Graz – Łódź: Institutionelle Parallelen in der Etablierung zweier Fotokunstszenen
Vortrag von Maria Franecka

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Graz – Łódź: Institutionelle Parallelen in der Etablierung zweier Fotokunstszenen
Vortrag von Maria Franecka (Gliwice, PL)

28.4.2022, 18:00
Ausstellungsraum Camera Austria
Sprache deutsch
Eintritt frei

Foto von S.I. Witkiewicz, um 1938-1939,. 13.8 x 8.8 cm, MPŚ-DM/3 , Eigentum: Muzeum Pomorza Środkowego w Słupsku.

Intro

Das Forum Stadtpark in Graz und das Kunstmuseum im polnischen Łodz – zwei Orte, die relativ weit voneinander entfernt liegen und viele Jahre durch den Eisernen Vorhang getrennt waren – haben in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre einen institutionellen Rahmen für Fotografie geschaffen und sich intensiv mit der Rolle des Mediums auseinandergesetzt. Trotz der geopolitischen Entfernung waren die Akteur*innen mit ähnlichen Herausforderungen und theoretischen Fragen konfrontiert.
Im Rahmen des Styria-Artist-in-Residence-Stipendiums hatte die Kunsthistorikerin und Germanistin Maria Franecka, die sich mit dem Nachlass der ersten Fotografietheoretikerin in Polen, Urszula Czartoryska, intensiv beschäftigt, die Möglichkeit, im Frühjahr 2022 drei Monate lang im Archiv von Camera Austria zu recherchieren.
Die Ergebnisse dieser Recherche wird sie in einer Präsentation zusammenfassen und die gemeinsamen Interessen der Gründer*innen von Camera Austria (Christine Frisinghelli, geb. 1949; Manfred Willmann, geb. 1952; Seiichi Furuya, geb. 1950) sowie der Gründerin der Abteilung für Fotografie und visuelle Techniken am Kunstmuseum in Łodz, Urszula Czartoryska (1934–1998), herausarbeiten. In der Präsentation werden Themen wie die damalige Aufteilung zwischen Kunst- und Fotografieszene oder die Diskussionen über das Wesen des fotografischen Mediums behandelt. Darüber stellt Franecka auch das künstlerische Schaffen jener Künstler*innen vor, die für beide Institutionen interessante Impulse geliefert haben, unter anderem Christian Boltanski (1944–2021), Jan Dibbets (geb. 1941), Stanisław Ignacy Witkiewicz (1885–1939), Jindřich Štreit (geb. 1946) und Peter Weibel (geb. 1944).