Camera Austria International
35 | 1990
- FERDINAND SCHMATZ
Das Objektiv ist subjektiv! - GERHARD RÜHM
- HILDEGUND AMANSHAUSER
Die alten Meister - CINDY SHERMAN
- URSZULA CZARTORYSKA
Emotionalität eines Dissidenten. Bilder des Schmerzes - STANISLAW IGNACY WITKIEWICZ
- JOEL-PETER WITKIN
- MARLENE SCHNELLE-SCHNEYDER
Traumarbeit in inszenierten Bildern
- ANNELIES STRBA
- BRUNO SCHNYDER
Vorwort
Aufmerksame Leser von CAMERA AUSTRIA werden sich an die Ankündigung erinnern: schon für Anfang dieses Jahres hatten wir die Veröffentlichung des Beitrages von Peter Weibel zur Medientheorie Sigmund Freuds angekündigt. Mittlerweile sind die Vorbereitungen für diesen Themenschwerpunkt (der sich im visuellen Bereich auf Bildmaterial auf Sigmund Freuds Umgebung, und in der Theorie auf drei Texte: „Jenseits des Lustprinzips“; , „Vom Unbehagen in der Kultur“; „Notiz über den ‚Wunderblock'“stützt) abgeschlossen. Bis zum Tag der Drucklegung dieses vorliegenden Heftes haben wir nun auf Peter Weibes Text gewartet, und weil wir nicht auf 1991 verschieben wollen haben wir uns entschlossen, den Freud-Beitrag (wieder) für das kommende Heft zurückzustellen. Die Beiträge in diesem Heft verlieren damit e i n e n Aspekt, unter dem sich en Zugang zu den veröffentlichten Arbeitern eröffnet hätte, wir hoffen aber, daß der Nachtrag zu Freud Sie auch ihm Rückblick in einen Kontext stellen wird.
Volltext →Camera Austria International 35 | 1990
Vorwort
Aufmerksame Leser von CAMERA AUSTRIA werden sich an die Ankündigung erinnern: schon für Anfang dieses Jahres hatten wir die Veröffentlichung des Beitrages von Peter Weibel zur Medientheorie Sigmund Freuds angekündigt. Mittlerweile sind die Vorbereitungen für diesen Themenschwerpunkt (der sich im visuellen Bereich auf Bildmaterial auf Sigmund Freuds Umgebung, und in der Theorie auf drei Texte: „Jenseits des Lustprinzips“; , „Vom Unbehagen in der Kultur“; „Notiz über den ‚Wunderblock'“stützt) abgeschlossen. Bis zum Tag der Drucklegung dieses vorliegenden Heftes haben wir nun auf Peter Weibes Text gewartet, und weil wir nicht auf 1991 verschieben wollen haben wir uns entschlossen, den Freud-Beitrag (wieder) für das kommende Heft zurückzustellen. Die Beiträge in diesem Heft verlieren damit e i n e n Aspekt, unter dem sich en Zugang zu den veröffentlichten Arbeitern eröffnet hätte, wir hoffen aber, daß der Nachtrag zu Freud Sie auch ihm Rückblick in einen Kontext stellen wird.
Zu den interessantesten Arbeiten des Herausgebers von Publikationen wie CAMERA AUSTRIA gehört es, Beiträge verschiedener theoretischer Ausrichtungen mit fotografischen Arbeiten, die unterschliche künstlerische Positionen beziehen, in einen Zusammenhang zu bringen, von dem aus diese- gerade in der jeder dieser Arbeiten eigenen Hermetik- neu gesehen werden können. Daß der Kontext-stiftende Beitrag nun erst nachgeliefert wird, sollte, so hoffen wir, nicht die Lesbarkeit dieses Heftes erschweren. Verbindungen herstellen lassen sich zwischen den Portraits von S.I. Witkiewicz, insbesondere seinen Selbstportraits aus den Jahren 1912/13 (die von Ursula Czaroryska, vom Museum Sztuki, Lodz,, im biografischen Zusammenhang, und vor dem Hintergrund der schriftstellerischen Arbeit dieses wichtigen polnischen Künstlers beschrieben werden)- und der Position Cindy Shermans: hier eine zeitgenössische Position in diesem Spiel des „Ich als Anderer“. Anneliese Štrba stellt das Selbst als subjektiven Erlebenisraum (der Künstlerin) dem Betrachter zur Verfügung: Die Genauigkeit wird nicht in der Beschreibung selbst, sondern im Wahren der Schwelle zwischen Innen und Außen, zwischen Zugehörigkeit und Fremd , erlebt werden können. Diese „Grauzone “ sollte auch unberührt (unbesprochen) bleiben, os ist der Text von Bruno Schnyder auch nicht Kommentar, sondern eher sprachliche Spiegel solcher Erfahrung.
Das Gegenteil verfolgt Marlene Schnelle-Schneyder mit ihrem Essay zu Joel Peter Witkin: gerade diese Arbeit, die in der so oft unwidersprochenen ganzheitlich-mystifizierenden Interpretation erst ihren wahren Schrecken erhalten, sollten durch die erhellende Zerlegung in die Bildbestandteile auf eine Ebene geholt wären, auf er ehe Analyse erst möglich werden kann.
Mit der Veröffentlichung der Fotomontagen des Dichters, Musikers, Zeichners Gerhard Rühm aus dem Zeitraum zwischen 1958 und 1962 wollen wir eine Serie beginnen , die wesentliche Positionen österreichischer Fotokunst der letzten verzog Jahre vorstellen soll, und wir frönen uns, daß es gerade G. Rühm , mit dem wir den Anfang machen: seine eigenen Texte zu dienFoto-Arbeiten werden durch einen Essay des Wiener Schriftstellers Ferdinand Schmatz ergänzt (spaß sich für dieses Heft- ungewollt – ein weiterer Kreis schließt, der mit S. I . Witkiewicz, dem Schriftsteller , geöffnet wurde).
Wir hoffen, daß wir das folgende Heft von CAMERA AUSTRIA im März 1991 ausliefern können, und daß Sie dann noch an einer zweiten Lektüre des vorliegenden Heftes Interesse haben werden.
Christine Frisinghelli
Beiträge
Forum
Thomas Brenner
Richard J. Burbridge
Wojciech Prazmowski
Milan Aleksic
Markus Hawlik
David Buehrens
Pia Lanzinger: Die Leser von Camera Austria. Ergebnisse der Leserbefragung
Ausstellungen
Walter Aue: Die Wirklichkeit der Körper. Eugen Bavcar. Ruine der Künste, Berlin
Reinhard Braun: Bernhard Prinz. In Nuce. Der sakrale Raum der Allegorie. Secession, Wien
Bücher
Iris Hahner-Herzog: Der geraubte Schatten. Eine Weltreise im Spiegel ethnographischer Photographie
Thilo Koenig: Das Fotomuseum als „Ethnoland“
Kerstin Braun: John Hilliard. Vanitas
Juliane Vogel: Val Williams. Women Photographers
Reinhard Braun: Der Pathetische Augenblick. Marie-Jo Lafontaine
Christian Eigner: Fotografie am Bauhaus. Überblick über eine Periode der Fotografie im 20. Jahrhundert
Jutta Mayer: Fiedrich Achleitner. Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert
Jutta Mayer: Walker Evans. Amerika
Christian Eigner: Sasha Stone. Fotografien 1925 – 39
Christina Feller: Michel Papeliers. Visages d’un Mémoire
Jutta Mayer: Cindy Sherman. Untitled Film Stills
Jutta Mayer: Other than Itself. Writing Photography
Arts Council. Independent Photography Directory; A Code of Practice for Independent Photography; Heinrich Jostmaier. Als Kinder ließen wir Drachen steigen
Jutta Mayer: Cora Pongracz. Fotografie 1989
Christina Feller: Paul Hill. White Peak. Dark Peak
Christina Feller: Lothar J. Mielke. Publizistische Fotografie. Fragen zum Fotorecht
Impressum
Herausgeber, Verleger und für den Inhalt verantwortlich: Manfred Willmann.
Eigentümer: Verein CAMERA AUSTRIA, Labor für Fotografie und Theorie.
Alle: FORUM STADTPARK, Stadtpark 1, A-8010 Graz
Redaktion: Christine Frisinghelli
Redaktionelle Mitarbeit: Christian Eigner, Reinhard Braun, Jutta Mayer, Thomas Trummer
Übersetzungen: Klaus Feichtenberger, Bärbel Fink