Vortrag
Herta Wolf: Rede und Gegenrede als Motor der Prozessualität von W.H.F. Talbots (druck)fotografischen Verfahren
Infos
Auftaktveranstaltung des interdisziplinären Workshops »Pictorial techne and Co-operative Processes in Relation to Early Photography« des FWF-Projekts »Bildtechniken der Ko-Produktion«
Karl-Franzens-Universität Graz, 21. – 22.4.2023
Organisator*innen: Robert Felfe und Mona Schubert
Programm und Registrierung: https://techne.hypotheses.org/2768
20.4.2023
17:00 Get-Together und Führung durch die Ausstellung Lucie Stahl: Transit Interior
18:00 Abendvortrag Herta Wolf »Rede und Gegenrede als Motor der Prozessualität von W.H.F. Talbots (druck)fotografischen Verfahren«
Ausstellungsraum Camera Austria
In deutscher Sprache
Eintritt frei
Intro
Der Vortrag stellt die Frage, ob, inwieweit und in welchem Ausmaß die Fotografie in ihren Anfängen als kooperativen Wissenskommunikationen erwachsen zu begreifen ist. Auch wenn polytechnischem Wissen geschuldete Verfahren wie die Fotografie selbstredend nur dank vielfältiger Aneignungs- und Kommunikationsstrukturen entwickelt und weiterentwickelt werden konnten, unterliegen die sie bedingenden Wissensdisseminationen gleichermaßen wie die fotografischen Medien prozessualen Veränderungen.
Es gibt wohl kaum einen Nachlass wie den von W.H.F. Talbot, der dank seines Umfangs (selbst zerrissene Notizzettel Talbots wurden aufgehoben, um der Nachwelt überliefert zu werden) einerseits die unterschiedlichen Ebenen des Austausches von Kenntnissen und ihre Auswirkung auf die Entwicklung und Verbreitung (druck)fotografischer Verfahren andererseits genauer nachvollziehen ließe. Darüber hinaus kann anhand von Talbots Werk und Wirken – das eine Zeitspanne von ca. vierzig Jahren umfasst – deutlich gemacht werden, dass fotografische Medien nicht nur neue Bilddiskurse und -praktiken ventiliert haben. Wie alle einem polytechnischen Wissen geschuldeten und damit anwendungsbezogenen Erfindungen und Entwicklungen waren sie immer auch Gegenstand von Urheberrechtsfragen und Patentstreitigkeiten, d.h. von Rede und Gegenrede.
Herta Wolf ist seit 1994 an der Universität Duisburg-Essen und seit 2010 an der Universität zu Köln als Professorin für Geschichte und Theorie der Fotografie tätig. Aktuell bereitet sie die Edition der fotografischen Schriften von W.H.F. Talbot vor, die 2024 im Wilhelm Fink Verlag erscheinen.
Der Abendvortrag von Herta Wolf findet als Auftaktveranstaltung im Rahmen des interdisziplinären Workshops »Pictorial techne and Co-operative Processes in Relation to Early Photography« des FWF-Projekts »Bildtechniken der Ko-Produktion« (21. – 22. April 2023, Karl-Franzens-Universität Graz) statt.
Organisator*innen: Robert Felfe und Mona Schubert
Programm und Registrierung: https://techne.hypotheses.org/2768