Screening Andrew Norman Wilson und Präsentation Camera Austria International Nr. 145

Infos

2.4.2019, 18:00
Ausstellungsraum Camera Austria
Eintritt frei

Still from: KODAK, 2018. HD video (color, sound), 33’. Directed by Andrew Norman Wilson. Written by Andrew Norman Wilson and James N. Kienitz Wilkins.

Intro

Anlässlich der Präsentation von Camera Austria International Nr. 145 laden wir zu einem Filmscreening und Getränken in unseren Grazer Ausstellungsraum. Wir freuen uns besonders, zu diesem Anlass drei Filme von Andrew Norman Wilson zu präsentieren, dessen Arbeit »KODAK« (2018) in der Märzausgabe von Camera Austria International in einem Hauptbeitrag vorgestellt wird.

»Workers Leaving the GooglePlex« (2011) untersucht eine streng geheime, marginalisierte Arbeiter*innenklasse der internationalen Google-Headquarters im Silicon Valley: die gelb gekennzeichneten, »ScanOps« genannten Arbeiter*innen des Unternehmens. Während der Künstler, der selbst ein Jahr lang für Google gearbeitet hat, die Bewegungen dieser Arbeiter*innen dokumentiert, zeichnet er die komplizierten Ereignisse auf, die zu seiner eigenen Entlassung geführt haben. Die Referenz zum Film »Arbeiter verlassen die Lumière-Werke« der Brüder Lumière aus dem Jahr 1895 verortet das Video in der Filmgeschichte und zeigt Transformationen und Kontinuitäten im Gefüge von Arbeit, Kapital, Medien und Information auf.

In Artforum beschreibt Andrew Norman Wilson »Ode to Seekers« (2012) als einen »Videoloop, der Moskitos, Spritzen und Ölpumpen feiert, die neben ihrer Symbolhaftigkeit für einige der größten Bedrohungen der Menschheit (von Moskitos übertragene Krankheiten, Drogenabhängigkeit und die Ölindustrie) auch für die Ursachen von drei meiner ganz persönlichen Traumata stehen.« Der dreiteilige Film orientiert sich an der Struktur von John Keats’ Gedicht »Ode on a Grecian Urn« (1820) und wurde zum Teil im Rockland Psychiatric Center in Orangeburg gefilmt; er zeigt einen schwindelerregenden Sog an Bildern, Technologien und Körpern, die in den Zirkulations- und Repräsentationsströmen gefangen sind, die unsere Gegenwart fordert. Mehr

In der halb-biographischen Fiktion, inspiriert von der Arbeit seines Vaters in einem der ersten Kodak Entwicklungslabors, verflicht Andrew Norman Wilsons spekulativer Glanz an der Entwicklung von fotochemischem Wissen mehrere Personen. Verfasst gemeinsam mit James N. Kienitz Wilkins, imaginiert »KODAK« (2018) einen Dialog zwischen einem blinden, psychisch labilen, ehemaligen Filmtechniker und George Eastman selbst; Aufnahmen seiner Person nehmen in einem feierlichen Zug von Fotografien, privaten Videos, vintage Kodak Werbungen und Animationen ihren Lauf.