Then the work takes place
Zum Paradigma des Konzeptuellen in der zeitgenössischen Fotografie
Infos
Zeitraum
25.4.2009 – 28.6.2009
Eröffnung
24.4.2009, 18:00
Vortrag
23.4.2009, 18:00
Peter Piller, „Vorzüge der Absichtslosigkeit“
Mit
Marine Hugonnier (FR), Joachim Koester (DK), Sharon Lockhart (US), Jean-Luc Mylayne (FR), Peter Piller (DE), Hans Schabus (AT), Christopher Williams (US)
kuratiert von Maren Lübbke-Tidow & Reinhard Braun
Intro
Die zeitgenössische konzeptuelle Kunst hat in den letzten Jahren einen konjunkturellen Aufschwung erlebt. So zeigte
Camera Austria mit der Ausstellung „First the artist defines meaning“ im Jahr 2006 Werke einer jüngeren Generation von
KünstlerInnen, die in ihrer Arbeit von konzeptuellen Überlegungen ausgehen. Hier wurde ein grundsätzliches
Spannungsverhältnis zwischen Bild und Idee, zwischen dem Sichtbaren und seiner Repräsentation, zwischen Methodik und
Bedeutung evident, das dazu einlud, mit dem aktuellen (Folge-) Projekt dieses Spannungsverhältnis eingehender zu
reflektieren. Mit dem Titel „Then the work takes place“ wird schließlich jener Satz Dan Grahams vervollständigt, den er im
Zusammenhang mit Überlegungen zu Sol LeWitt verwendete und der auf die traditionelle Erzählung der historischen
Konzeptkunst verweist: Im Zentrum steht das Primat der Idee gegenüber dem Werk. Gerade dieses Primat der Idee
gegenüber dem Werk, des Denkbaren und Sagbaren gegenüber dem Sinnlichen, liegt jedoch im Kern der Befragung der
Ausstellung „Then the work takes place“. Bereits der Titel (als Betonung der Arbeit) signalisiert, dass die Bilder als
spezifische ästhetische Erscheinung und Manifestation im Mittelpunkt stehen, dass sie nicht einfach die Idee weiterführen,
sondern sich der Sprache und dem Argument widersetzen – dass sie also einen Raum einnehmen, in dem Denken,
Wahrnehmung, Erkennen, Erfahrung und Wissen in ein neues Verhältnis gebracht werden.