Universität Kassel besetzt documenta-Professur mit Nora Sternfeld
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Prof. Dr. Nora Sternfeld wird neue documenta-Professorin an der Kunsthochschule Kassel, die Teil der Universität Kassel ist. Die Österreicherin hat derzeit eine Professur an der Aalto-Universität in Helsinki/Finnland inne. Damit hat die Universität Kassel rechtzeitig vor Beginn der documenta 14 in Kassel eine Personalie mit Ausstrahlung in die internationale Kunstwelt entschieden. Sternfeld wird sich unter anderem in den Aufbau eines geplanten documenta-Instituts einbringen.
Prof. Dr. Nora Sternfeld. Foto: Daniel Shaked. Sternfeld (41) wurde 2012 in Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien promoviert. Noch im selben Jahr trat sie eine Professur für Curating and Mediating Art an der Aalto-Universität an. Zuvor hatte sie verschiedene Lehraufträge inne, darunter im Jahr 2009 auch an der Kunsthochschule Kassel. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Theorie und Praxis des Ausstellens, Kritische Museumsforschung, Kunstvermittlung und Bildungstheorie sowie kuratorische und künstlerische Forschung.
„Eines der wesentlichen Ziele meiner Forschungsarbeit sehe ich darin, Kassel als international relevanten Standort für Ausstellungstheorie und -praxis zu positionieren, auch in der Zeit zwischen den alle fünf Jahre stattfindenden Ausstellungen“, kündigte Sternfeld an. Sie ist neben Forschung und Lehre eingebunden in die Konzeption eines documenta-Instituts, das auch das bestehende documenta-Archiv umfassen soll. Die Universität und die Kunsthochschule Kassel arbeiten hier eng mit der Stadt Kassel und der documenta GmbH zusammen. Die Kunsthochschule ist ein teilautonomer Bereich der Universität Kassel.
Formal tritt Sternfeld die Professur an der Kunsthochschule Kassel am 1. 1. 2018 an, da sie zunächst noch Projekte in Finnland zu Ende bringt. Sie übernimmt jedoch schon in diesem Sommersemester einen Lehrauftrag an der Kunsthochschule und ist damit bereits während der documenta 14 und darüber hinaus in Kassel präsent. In einem öffentlichen Vortrag stellt sich Frau Prof. Sternfeld am Donnerstag, 18. Mai, vor: um 17 Uhr im Hörsaal der Kunsthochschule Kassel, Menzelstraße 13. Titel: „PARA-MUSEUM DER 100 TAGE. Die documenta zwischen Ereignis und Institution“.
„Ich freue mich, dass wir Frau Sternfeld für diese Professur gewinnen konnten, die für die nationale und internationale Wahrnehmbarkeit der Universität Kassel eine große Bedeutung hat“, sagte der Präsident der Universität Kassel, Prof. Dr. Reiner Finkeldey. „Das wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass es ein insgesamt sehr starkes Bewerberfeld gab. Ich bin sicher, dass Frau Sternfeld zur regionalen ebenso wie zur internationalen Vernetzung der Universität Kassel und der Kunsthochschule beitragen wird. Das stärkt die Wahrnehmbarkeit von Stadt, Universität und documenta gleichermaßen.“
Prof. Joel Baumann, Rektor der Kunsthochschule Kassel, über die neue Professur: „Die Kunsthochschule Kassel freut sich über die Einrichtung eines dauerhaften documenta-Instituts in Kassel. Die documenta hat ihren Ursprung in der Kunsthochschule und ist auf vielfältige Weise mit ihr verbunden. Viele unserer Lehrenden waren teilnehmende Künstlerinnen und Künstler der documenta. Seit ihren Anfängen beteiligen sich auch unsere Studierenden aktiv an Organisation, Kommunikation und Vermittlung der documenta. So sind wir als Bildungsinstitution mit der Ausstellung unweigerlich und fortwährend verzahnt. Diese Verbindung weiter auszubauen, die Kunst-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften einzubeziehen und zugleich künstlerische Forschung und Recherche zu thematisieren, bestärkt diese profilbildende und einzigartige Kooperation und hebt Kassel als Kultur- und Bildungsstandort besonders hervor. Deshalb ist es unser Anliegen, die Verstetigung der documenta-Professur an der Kunsthochschule sicherzustellen.“
Die genaue Denomination der Professur lautet „Kunstwissenschaften/documenta“. Sie wird für fünf Jahre finanziert aus Mitteln des Innovations- und Strukturentwicklungsbudgets des Landes Hessen und kann in der Aufbauphase zudem auf Mittel der Stiftung Hübner und Kennedy GmbH zurückgreifen. Danach streben die Kunsthochschule und die Universität eine Entfristung an.