Die Aufstellung. Privates Erbe, öffentliches Ausstellen
Ein Gespräch zwischen Rebekka Bauer und Christina Natlacen

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Künstlerinnengespräch
Die Aufstellung. Privates Erbe, öffentliches Ausstellen:
Ein Gespräch zwischen Rebekka Bauer und Christina Natlacen

Im Rahmen der Ausstellung Double Exposure

17.1.2024, 18:00
Ausstellungsraum Camera Austria
In deutscher Sprache
Eintritt frei

Double Exposure
Camera Austria 2023
Foto: Markus Krottendorfer

Rebekka Bauer, aus: Die Aufstellung, seit 2020/2023.

Intro

Rebekka Bauers Installation Die Aufstellung (seit 2020) bringt Hunderte selbstgefertigte Metallobjekte aus dem Nachlass ihres Großvaters und eine Sammlung privater Fotografien aus der Zeit des Nationalsozialismus mit Familienfotos aus unterschiedlichen Jahrzehnten zusammen. Durch das Schaffen eines beziehungsreichen Displays werden die einzelnen Teile aus privatem Familienbesitz neu kontextualisiert und schaffen eine Raumanordnung, die offen für eine subjektive Reflexion auf Seiten der Betrachter*innen ist. Damit steht Bauers Arbeitsweise paradigmatisch für das Ausstellungskonzept von Double Exposure, das das Motiv der Doppelbelichtung für die Analyse sich überlagernder Geschichtsstränge produktiv machen will.

In ihrem Gespräch blicken Rebekka Bauer und Christina Natlacen zunächst auf die Entstehung der Arbeit im Kontext ihrer vielfältigen Bezugssysteme zurück. Die künstlerische Bearbeitung eines Familienerbes durch eine Nachfahrin der Enkel-Generation sowie die Fragen, die sich in Folge des Transfers in den Kunstkontext stellen, werden ebenfalls Thema sein.

 

Rebekka Bauer, geb. 1991 in Freising (DE), lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Leipzig (DE). Sie studierte Medienkunst bei Clemens von Wedemeyer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig sowie Bühnengestaltung am Mozarteum Salzburg (AT) und an der Akademie der bildenden Künste Wien (AT). Ihre Arbeiten bewegen sich im Grenzbereich zwischen Bildhauerei, Bühnenbild und analytischer Fotografie. Sie nutzt spezifische Räume, in denen sie in unterschiedlichen Medien Konstellationen herstellt, die Geschichte(n) und gesellschaftliche Zusammenhänge taktil übersetzen. Oft arbeitet sie mit anderen Künstler*innen für Ausstellungsformate und Publikationen zusammen und ist Teil des Kurator*innenkollektivs des Kunstvereins Leipzig.

Christina Natlacen ist Bildwissenschaftlerin im Bereich Fotografie- und Filmgeschichte. Ihre Arbeitsweise ist kulturwissenschaftlich ausgerichtet und stützt sich auf Bildmaterial aus den Bereichen der Kunst, der Populärkultur und der Wissenschaft. Nach dem Studium der Kunstgeschichte war sie Visiting Fellow am Rijksmuseum, Amsterdam (NL), wissenschaftliche Mitarbeiterin am Medienwissenschaftlichen Seminar der Universität Siegen (DE) sowie Juniorprofessorin für Medien- und Kulturwissenschaften an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (DE). Sie lehrte darüber hinaus an der Kunstuniversität Linz (AT), an der Universität für angewandte Kunst Wien (AT) sowie an der Universität Wien.