Arne Schmitt: Zwei Arbeiten
Intro
Alexanderstraße 9b, 28203 Bremen
Samstag, 12 – 16 Uhr
In seiner fotografischen Arbeit So viel wie nötig, so wenig wie möglich beschäftigt sich Schmitt mit der Umnutzung des Sulzer Areals in Winterthur. In den Sulzer Werken wurden die ersten Dieselmotoren, später auch Webmaschinen und Schiffsmotoren gefertigt. Bis in die 1980er Jahre hinein war es Mittelpunkt der örtlichen Industrie und der Stadt Winterthur. Nachdem Sulzer den Standort aufgegeben hatte, begann ein langwieriger Transformationsprozess: Auf dem Gelände ist heute ein neues Viertel aus historischen, umgenutzten und modernen, neuerrichteten Gebäuden entstanden – ein Quartier zwischen Soziokultur, Kreativwirtschaft und Luxus, wie man es in vielen Städten heute findet. Mit den Mitteln von Fotografie und Text beschreibt Arne Schmitt das Sulzer Areal als exemplarische Formation des Neoliberalen in Architektur und Städtebau.
(Radek Krolczyk)
Was könnte dagegen einzuwenden sein, gerade das Benötigte bereitzustellen? Oder dagegen, das Bestmögliche mit dem geringsten Einsatz zu erreichen? Die Argumente der Ökonomie sind schwer zu entkräften, besonders in Zeiten behaupteten Mangels: sie legen nahe, Widersprüche zu befrieden, anstatt sie aufeinanderprallen zu lassen – sich auf Vertrautes zu verlassen, anstatt Neues zu erproben. Die grundlegenden Fragen (Wozu dient etwas? Wem nützt es, wem schadet es?) verstummen zugunsten der praktikablen (Was ist machbar? Wo liegt der Mittelweg, der Kompromiss?).
Dabei wird bewusst unterschlagen, dass gerade die Krisenzeit das Potential nachhaltiger Veränderung birgt. Vor die Wahl zwischen A und B gestellt, vergisst man schnell, dass einst C möglich war und künftig D vorstellbar ist.
(Arne Schmitt)