben ist eines der besten Mittel, die eigene Gedankenwelt anzuwenden und zu überprüfen. Und jede(r) steht mit ihren/seinen Arbeiten im Mittelpunkt des Interesses. (Zitat: Friedl Kubelka)
Darüber hinaus ist es möglich, mit mir Einzelgespräche zu führen. Weiters angedacht: Besuche von KünstlerInnenateliers und Ausstellungen in verschiedenen Kunsträumen. Zur Einsicht in künstlerische Prozesse, Produktionsbedingungen und zur Reflexion über die Rolle/Figur des Rezipienten. Am Ende des Schuljahres könnte eine Ausstellung gemeinsam realisiert werden.“
ZEITEINTEILUNG:
– Workshops: Do. 19–21 Uhr, Fr., Sa., So. jeweils sechs Stunden
– Mittwochsunterricht: Vortragsabende, Mappenschauen – 3x monatlich Mi.19–21 Uhr
– Ateliertage: montags nach Vereinbarung, Nutzung der Dunkelkammer
– Exkursionsreihe: „Orte der Photographie“ – 1x monatlich
– Einzelgespräche / Projektbetreuung: nach Vereinbarung