G.R.A.M.: NixCheckCashing, 2012
Infos
Eine Edition besteht aus 6 Arbeiten, je 28 × 40 cm, die jeweils zwei Zeitungsdrucke in einem gemeinsamen Passepartout beinhalten.
Auflage:
3 + 1 AP, signiert und nummeriert
Preis:
vergriffen
Edition für Camera Austria
G.R.A.M.
NixCheckCashing, 2012
Beschreibung
Im Mittelpunkt der Arbeiten von G.R.A.M. der vergangenen Jahre stand immer wieder die Auseinandersetzung mit Fragen der Wiederaufführung von massenmedial zirkulierenden und zum kollektiven Gedächtnis gehörenden Bildern. Von der Serie »Nach Motiven von …« (2001) – Nachstellungen ikonischer Pressebilder wie solcher des Geiseldramas bei den Olympischen Spielen in München 1972 oder der Erschießung des Vietkong-Soldaten Nguyen Van Lem – über den aufgebahrten Lenin wie in der »Global Player«-Serie (2006) bis hin zu aktuellen Serien über Konzernchefs und Börsianer-Krisenköpfe (2011) rekonstruieren G.R.A.M. Bildpolitiken, die Erinnerung wie Geschichte determinieren und somit selbst eine Art Wirklichkeitsproduktion vorantreiben.
In ihrer jüngsten Serie – die auch als Edition für Camera Austria erhältlich ist – widmen sie sich den von der Wirtschaftskrise betroffenen Börsenmitarbeitern: Köpfe anonym bleibender Personen, deren Mimik von innerer Erschütterung, purer Verwunderung und blankem Entsetzen kündet. Diese weitverbreiteten Pressebilder der letzten Jahre werden im Studio nachgestellt, wobei sämtliche Details des Interieurs entfernt und die Gestik und Mimik herausgestellt werden.
Von Marx ist allerdings der Ausspruch überliefert, dass sich die Geschichte zwar wiederholt, jedoch nur als Farce. In diesem Sinn oszillieren die Bildprojekte von G.R.A.M. zwischen Wiederaufführung, Aneignung, Neudeutung und kritischer Entlarvung, der jeweils auch eine eigentümliche ironische Selbstverständlichkeit bzw. selbstverständliche Ironie eingeschrieben ist, die das Original immer auf Distanz hält und dessen Konstruiertheit betont.