Camera Austria International
61 | 1998
- SILVIA EIBLMAYR
Die weiße Frau und die weiße Zelle. Zu den Arbeiten von Maria Hahnenkamp - MARIA HAHNENKAMP
- MAREN LÜBBKE
Matthias Herrmann: Jedes Arschloch, das ich fotografiere, ist schön. Ein Interview von Maren Lübbke. - MATTHIAS HERRMANN
- ELKE KRYSTUFEK
Die Wirklichkeit hinter dem Kunstbetrieb - ELKE KRYSTUFEK
- CHRISTIAN DRANTMANN
Knowing You, Knowing Me (It´s the Best That We Can Do!), ABBA - LOUISE KUBELKA
Das Porträt meines Lebens
- OTTO BREICHA
Möglichst jeden Montag - FRIEDL KUBELKA
- MAREN RICHTER
Anleitung zum Sehen oder: >>wien, die 70er jahre, frauen usw.<< - CORA PONGRACZ
Vorwort
Das kommende Heft von CAMERA AUSTRIA, zum Thema „Agents and Agencies. Fotografie zwischen Diskurs und Dokument“, wird als Publikation des Symposions über Fotografie 1997 mit einer gleichsam“globalen“ Zusammensetzung von AutorInnen und KünstIerInnen (von Timothy Druckrey und Sam Samore bis zu Beat Streuli und Mitra Tabrizian) aufwarten. Gemessen daran lenkt das Ihnen hier vorliegende Heft den Blick dezidiert auf ein geografisch sehr eng umrissenes Feld: Die Hauptbeiträge dieses Heftes zeigen Positionen österreichischer oder in Österreich lebender KünstIerInnen: Arbeiten aus den letzten Jahren von Elke Krystufek, Maria Hahnenkamp und Matthias Herrmann stellen aktuellste Positionen auf der einen Seite zur Diskussion, während andererseits Cora Pongracz‘ konzeptuelle Serien der 70er Jahre, den „Erweiterten Porträts“, und Friedl Kubelkas hier erstmals in größerem Umfang gezeigte Arbeit, in der die Künstlerin seit 1978 in einem Work in Progress das Lebensporträt ihrer Tochter Luise aufzeichnet, eine sowohl inhaltliche als auch methodische Klammer dieses Heftes bilden. Inhaltlich stehen auf der einen Seite die Konstruktion des Selbst-Bildes, der Blick auf den eigenen Körper, die Selbst-Inszenierungen eigener Identitäten von Matthias Herrmann und Elke Krystufek, der komplexen Identität des Anderen, des Gegenüber widmen sich Cora Pongracz und Friedl Kubelka. Auch Maria Hahnenkamp arbeitet, wie sie sagt, auf einer „symbolischen Ebene mit verinnerlichten Bildern des Körpers“, arbeitet daran, „ein Imaginäres sichtbar zu machen“. Begleitet werden diese Arbeiten von Texten ebenfalls (zumeist) österreichischer AutorInnen – CAMERA AUSTRIA 61 stellt, mit den künstlerischen und theoretischen Positionen in gewisser Weise auch deren kulturellen Kontext und geografischen Standort mit aus.
Volltext →Camera Austria International 61 | 1998
Vorwort
Das kommende Heft von CAMERA AUSTRIA, zum Thema „Agents and Agencies. Fotografie zwischen Diskurs und Dokument“, wird als Publikation des Symposions über Fotografie 1997 mit einer gleichsam“globalen“ Zusammensetzung von AutorInnen und KünstIerInnen (von Timothy Druckrey und Sam Samore bis zu Beat Streuli und Mitra Tabrizian) aufwarten. Gemessen daran lenkt das Ihnen hier vorliegende Heft den Blick dezidiert auf ein geografisch sehr eng umrissenes Feld: Die Hauptbeiträge dieses Heftes zeigen Positionen österreichischer oder in Österreich lebender KünstIerInnen: Arbeiten aus den letzten Jahren von Elke Krystufek, Maria Hahnenkamp und Matthias Herrmann stellen aktuellste Positionen auf der einen Seite zur Diskussion, während andererseits Cora Pongracz‘ konzeptuelle Serien der 70er Jahre, den „Erweiterten Porträts“, und Friedl Kubelkas hier erstmals in größerem Umfang gezeigte Arbeit, in der die Künstlerin seit 1978 in einem Work in Progress das Lebensporträt ihrer Tochter Luise aufzeichnet, eine sowohl inhaltliche als auch methodische Klammer dieses Heftes bilden. Inhaltlich stehen auf der einen Seite die Konstruktion des Selbst-Bildes, der Blick auf den eigenen Körper, die Selbst-Inszenierungen eigener Identitäten von Matthias Herrmann und Elke Krystufek, der komplexen Identität des Anderen, des Gegenüber widmen sich Cora Pongracz und Friedl Kubelka. Auch Maria Hahnenkamp arbeitet, wie sie sagt, auf einer „symbolischen Ebene mit verinnerlichten Bildern des Körpers“, arbeitet daran, „ein Imaginäres sichtbar zu machen“. Begleitet werden diese Arbeiten von Texten ebenfalls (zumeist) österreichischer AutorInnen – CAMERA AUSTRIA 61 stellt, mit den künstlerischen und theoretischen Positionen in gewisser Weise auch deren kulturellen Kontext und geografischen Standort mit aus.
Eines der Ziele, die wir mit CAMERA AUSTRIA verfolgen ist es, in Zusammenarabeit mit KünstlerInnen und Schreibenden das Medium Zeitschrift zur Herstellung von Öffentlichkeit zu nutzen. Anders als die Ausstellung, die ja an den spezifischen Ort gebunden ist, wird das Medium Zeitschrift hermetisch individuelle, ja private Aussagen in einem offenen, anonymen und erst einmal qualitativ unstrukturierten Rezeptionsraum existierender Medien zur Sprache bringen. Arbeiten, wie sie das vorliegende Heft vorstellt beziehen sich damit gerade in ihrer exzessiven Privatheit auch auf das zunehmend medial definierte Verhältnis von Gesellschaft, Öffentlichkeit und Subjekt. Sie bilden damit im Rahmen der Zeitschriftenpublikation exemplarische Orte eines spezifischen Zusammenspiels von Bildern, Texten, und deren Erscheinen im medialen Raum und stellen künstlerische Arbeit als ausdrücklich gesellschaftlich bezogen dar. Das Medium Zeitschrift als Ort zu wählen heißt, die Fotografie dort zu fordern, wo sie in der Medienpraxis ungebrochen ihre mimetische Kraft als Wirklichkeits-Nachweis ins Spiel bringt. CAMERA AUSTRIA will damit das Medium Fotografie als künstlerisches Mittel in sich verändernden gesellschaftlichen, institutionellen und medialen Rahmenbedingungen immer neu zur Diskussion stellen.
Wir danken besonders den KünstIerInnen und TextautorInnen für ihre Bereitschaft, am Projekt CAMERA AUSTRIA mitzuarbeiten, ihre Arbeit zur Verfügung zu stellen und für die Zeitschrift umzusetzen. Themen zu erarbeiten, Texte und Fotoarbeiten dem formalen Rahmen der Zeitschrift anzupassen erfordert von allen Beteiligten Lust, persönlichen Einsatz und kontinuierliche Mitarbeit, und darauf ist CAMERA AUSTRIA auch in der Zukunft angewiesen.
Manfred Willmann, Reinhard Braun, März 1998
Beiträge
Forum
JULES SPINATSCH
GURAM CIBACHASCHVILI
DIANA KINGSLEY
RUEDI STEINER
CHRISTINA DIMITRIADIS
ALEXANDRA MOSCHOVI
CHRISTINA THOMAS
JUDITH SAMEN
ARIEL AUTHIER
GABRIELA SCHEVACH
ELLEN MANDEMAKER
ANDREA LüHMANN
SILKE HELMDERDIG
LIVIO SENIGALLIESI
SüLEYMAN KAYAALP
WALTRAUD PALME
Ausstellungen
Airport
The Photographers‘ Gallery, London
JOHN TOZER
Kammerflimmern
„Areal A“, Im Reininghaus, steirischer herbst 97, Graz, 23. und 24. 10. 1997
REINHARD BRAUN
Fotografie ist tot, lang lebe die Malerei!
Museum Ludwig, Köln
WOLFGANG VOLLMER
„Echte“ Bilder
Österreichische Galerie im Belvedere/Atelier im Augarten, Wien; Grazer Kunstverein
REINHARD BRAUN
Das Fest der Bilder
4. Internationale Fototage Herten ’97
Herten
WOLFGANG VOLLMER
Reporter für Frankreich
Agfa-Fotohistorama, Köln
WOLFGANG VOLLMER
Räume für Fotografie!
WOLFGANG VOLLMER
Bücher
Claude Cahun – Bilder
Schirmer/Mosel, München 1997
CLAUDE CAHUN
Ed van der Elsken: Honkong. The Way it was
Dewi Lewis, London, und De Verbeelding Amsterdam 1997
RIK SUERMONDT
Rettung vor dem Verschwinden?
Tina Barney: Fotografien. Von Familien, Sitte und Form
Schirmer/Mosel, München und Scalo Verlag, Zürich-Berlin-New York 1997
REINHARD BRAUN
John Gossage: There And Gone
Nazraeli Press, Berlin 1997
REINHARD BRAUN
Lotte Errell. Reporterin der 30er Jahre
Museum Folkwang, Essen 1997
JUDITH SCHWENDTNER
Steve Hart. A Bronx Family Album/The Impact of Aids
Schifferli Production/Scalo Verlag, Zürich-Berlin-New York 1997
JUDITH SCHWENDTNER
Das Zentrum der Geschwindigkeit?
Wolfgang Zurborn: Au centre de la vitesse
Centre Régional de la Photographie Nord Pas-de-Calais 1997
WOLFGANG VOLLMER
Die Baustelle
Bernhard Voita: White Garden
Verlag Lars Müller, Baden 1997
WOLFGANG VOLLMER
Impressum
Herausgeber, Verleger und für den Inhalt verantwortlich: Manfred Willmann. Eigentümer: Verein CAMERA AUSTRIA, Labor für Fotografie und Theorie.
Alle: Lendkai 1, A-8020 Graz.
Redaktion: Christine Frisinghelli, Reinhard Braun
Assistenz: Judith Schwentner
Übersetzungen: Maria Clay, David P. Gogarty, Warren Rosenzweig, Susanne Steinacher, Richard Watts