Aktuelles

Realease and Symposium: Once We Were Artists

BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht and Valiz, Amsterdam are proud to announce the release of Marion von Osten: Once We Were Artists (A BAK Critical Reader in Artists’ Practice). To mark the launch of the publication, the symposium „Once We Were Artists“ takes place on Saturday 24 June 2017 from 10.30 till 18.00 hrs at the Centraal Museum, Utrecht (Agnietenstraat 1).

The reader critically maps the political commitment of von Osten’s influential work to feminism, theories of labor, knowledge production, education, and (post)coloniality. Von Osten’s practice systematically escapes strictures of canonization by scrutinizing, obstructing, and unsettling divisions categorizing art, art object, history making, theory, authority, curating, organizing, and teaching, opening up routes to radical re-readings of the contemporary. The contributions to this book discuss some of the many aspects of this situated, collaborative, process-oriented work so as to provide a locus from which to further engage her transversal practice, as well as the subject of the artist at present.

On the occasion of the reader’s publication, BAK organizes the symposium “Once We Were Artists,” taking place on Saturday 24 June 2017 from 10.30 till 18.00 hrs at the Centraal Museum, Utrecht (Agnietenstraat 1). The symposium addresses the shifting nature of artistic practices that lay claim to the public sphere and political space, and a collaborative, process-oriented ethos that revolves around issues of feminism, migration, education, and (post)coloniality. Contributors include E. C. Feiss (writer, Berkeley), Tom Holert (art historian, curator, and writer, Berlin), Sven Lütticken (writer and curator, Utrecht), Marion von Osten (cultural producer, Berlin), Maria Papadimitriou (artist, Athens), Farid Rakun (artist, writer, editor, and teacher, member of ruangrupa, Jakarta), and Joanna Warsza (curator, Berlin).

To register for the symposium (€8 per ticket and €6 for students, including lunch), please click here.

On view at BAK from 24 June till 9 July is ABiotic Factors, the MaHKU (Utrecht Graduate School of Visual Art and Design, Utrecht) graduation show, curated by von Osten.

To order a copy of Marion von Osten: Once We Were Artists (A BAK Critical Reader in Artists’ Practice), please e-mail info@bakonline.org or visit the website of Valiz.

Universität Kassel besetzt documenta-Professur mit Nora Sternfeld

Prof. Dr. Nora Sternfeld wird neue documenta-Professorin an der Kunsthochschule Kassel, die Teil der Universität Kassel ist. Die Österreicherin hat derzeit eine Professur an der Aalto-Universität in Helsinki/Finnland inne. Damit hat die Universität Kassel rechtzeitig vor Beginn der documenta 14 in Kassel eine Personalie mit Ausstrahlung in die internationale Kunstwelt entschieden. Sternfeld wird sich unter anderem in den Aufbau eines geplanten documenta-Instituts einbringen.

Prof. Dr. Nora Sternfeld. Foto: Daniel Shaked. Sternfeld (41) wurde 2012 in Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien promoviert. Noch im selben Jahr trat sie eine Professur für Curating and Mediating Art an der Aalto-Universität an. Zuvor hatte sie verschiedene Lehraufträge inne, darunter im Jahr 2009 auch an der Kunsthochschule Kassel. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Theorie und Praxis des Ausstellens, Kritische Museumsforschung, Kunstvermittlung und Bildungstheorie sowie kuratorische und künstlerische Forschung.

„Eines der wesentlichen Ziele meiner Forschungsarbeit sehe ich darin, Kassel als international relevanten Standort für Ausstellungstheorie und -praxis zu positionieren, auch in der Zeit zwischen den alle fünf Jahre stattfindenden Ausstellungen“, kündigte Sternfeld an. Sie ist neben Forschung und Lehre eingebunden in die Konzeption eines documenta-Instituts, das auch das bestehende documenta-Archiv umfassen soll. Die Universität und die Kunsthochschule Kassel arbeiten hier eng mit der Stadt Kassel und der documenta GmbH zusammen. Die Kunsthochschule ist ein teilautonomer Bereich der Universität Kassel.

Formal tritt Sternfeld die Professur an der Kunsthochschule Kassel am 1. 1. 2018 an, da sie zunächst noch Projekte in Finnland zu Ende bringt. Sie übernimmt jedoch schon in diesem Sommersemester einen Lehrauftrag an der Kunsthochschule und ist damit bereits während der documenta 14 und darüber hinaus in Kassel präsent. In einem öffentlichen Vortrag stellt sich Frau Prof. Sternfeld am Donnerstag, 18. Mai, vor: um 17 Uhr im Hörsaal der Kunsthochschule Kassel, Menzelstraße 13. Titel: „PARA-MUSEUM DER 100 TAGE. Die documenta zwischen Ereignis und Institution“.

„Ich freue mich, dass wir Frau Sternfeld für diese Professur gewinnen konnten, die für die nationale und internationale Wahrnehmbarkeit der Universität Kassel eine große Bedeutung hat“, sagte der Präsident der Universität Kassel, Prof. Dr. Reiner Finkeldey. „Das wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass es ein insgesamt sehr starkes Bewerberfeld gab. Ich bin sicher, dass Frau Sternfeld zur regionalen ebenso wie zur internationalen Vernetzung der Universität Kassel und der Kunsthochschule beitragen wird. Das stärkt die Wahrnehmbarkeit von Stadt, Universität und documenta gleichermaßen.“

Prof. Joel Baumann, Rektor der Kunsthochschule Kassel, über die neue Professur: „Die Kunsthochschule Kassel freut sich über die Einrichtung eines dauerhaften documenta-Instituts in Kassel. Die documenta hat ihren Ursprung in der Kunsthochschule und ist auf vielfältige Weise mit ihr verbunden. Viele unserer Lehrenden waren teilnehmende Künstlerinnen und Künstler der documenta. Seit ihren Anfängen beteiligen sich auch unsere Studierenden aktiv an Organisation, Kommunikation und Vermittlung der documenta. So sind wir als Bildungsinstitution mit der Ausstellung unweigerlich und fortwährend verzahnt. Diese Verbindung weiter auszubauen, die Kunst-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften einzubeziehen und zugleich künstlerische Forschung und Recherche zu thematisieren, bestärkt diese profilbildende und einzigartige Kooperation und hebt Kassel als Kultur- und Bildungsstandort besonders hervor. Deshalb ist es unser Anliegen, die Verstetigung der documenta-Professur an der Kunsthochschule sicherzustellen.“

Die genaue Denomination der Professur lautet „Kunstwissenschaften/documenta“. Sie wird für fünf Jahre finanziert aus Mitteln des Innovations- und Strukturentwicklungsbudgets des Landes Hessen und kann in der Aufbauphase zudem auf Mittel der Stiftung Hübner und Kennedy GmbH zurückgreifen. Danach streben die Kunsthochschule und die Universität eine Entfristung an.

Schule Friedl Kubelka: Informationsabende

12. Juni 2017 und 21. September 2017, jeweils 19 Uhr

PROGRAMM

Informationsabende: 12. Juni 2017 und 21. September 2017, jeweils 19 Uhr

Das Studienjahr 2017/18 an der SCHULE FRIEDL KUBELKA FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN beginnt am 5. Oktober 2017 und endet am 4. Juni 2018. Die Schule ist allen Alters- und Berufsgruppen zugänglich (Mindestalter 18 Jahre). Die Aufnahme erfolgt nach einem persönlichen Gespräch. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.

Die SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN wurde 1990 von Friedl Kubelka gegründet und wird seit 2010 von Anja Manfredi geleitet. Die Auseinandersetzung mit Photographie im Diskursfeld der bildenden Kunst stellt das Kernstück der Schule dar. Das Konzept der Schule ist es, die Studierenden in jedem Jahr mit einer Vielzahl von Künstler_innen und Theoretiker_innen zu konfrontieren, die aus ihrer eigenen Sichtweise heraus lehren. Der Unterricht findet in Form von acht Workshops, wöchentlichen Vortragsabenden, Mappenschauen, Einzelgesprächen, einer Exkursionsreihe sowie einer Einführung in die Laborarbeit statt. Die Vorträge der SCHULE FÜR UNABHÄNGIGEN FILM, WIEN die in denselben Räumlichkeiten stattfinden, können kostenlos besucht werden.

Wir werden uns dem Medium der Photographie theoretisch wie praxisbezogen annähern. Dies bedeutet, dass wir uns mit der Theorie und Geschichte der Photographie auseinandersetzen, aber auch in der Dunkelkammer Filme bzw. Bilder entwickeln und vergrößern werden. Das eigene „Œuvre“ aufzubauen, indem bestimmte Interessen, Haltungen und Motive herausgearbeitet werden, ist die Zielsetzung für dieses Jahr. Anja Manfredi

Der Unterricht wird aus folgenden Elementen bestehen:

2 Vortragsreihen:

RUTH HORAK
Die 1000 Gesichter der Fotografie

„Um sich ein Bild von der Fotografie als Technik und Medium machen zu können, betrachtet man sie am besten aus den verschiedensten Blickwinkeln: Was schreiben die BildwissenschaftlerInnen über sie, was die LinguistInnen, wie wird sie im Roman dargestellt, und welche Rolle kann die Fotografie im Film spielen, was beobachten die KünstlerInnen an ihr und wo setzen die KuratorInnen an? Auf diesem Weg durch eine kurze Rezeptionsgeschichte der Fotografie werden wir auch immer wieder auf eine Frage zurückkommen: Was macht die Fotografie so unverwechselbar?“

RUTH HORAK Ihr Web Account Photography-she-said.com sagt eh schon alles: Sie redet über Fotografie, seit Jahren schon, ohne Unterlass, in Vorlesungen, Ausstellungen, Zeitschriften, Büchern und am liebsten über Fotografien, die von Fotografie handeln. Sie kuratiert Ausstellungen über Fotografie, hat ein kleines Geheimnis über Roland Barthes gelüftet und herausgefunden, wie gute Fotografie funktioniert. Sie arbeitet an einer „Inventur“ der Fotografie mit Beispielen aus dem Kunstkontext und Medienalltag, mit Filmszenen und Auszügen aus Romanen, die zusammen eine Idee davon geben können, was Fotografie denn ist.

MAREN LÜBBKE-TIDOW
Pionierleistungen der Performancekunst

„Seit Mitte der 1960er-Jahre sind Künstlerinnen in Europa und den USA in ihren Arbeiten der Frage nach Eigen- und Neudefinitionen insbesondere des weiblichen Körpers nachgegangen. Ihren Ausdruck fanden diese Fragen u.a. in Strategien der Performancekunst, die sich in dieser Zeit als neue künstlerische Form zu etablieren begann. In den 1980er-Jahren sind diese Versuche oft als essentialistisch, naiv oder narzisstisch abgewertet worden. Körperdarstellungen wurden vermieden bzw. stattdessen dekonstruierende, konzeptuelle Arbeiten bevorzugt. Die Thematisierung insbesondere des weiblichen Körpers – oftmals verbunden damit, ihn von seinem Objektstatus zu „befreien“ und ihn als Subjekt zu behaupten – hat zu wenig Sichtbarkeit im Feld der Kunst. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man sogar behaupten, dass sich die gegenwärtige Kunst der Körper weitgehend entledigt hat.

In der Vorlesung möchte ich anhand von Beispielen versuchen, die Geschichte der (Selbst)Darstellung des weiblichen Körpers in der Kunst anhand von Beispielen aufzuzeigen. Weiters wird es darum gehen zu zeigen, wie sich dieses Themenfeld vor dem Hintergrund eines differenzierteren Debattenbezugs aller vordergründigen Betrachtung zum Trotz konstant weiter geöffnet hat und wie Künstler_innen heute den Körper – in veränderter Weise – in ihr Werk einbringen. Sie sollen in der Vorlesung Sichtbarkeit erhalten.“

MAREN LÜBBKE-TIDOW ist Autorin und Kuratorin und lebt in Berlin. Seit 1997 ist sie dem Projekt Camera Austria als Redakteurin, Autorin und Kuratorin verbunden, von 2011 bis 2013 als Chefredakteurin der Zeitschrift Camera Austria International. Neben zahlreichen Gruppenausstellungen – etwa zu neuen konzeptuellen Strategien (2007/09), zum Thema Virtuosität resp. Experiment im fotografischen Bild (2010), zum Begriff der Gemeinschaftlichkeit (2011/12) sowie zur Konkretion des Politischen in der Kunst (2012/13, alle gemeinsam mit Reinhard Braun) – hat sie Einzelausstellungen mit Wolfgang Tillmans (2007), Annette Kelm (2008), Artur Zmijewski (2009), Peggy Buth (2010), Tobias Zielony (2011), Michael Schmidt (2012), Stefanie Seufert und Stefan Panhans (2013), Erik van der Weijde (2014), Sven Johne (2015) und Friedl Kubelka (2016) realisiert. Ihre Textbücher „Erik van der Weijde: Gebilde“ (2014) und „Friedl Kubelka: Atelier d’Expression (Dakar) (2016) sind in der Edition Camera Austria erschienen. Sie unterrichtet an der Berliner Technischen Kunsthochschule im Fachbereich Fotografie.
8 Workshops:

NICOLE HAITZINGER / ANJA MANFREDI
Geste
5. – 8.10.2017

„Wir möchten einige Überlegungen zur Geste aus einer radikalen Körper-Perspektive sowie vermittelt durch die bildende Kunst und das Medium der analogen Photographie vorstellen. Vermeintlich selbstverständlich sind Gesten erstens jenseits von Sprache und zweitens, anders als Bewegung, untrennbar mit der ästhetischen Wahrnehmung/Erfahrung verbunden. Darüber hinaus drückt sich aus medientheoretischer und philosophischer Betrachtung in einer Geste ein Gedanke als eine ‚Mitteilung einer Mittelbarkeit‘ (Agamben) aus; sie fungiert als Meta-Kommunikation unserer ‚kulturellen Umgebung‘ (Flusser) par excellence.“

NICOLE HAITZINGER ist am Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft der Universität Salzburg als Professorin tätig. Sie absolvierte ihr Dissertationsstudium an der Theater-, Film- und Medienwissenschaft (TFM) an der Universität Wien. Als Dramaturgin und Kuratorin nimmt sie an internationalen Projekten und Theorie-Praxis-Modulen teil, zuletzt Kunst – Musik – Tanz. Staging the Derra de Moroda Dance Archives im Museum der Moderne Salzburg (2016). Mitarbeit im DFG-Forschungsprojekt Kulturelle Inszenierung von Fremdheit im ‚langen‘ 19. Jahrhundert an der LMU. Internationale Lehre und Gastvorträge z.B. in Moskau, Nizza, Shanghai, Beijing, London, Bern, Belgrad, Skopje. Ko-Leitung des Universitätslehrgangs Kuratieren in den szenischen Künsten.
Publikationen u.a. DenkFiguren. Performatives zwischen Bewegen, Schreiben und Erfinden (hrsg. gem. mit Karin Fenböck, 2010). Versehen. Tanz in allen Medien (hrsg. gem. mit Helmut Ploebst, 2011). Mitherausgeberin des Magazins Tanz und Archiv. Redaktionsmitglied bei CORPUS.

ANJA MANFREDI lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Schule für künstlerische Photographie bei Friedl Kubelka (1998/99) und an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Eva Schlegel (1999–2005). Mitarbeit in der Fotogalerie Wien (2004–2010), seit 2010 Leitung der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie, Wien. Lokale und internationale Ausstellungen: u.a. Einzelausstellungen im Museum der Moderne Salzburg (2013) und House of Art, Budweis (2015). Darüber hinaus war Manfredi Artist-in-Residence in New York City, Rom, London und an der Cité internationale des Arts in Paris.

PHILIP GAISSER
Flaneur vs. Spezialist
23. – 26.11.2017

“A: What are you doin’?
B: NOTHING
A: Where are you goin‘?
B: NOWHERE.
A: Can I come along?
(American Graffiti, 1973)

Mit diesem Dialog beschrieb George Lucas die Lebenseinstellung der Jugend der späten 1960er Jahre, die, so scheint es, mit nichts anderem beschäftigt war, als mit aufgemotzten Karren ziellos durch die Nacht zu streifen. Zumindest will es der Film so. Where are you goin’? Diese Frage hätte man hundert Jahre zuvor auch dem Flaneur auf den Straßen von Paris oder Berlin stellen können. Mit großer Wahrscheinlichkeit hätte die Antwort ebenfalls »nowhere« gelautet. Nirgendwo hinzugehen und dann auch noch nichts zu machen klingt irgendwie lässig. Dann aber auch wieder unmöglich, denn sich vorzunehmen nichts zu tun, kann schon gar nicht mehr nichts sein. Ohnehin kann heute vielleicht nur noch mit gutem Gewissen flanieren, wer sich, zumindest für den Moment, spezialisiert hat.“

PHILIP GAISSER, geboren 1980 lebt und arbeitet als bildender Künstler in Hamburg und Halle. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, unter anderem im Kunstverein Harburger Bahnhof, im Albertinum Dresden, in der Galerie Conradi Hamburg und bei Camera Austria im Kunsthaus Graz. Er erhielt das Arbeitsstipendium für bildende Kunst der Stadt Hamburg (2010), das Atelierstipendium der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius (2011), den Förderpreis des M.1 der Arthur Boskamp Stiftung (2013) und zuletzt das Stipendium der Deutsche Akademie Rom Casa Baldi (2017). Unter anderem veröffentlichte er die Künstlerbücher „Simplex Morph“ (Texten 2010), „To Survey A Black Hole For White Dwarfs“ (ATP Press, 2013) sowie zuletzt „Alma“ (Spector Books, 2014) und „Ants 1“ (Edition Camera Austria, 2015). Seit 2012 betreibt er gemeinsam mit Carsten Benger und Niklas Hausser den Ausstellungsraum ATP Bahrenfeld in Hamburg.

PRINZ GHOLAM
Ein Ding mehr*
30.11. – 3.12.2017

„Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass das Wort ‚Performance‘ bei Studierenden oft den Zwang bedeutet, etwas Aktionistisches oder Extremes machen zu müssen, worum es uns gar nicht geht. Eine Aktivität kann sehr spezifisch sein, kann andere Objekte oder Medien miteinschließen, kann eine Äußerung sein, die man erst mal gar nicht mit dem verbindet, was man oft unter Performance versteht: ein Bewusstsein für den Raum, in dem man sich befindet, seinen Kontext, seine Geschichte; ein Bewusstsein für die eigenen Bedingungen (die gegebenen Einschränkungen, die eigenen körperlichen Fähigkeiten, Identität, Herkunft, Sprache). Die körperliche Aktivität ist der entscheidende Auslöser für den Arbeitsprozess.“

* Rainer Maria Rilke, Auguste Rodin. Frankfurt/M.: Insel Verlag, 1984 [1903]: „Wie der menschliche Körper für Rodin nur so lange ein Ganzes ist, als eine gemeinsame (innere oder äußere) Aktion alle seine Glieder und Kräfte im Aufgebot hält, so ordnen sich ihm andererseits auch Teile verschiedener Leiber, die aus innerer Notwendigkeit aneinander haften, zu einem Organismus ein. Eine Hand, die sich auf eines anderen Schulter oder Schenkel legt, gehört nicht mehr ganz zu dem Körper, von dem sie kam: aus ihr und dem Gegenstand, den sie berührt oder packt, entsteht ein neues Ding, ein Ding mehr, das keinen Namen hat und niemandem gehört; und um dieses Ding, das seine bestimmten Grenzen hat, handelt es sich nun.“

WOLFGANG PRINZ (*1969 in Leutkirch) und MICHEL GHOLAM (*1963 in Beirut, Libanon) haben sich 1993 während ihres Studiums an der Kunstakademie in Karlsruhe getroffen und leben seit 2000 in Berlin. Sie begannen ihre Zusammenarbeit als „Prinz Gholam“ im Jahr 2001. Ihre künstlerische Praxis basiert auf einer performativen und prozesshaften Arbeitsweise, die zu Performances, Video-Übertragungen, Fotografien, Zeichnungen und Texten führt. In ihren Arbeiten verkörpern sie selbst Haltungen, die sich sehr präzise auf eine ikonologische Bildsprache beziehen. Mit einer immer komplexer werdenden Ansammlung von Referenzen stellen sie die Frage nach den Bedingungen, Möglichkeiten und Vorstellungen von Kultur.
Sie hatten Einzelausstellungen im Centre d’Art Contemporain Brétigny, Camera Austria (Graz) und Galerie Jocelyn Wolff (Paris). Sie haben an zahlreichen Gruppenausstellungen teilgenommen, u.a. an der Schweizer Skulpturenausstellung Biel/Bienne (2014), „Die Irregulären“ in der NGBK Berlin (2013), die Momentum Biennial in Moss/Norwegen (2011). Für das wandernde Ausstellungsprojekt La Monnaie Vivante/The Living Currency (2006-2010) zeigten sie Performances in Studio Micadanses Paris, Tate Modern London, Teatr Dramatyczny Warschau und als Teil der 6. Berlin Biennale. Weitere Performances folgten im FRAC Pays de Loire (Carquefou), OZEAN Berlin, Sprengel Museum Hannover, Centre Pompidou Metz, European Culture Congress (Wroclaw), Kunsthal Charlottenborg, Akademie der Künste Berlin, Printemps de Septembre/Les Ateliers des Arques, um nur einige zu nennen. Aktuell zeigen sie Performances und weitere Arbeiten auf der documenta 14 in Athen und Kassel.

EVA SCHLEGEL
Der subjektive Blick
18. – 21.1.2018

„Wie konstituieren sich unterschiedliche subjektive Blicke? Am Anfang steht ein Vortrag zum Thema ‚Das Portrait im Wandel der Zeit und eine kurze Geschichte des Blicks‘. Während des Workshops setzen wir uns intensiv mit den Teilnehmer_innen selbst auseinander: Jede_r fotografiert jede_n der Teilnehmer_innen, damit erstellen wir umfassende, facettenreiche, subjektiv gesehene Portraits jeder einzelnen Person. In Arbeitsbesprechungen analysieren und kontextualisieren wir die Ergebnisse mit den Arbeiten der Autor_innen.“

EVA SCHLEGEL, geboren 1960 in Hall / Tirol, lebt und arbeitet in Wien, 1979–85 Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien bei Oswald Oberhuber, 1997–2006 Professorin für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste, Wien, 2011 Kommissärin des Österreichischen Pavillon, 54. Biennale di Venezia, 2011. Eva Schlegels Werk umfasst fotografische, objekthafte, aber auch installative Arbeiten, die sie experimentell unter Verwendung verschiedener Medien wie der Fotografie auf Blei, Spiegel oder Glas auch räumlich umsetzt. Sie thematisiert dabei Grenzbereiche der Wahrnehmung, stellt Sehgewohnheiten in Frage. Seit 1995 hat Eva Schlegel zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum im In- und Ausland realisiert. Ausstellungen (Auswahl): 2017: imaginary spaces, Galerie Krinzinger, Wien; Subverting Solidity, Gallery Wendi Norris, San Francisco; 2016: Kochi-Muziris Biennale, Indien; Holbaek Art Festival, Holbaek/D; See the invisible, Naturhistorisches Museum, Wien; space with men left out – no man’s space, Höhenrausch, OK, Linz 2015: Vienna for Art´s sake, Winterpalais, Wien; Galerie Krinzinger, Wien; 2014: Photobiennale, Ekaternia Foundation, MAMM, Moskau; Gallery Wendi Norris, San Francisco; 2013: no mans heaven, Eröffnung Salzburger Festspiele, Salzburg; 2012: Galleri Bo Bjerggaard, Kopenhagen; GallerySKE, Bangalore; 2010: in between, MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien; 2009: CIGE, Beijing; CUC, Berlin; Rückblick, Ausblick, Museum Ostwall, Dortmund; 2006/7: Novartis Basel, permanente Installation; 2005: Secession, Wien; 2003: LA women, MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles; 2000: Galerie im Taxispalais, Innsbruck; 1995: Österreichischer Pavillon, Biennale Venedig.

VERENA DENGLER
Von Radical Chic bis Alt-Real.
15. – 18.2.2018

„Wir werden uns mit der Inszenierung von politischen Bildern in Vergangenheit und Gegenwart beschäftigen. In seinem Essay ‚Radical Chic‘ (1970) hat Tom Wolfe eine Dinnerparty bei dem Komponisten Leonard Bernstein in seinem Apartment in Manhattan beschrieben, zu dem damals auch Mitglieder der Black Panther Party eingeladen waren – eine Mischung aus radikalen politischen Inhalten und New Yorker High Society, die er detailreich festgehalten hat (online:nymag.com/news/features/46170/). Wie zeitgenössische Bildproduktion politischer Aktivisten bzw. Akteurinnen von rechts und links aussieht, welche Strategien und Entwicklungen hier feststellbar sind, werden wir uns anhand von Beispielen ansehen (Identitäre Bewegung – wie sich deren Vertreter auf Instagram inszenieren, Burschenschaft Hysteria, Alt-Right in Amerika etc.)“

Essential Reading: Ilya Lipkin on the Photographic Alt-Real:Texte zur Kunst textezurkunst.de/articles/ilya-lipkin-wannabe/

VERENA DENGLER wurde 1981 in Wien geboren. Lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte Druckgraphik an der Wiener Kunstschule (2001–2003) und Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste, Wien (2003–2009) sowie an der Slade School of Art in London (2006). Ihre Arbeiten waren international in zahlreichen Gruppenausstellungen zu sehen, u.a. Surround Audience New Museum Triennale (2015) New York; Techniques of Release (2015) pf Photography Gallery Poznan, Polen; Design Labor (2014) MAK, Wien; NOA NOA (2013) Metro Pictures New York; Freak Out (2013) Greene Naftali Gallery New York; Wiener Glut (2011) Kunsthalle Düsseldorf; Town-Gown-Conflict (2011), Kunsthalle Zürich; Keine Zeit (2012) 21er Haus; Die blaue Kugel (2004) Hamburg, etc. Einzelausstellungen u.a. American Painting (2015) Thomas Duncan Gallery, Los Angeles; Fantastischer Sozialismus (2013) mumok, Wien; Anna O. lernt denglisch in den Energieferien(2013) MAK, Wien; Dengled Up In Blue (2014) Galerie Meyer Kainer, Wien; etc. Gelegentlich Performerin. Als Schriftstellerin unter ihrem eigenen Namen und Pseudonymen wie Veranda von Swindlehurst oder Dr. Envy Nordpol tätig, Texte u.a. über Manfred Pernice, Ellen Gronemeyer, Lili Reynaud-Dewar, Janina Audick, etc. Gewinnerin des 1. Museion Preises 2017 (gemeinsam mit Invernomuto). Lehrauftrag an der Haute école d’art et de design, Genéve, Genf, Schweiz (2015–2017).

RENATE BERTLMANN
IT’S ABOUT LOVE
8. – 11.3. 2018

„Die Liebe ist ein großes Geheimnis. Sie ist einfach. Sie verwandelt und erhöht und ist zugleich Tummelplatz der Eitelkeiten, des Pathos und des Obszönen. Und im Grunde wird ihr keine Sprache der Welt gerecht. Wir können sie also nur umkreisen, uns ihren unendlich vielfältigen Erscheinungsformen behutsam nähern. Der Workshop soll die Möglichkeit bieten, mit den Mitteln der Fotografie über die Auslotung der ganz persönlichen Ängste, Phantasien und Erfahrungen einen individuellen Ausdruck der Liebe zu finden.“

RENATE BERTLMANN, 1943 geb. Wien, 1964–70 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien, Diplom, 1970–82 Lehrbeauftragte ebendort, seit 1970 freischaffend tätig. Ausstellungen im In- und Ausland: Zeichnungen, Bilder, Objekte, Installationen, Fotografie, Foto-Filme, Videos, Performances, Texte, Vorträge. Studienaufenthalte in England, Frankreich, Italien, USA, Preise: Z-Förderungspreis, Theodor Körner Preis, Förderungspreis und Großer Preis der Stadt Wien, London-Stipendium, Mitglied der Wiener SECESSION und der NÖ Initiative für Foto-und Medienkunst FLUSS. bertlmann.com

JOCHEN LEMPERT
Phänotyp
24. – 27.5.2018

„Vorstellung der Arbeit von Jochen Lempert, Exkursion „Aspekte des Vollfrühlings“
Arbeitsbesprechung mit Schwerpunkt „Überlegungen zur Präsentation von Fotos“.

JOCHEN LEMPERT (geb. 1958) hat Biologie an der Universität Bonn studiert und arbeitet mit Fotografie seit den 90er Jahren. Seither ist ein offenes Werk über die Wahrnehmung von Natur und Lebewesen in Kontexten der wissenschaftlichen Forschung, der subjektiven Wahrnehmung und der mensch-gemachten Umwelt entstanden. Seine Arbeit bestehend aus analogen s/w-Fotografien eröffnet ein faszinierendes und komplexes Lexikon von morphologischen Studien. Unter Jochen Lemperts zahlreichen Einzelausstellungen sind besonders zu erwähnen: 365 Quadres sobre Història Natural, ProjecteSD, Barcelona, 2003; Coevolution, Museum für Gegenwartskunst Siegen, 2005; Recent Field Work, Culturgest, Lissabon, 2009; Museum Ludwig, Köln, 2010; Hamburger Kunsthalle, 2013; Cincinatti Art Museum, 2015; Izu Photo Museum, Izu, Shizuoka, 2016. Erschienene Monografien: 365 Tafeln zur Naturgeschichte, Bonner Kunstverein / Kunstverein Freiburg, 1997; Coevolution, 2005; Recent Field Work, 2009; Phenotyp, 2013; Composition, 2015; Plant Volatiles, 2016. Jochen Lempert wird von ProjecteSD, Barcelona, und BQ, Berlin, repräsentiert.

TOBIAS ZIELONY
ANDERE BILDER
31.5. – 3.6. 2018

„In diesem Workshop geht es um das Thema Jugend und die Frage nach der Bedeutung von Bildern im Leben von Jugendlichen. Fotografische Bilder sind Teil unseres Alltags geworden und spielen in der Identitätskonstruktion von Jugendlichen eine wichtige Rolle. Wenn wir versuchen, das Thema Jugend mit den Mitteln der Fotografie zu erforschen, müssen wir auch die medialen Bilder mitdenken, die den Alltag der Jugendlichen prägen. Die klassische Dokumentarfotografie scheint dafür nur bedingt geeignet. Vielmehr gilt es, neue, experimentelle Formate zu entdecken, die die mediale Durchdringung der Welt selbst zum Thema machen.“

TOBIAS ZIELONY was born in 1973 in Wuppertal, Germany. His critical aproach to social documentarism makes him one of the most discussed artists in contemporary German photography. After studying Documentary Photography at the University of Wales, Newport, Zielony enters Timm Rauterts‘ class for artistic photography at the HGB Leipzig in 2001. In 2006 he moves to Berlin and receives the GASAG-Kunstpreis as well as grants for New York and Los Angeles. Solo exhibitions follow at C/O Berlin (2007), Kunstverein Hamburg (2010), Folkwang Museum Essen, MMK Zollamt Frankfurt, Camera Austria Graz (2011), and Berlinische Galerie (2013). In 2014 he was selected for the German Pavilion at the Venice Biennial 2015. Tobias Zielony lives and works in Berlin.

Gastvortragende:
HELMUT LETHEN
Freundlichkeit und Schrecken der Foto-Oberfläche.

„Auf der Grundlage des Buchs „Der Schatten des Fotografen“ (2014) geht es um die Fragen:
1. Untergraben Bildunterschriften die Oberfläche des Fotos? 2. Werden Fotos durch ihre Zirkulation bereichert? 3. Ist das Foto ein Fenster zur Realität oder nur der Abdruck eines technischen Programms?“

HELMUT LETHEN, zur Zeit Gastprofessor an der Kunstuniversität Linz, von Oktober 2007 bis März 2016 Direktor des Internationalen Forschungszentrum für Kulturwissenschaften (IFK) in Wien, Gastprofessuren in Los Angeles, Chicago, Berkeley und Bloomington. Studium der Literatur in Bonn, Amsterdam und Berlin. Bücher u.a.: „Verhaltenslehren der Kälte“ (1994), „Sound der Väter“ (2006), „Der Schatten des Fotografen“ (2014).

LISA ORTNER-KREIL
Man Ray: Eine Ausstellungsgenese

„La Violon d’Ingres, Kiki and the Mask und Les Larmes sind wohl seine berühmtesten Werke und regelrechte Ikonen der Fotografie: Man Ray. Ihm ist die Frühjahrsausstellung 2018 des Kunstforums gewidmet. In meinem Vortrag wird es um die Herausforderungen und Fragestellungen gehen, mit denen ich mich in der Vorbereitung der Man Ray-Ausstellung, die ab 14. Februar 2018 zu sehen sein wird, beschäftigt habe. Man Ray ist nach wie vor hauptsächlich für seine Fotografie und Rayografie bekannt. Dass er aber auch in zahlreichen anderen Medien – Malerei, Airbrush, Film, Gebrauchsgrafik, Text – gearbeitet hat, will die Ausstellung vor Augen führen. Wichtigstes Anliegen hierbei ist es, Man Ray als einen Grenzgänger zu zeigen, der einen ganz selbstverständlichen, unhierarchischen Switch zwischen den Medien betrieb und insofern durchaus als Vorläufer von Konzept- und Medienkunst gesehen werden kann. Vor allem die ganz gegenwärtigen künstlerischen Tendenzen, bei denen Grenzen zwischen Raum und Fläche, zwischen Fotografie, Objekt, Performance und Tanz fließend werden, scheint Man Ray in seinem spielerisch-humorvollen dabei aber technisch immer enorm elaborierten Œuvre vorwegzunehmen. Nach dem Vortrag an der Photoschule wird es noch einen zweiten Termin geben, bei dem ich die Gruppe dialogorientiert durch die Ausstellung im Kunstforum führe.“

LISA ORTNER-KREIL ist Literaturwissenschaftlerin, Kunsthistorikerin und Kuratorin am Kunstforum Wien. Ausstellungen und Texte vor allem zu historischer und zeitgenössischer Fotografie sowie der Wechselbeziehung von Bild und Sprache. Rezente Projekte: Man Ray im Kunstforum Wien 2018, Anna Artaker – THE PENCIL OF NATURE im tresor des Kunstforum Wien 2017, Benjamin Eichhorn – DOPPELGÄNGER in der Galerie baeckerstrasse4 2017, White Cube/Black Box im tresor des Kunstforum Wien 2017, Martin Kippenberger im Kunstforum Wien 2016, Kippenberger hören am Donaukanal für KÖR (2016), Reflexion – Selbstbesinnungen der Fotografie im tresor des Kunstforum Wien 2016, Nina Rike Springer für EYES ON – MONAT DER FOTOGRAFIE in der Galerie baeckerstrasse4 2016, Julien Berthier am Kunstplatz Graben für KÖR 2015, Landscape in my Mind – Landschaftsfotografie heute im Kunstforum Wien 2015 (mit Florian Steininger), Werner Schrödl – Snooky Games im tresor des Kunstforum Wien 2014 (mit Florian Steininger), Eyes Wide Open – Stanley Kubrick als Fotograf im Kunstforum Wien 2014.

Künstler_innen präsentieren ihre Arbeiten:

LAURENZ BERGES
„Seine entleerten Fotografien werfen uns auf uns selbst zurück. Sie erzählen vom Verlassen und vom Vergessen, von Abwesenheit und dem Lauf der kleinen Geschichte, dem dem sich niemand entziehen kann. Diese handelt auch von der existentiellen Bedeutung bestimmter Räume und Objekte für unsere Identität, von deren Vergänglichkeit und ihrem möglichen Verlust.“ (formuliert mit Bezug auf einen Text von Sabine Maria Schmidt)

LAURENZ BERGES geboren 1966 in Cloppenburg, lebt in Düsseldorf. Studium an der Universität Essen (Folkwang). Assistent bei Evelyn Hofer in New York und Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd Becher. Ausstellungen im In- und Ausland laurenzberges.de

GERALD DOMENIG
„Auf meinem USB-Stick habe ich ein altes Foto gefunden, das ich in den siebziger Jahren im oberen Gailtal gemacht habe, in der Zeit meiner künstlerischen Sozialisation. Das Motiv war die fotografiespezifische Landschaft. Damals konnte man auch Inter City-Zugfenster noch öffnen, das habe ich fleißig genutzt. Das Foto soll außerdem meine Selbstbeschreibung ersetzen. Bis Oktober ist es noch lang hin. Heute denke ich, ich werde bei Ihnen ein Detail meiner Ausstellung in der Secession behandeln. Der Vortragstitel wäre ‚Das Z. Über das Motiv‘. Ich könnte aber auch auf die Jahreszeit Rücksicht nehmen und über meine Manie, Blätter von der Straße aufzuklauben und zu Hause zu fotografieren, eine mindestens einstündige Lesung anbieten, ergänzt durch die Präsentation von Dias von Blättern und Autos.“

MARINA FAUST
Marina Faust interessiert sich für zirkuläre Arbeitsprozesse, für performative Aktionen von Menschen mit Gegenständen, für Ephemeres und Unscheinbares – seien es Prothesen, die Rückansicht von Werken sowie Luxus- und Nutzobjekte, die ihrem üblichen Dienst ganz einfach enthoben werden. (Auszug aus einem Text von Angela Stief)

MARINA FAUST began working at the age of eighteen as a photographer in Vienna. Between 1974 and 1975, she collaborated as a photo reporter with Magnum Photos Agency, Paris. In the 1980s she has had several exhibitions at Galerie Agathe Gaillard, Paris. From 1990 to 2008, Faust has collaborated as a photographer with Martin Margiela. In 1995, she began working with other media, including collages, videos and objects. In 2000/2001, she taught at the École nationale supérieure des Beaux-Arts. Her group of traveling chairs, first shown at Song Song in Vienna in 2007, is part of the collection of Museum für Angewandte Kunst, Vienna. Her photo series are being regularly published in the French art magazine Frog. Her collaboration with Franz West, „Talk without Words (Christopher Wool)“ from 2012 was part of the exhibition „Franz West, Artist Club“ at the 21er Haus, Vienna, in spring 2017. She is going to have a show with her new collage works at ‚Le Consortium‘, Dijon, France, from October 2017 to January 2018.

SEIICHI FURUYA
Seiichi Furuya wurde 1950 in Izu, Japan, geboren, lebt heute in Graz. Furuya hatte seit 1975 zahlreiche Ausstellungen in Europa und Japan, u.a. im Forum Stadtpark und Camera Austria, Graz, im Fotomuseum Winterthur, in der Albertina, Wien, im Vangi Sculpture Garden Museum, Shizuoka, und im Tokyo Metropolitan Museum of Photography. Einzelausstellungen fanden in jüngerer Zeit in der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig, den Technischen Sammlungen Dresden, im Kunsthaus Dresden, im Heidelberger Kunstverein und im Museum für Photographie Braunschweig statt. Seine Arbeiten befinden sich in den Sammlungen bedeutender Museen in aller Welt, u.a. denen des Stedelijk Museum, Amsterdam, des Tokyo Metropolitan Museum of Photography, des National Museum of Modern Art, Tokyo, des Museum of Modern Art, New York, und des Metropolitan Museum of Art, New York. Seiichi Furuya ist einer der Mitbegründer und Mitherausgeber von „Camera Austria“ und kuratierte u.a. Ausstellungen „Shomei Tomatsu: Japan 1952-1981“ (Graz, 1984) „Keep in Touch. Positions in Japanese Photography“ (Graz, 2003), die japanische Fotografen in Europa einführten. Sein Hauptziel aus der Aktivität als Fotomacher und Fotobenutzer ist es Bücher zu machen.

Er veröffentlichte zahlreiche Fotobücher, die signifikant für seine Arbeitsweise sind, u.a. „Mémoires 1978-1988“ (Camera Austria, 1989), „Mémoires 1995“ (Scalo Books, 1995), „Christine Furuya-Gössler, Mémoires 1978-1985“ (Korinsha Press, 1997), „Portrait“ (Fotohof, 2000), „Last Trip to Venice“ (Self-published, 2002), „Mémoires 1983“ (Akaaka Art Publishing, 2006) und „Mémoires 1984-1987“ (Izu Photo Museum und Camera Austria, 2010), „Staatsgrenze. 1981 – 1983“ (Spector Books, 2014) und zuletzt „WARUM DRESDEN“ (Spector Books, 2017) Diese Publikationen werden die Grundlage für das Zusammentreffen mit Seiichi Furuya bilden.

MARIO KIESENHOFER
„Sexualität, Landschaft, Architektur, Privatsphäre und Öffentlichkeit – in seiner künstlerischen Arbeit erforscht Mario Kiesenhofer das Zusammenspiel dieser Konzepte und geht der Frage nach, wo Schnittstellen entstehen und wie diese sichtbar werden. Ein wiederkehrendes Element in Kiesenhofers Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit der sexuellen Topografie urbaner Räume. In seiner aktuellen Serie gibt der Künstler gefilterte Einblicke in Gay-Clubs und Bars internationaler Metropolen wie New York, Tokio, Paris, Berlin etc.: fotografische Abbilder sensibler Orte, an denen sexuelle Fantasien und Fetische einen geschützten Raum finden. Mario Kiesenhofer wird in seinem Vortrag seine künstlerische Arbeit vorstellen, über die von ihm mitbegründete Publikationsreihe STREULICHT sprechen und auf das Wechselverhältnis zwischen Kunst und Mode eingehen.“

MARIO KIESENHOFER hat Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien studiert.
2015 erhielt er das Startstipendium für künstlerische Fotografie des Bundeskanzleramts für Kunst und Kultur und 2018 ist er Träger des dreimonatigen Atelierstipendiums für künstlerische Fotografie in New York City. Er lebt in Wien und ist international als bildender Künstler, Fotograf, Grafiker und kreativer Grenzgänger zwischen Kunst und Mode tätig.

LISA SCHWARZ
„Ausgehend von einem subjektiven Moment entwickeln sich durch Recherche und Assoziation installative Arbeiten, die Narrative und Mythen sichtbar machen und die Chance auf Entrückung derselben offenlegen: durch einen Arielle-Kinderbadeanzug, eine Rosmarinpflanze, die Freude über Parkemed oder anhand eines müden Selfies. Mein Interesse liegt darin, narrative Möglichkeiten zu finden, einen Diskurs zu erzählen und darzustellen sowie unsere Sichtweisen und Kategorisierungen zu hinterfragen. Dabei bewege ich mich zwischen Fotografie, Installation und Performance. Selbstdarstellungen knüpfen als Verbindungselement daran an und führen reflexiv zu mir selbst zurück, sollen gleichzeitig aber auf die Betrachtenden reflektieren.“

LISA SCHWARZ, *1992 in Wiener Neustadt, aufgewachsen im Burgenland, lebt derzeit in Wien.
Seit 2011 Komparatistik an der Universität Wien. 2011–2012 Schule Friedl Kubelka, Klasse für künstlerische Photographie in Wien bei Anja Manfredi. Seit 2012 Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Klasse Kunst/Fotografie bei Martin Guttmann. Seit 2016 Masterstudium der Komparatistik an der Universität Wien mit kulturwissenschaftlichen Schwerpunkt. Derzeit Forschung an Gegennarrativen zur Geschichtsschreibung in der Literatur von Peter Waterhouse (Krieg und Welt). SoSe 2016 Erasmusaufenthalt an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.

SOFIE THORSEN
„Der Raum im Allgemeinen und die Installation im Ausstellungsraum im Besonderen stellen zentrale Themen in meiner künstlerischen Produktion dar. Vor dem Hintergrund konkreter Räume und Orte oder historischer architektonischer Phänomene entwickle ich meine Installationen und Objekte in einer Reihe unterschiedlicher Medien. Die Zeichnung und die Photographie nehmen in dieser Arbeit Sonderstellungen ein. Im Vortrag werde ich über mehrere Werkgruppen aus den letzten Jahren sprechen, in denen auf unterschiedliche Weise das photographische Dokument als skulpturales Material eingesetzt wird.“

SOFIE THORSEN, born in 1971 in Denmark, lives and works in Vienna. A graduate of the Academy of Fine Arts in Vienna and the Royal Danish Academy of Fine Arts in Copenhagen, she has shown her work in Austria and internationally in numerous group and solo exhibitions at institutions such as Kunsthaus Graz, Kunsthalle Baselland, Basel, Kunstforum Wien and Kunstverein Düsseldorf. She held a teaching position at the Academy of Fine Arts in Vienna from 2005 to 2009. Her mostly installation-based work is dedicated to questions of perception, space, and the architectural object.
sofiethorsen.net

CHRISTOPH WEBER
„In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit dem dekonstruktiven Potenzial gebauter Strukturen. Dabei ist die Aktion – das künstlerische Handeln im Raum – ein wichtiger Ausgangspunkt. Zeichnungen werden in die Wandoberfläche geritzt oder der Werkstoff Beton ganz entgegen gängiger Verarbeitungsmuster manipuliert. Wie kann der Umgang mit Negativform und Abdruck bzw. -guss und das experimentell Prozesshafte der Frischbetonmanipulation meiner skulpturalen Praxis auch innerhalb eines photographischen Diskurses gelesen werden? Was sind weitere Berührungspunkte zwischen Photographie und Skulptur?“

CHRISTOPH WEBER geb. 1974 in Wien, lebt und arbeitet in Wien. Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Astrid Klein und Akademie der bildenden Künste Wien bei Renée Green. Ausstellungen (Auswahl): On Fold, ProjecteSD, Barcelona (2017); Der fremde Raum, Museum Marta Herford; carton/pierre, Galerie Jocelyn Wolff, Paris (2016); Galerie nächst St. Stephan, Wien (2015); Post/Postminimal, Kunstmuseum St. Gallen (2014); Uncast, Ibid Projects, London (2013), Psychosculptures, Vleeshal, Middelburg, Niederlande; Arrivals and Departures, Fondo Mole Vanvitelliana, Ancona, Italien (2010); Antirepresentationalism, KOW, Berlin (2009 ); BAWAG Contemporary, Wien (2008); Neue Galerie, Studio, Graz (2007)
Projektbetreuung künstlerische Photographie; technische Betreuung / praktisches Arbeiten mit Methoden der Photographie:

RAFFAELA BIELESCH
„Die praktisch angelegten Einheiten sind eine Basiseinführung in die Benützung der Dunkelkammer mit dem Ziel selbstständig analoge S/W-Projekte verwirklichen zu können. Wir beschäftigen uns grundlegend mit den Eigenschaften, Wechselwirkungen und Abhängigkeiten analoger Materialien und Prozesse. Gemeinsam werden wir Chemie ansetzen, einen Film entwickeln und schließlich einen Papierabzug herstellen.“

RAFFAELA BIELESCH, 1984 in Wien geboren, lebt und arbeitet in Niederösterreich. Ihre künstlerische Praxis spannt sich zwischen den Koordinaten Körper, Referenz und Produktion auf. Sie versteht ihre Arbeit als medienübergreifend mit Fokus auf Fotografie und Performance. Derzeit studiert sie an der Akademie der bildenden Künste Wien performative Kunst bei Carola Dertnig. Davor Studien der Slawistik und Kunstgeschichte in Wien, Moskau, Basel; Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie unter der Leitung von Anja Manfredi.

MARTIN BILINOVAC – Einführung in Kamerasysteme und Color Management
„Der Kurs beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Aufnahmetechnik der Fotografie. Anschließend werden die digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten in Hinblick auf die Datenaufbereitung für Print, Druck und Webdarstellung vorgestellt.“ Dabei werden wir uns mit dem Themenfeld Color Management und farbkritischen Arbeiten beschäftigen.

MARTIN BILINOVAC, 1981 in Graz geboren, lebt und arbeitet in Wien und Linz, Ausbildung bei Prof. Gabriele Rothemann in Wien und Prof. Daniele Buetti in Münster. Seit 2010 Lehrbeauftragter für Fotografie an der Kunstuniversität Linz, Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften. Zahlreiche Ausstellungen.

ROBERT GRUBER – Analoge SW-Photographie (Praxis, Theorie und Bedarf)
„Kursinhalt ist die Vermittlung von praktischen Kenntnissen und Wissen, welches zur Realisierung von photographischen Arbeiten im Labor befähigt – basierend auf sw-Prozessen für Negativ und Papier. Je nach Bedarf und Möglichkeiten werden einige Wissensbereiche theoretisch und praktisch dargestellt und erarbeitet, z.B.: Möglichkeiten der Printherstellung, Diversität der Materialien, chemo-technische Photographie, Entwicklungs-Prozesse, Tonungsverfahren …“

ROBERT GRUBER, born 1979 in Rottenmann, Austria. Studies: M.A. Scenography at University of Applied Arts Vienna; Visual Communication at National College for Art and Design Oslo; Music Theory at University of the Arts Berlin; Art and Knowledge Transfer at University of Applied Arts Vienna. Lives and works in Vienna. robertgruber.net

ROSA JOHN
„Wir verwandeln den Schulraum zur Camera Obscura und beschäftigen uns davon ausgehend mit der Geschichte, Technik und Ästhetik der Kamera, den individuellen Handlungsweisen mit unseren eigenen Kameras und reflektieren somit die Methoden und Kontexte der Bildaneignung.“

ROSA JOHN, geb. 1982 in Wien, ist Künstlerin und Kulturwissenschaftlerin und arbeitet mit und zu den Medien Fotografie und Film. Aktuell Dissertation zum Objekt der Kamera, DOC-team Stipendiatin der ÖAW und wissenschaftliche Mitarbeiterin am tfm-Institut der Universität Wien (seit 2013). Studienaufenthalte in Athen, Berlin, New York und Westschweiz. Diplom der Theater-, Film- und Medienwissenschaft (2010). Studium an der Schule für künstlerische Photographie und der Schule für unabhängigen Film bei Friedl Kubelka (2007–08, 2009–11). Arbeiten entstehen für Ausstellungsraum, Kino und Publikationen. Auswahl: Age d’Or, EIFF, Monat der Fotografie, nadaLokal, Österr. Filmmuseum, the8fest, TIE, Ve.sch, Viennale, Wiener Festwochen; Cinematographic Objects/August Verlag.
KÄTHE HAGER VON STROBELE
„Im Seminar ‚Muster und Photographie. Zum Prinzip der Serialität im Stillleben‘ werden wir anhand von Feldrecherchen und Lektüren photographische ‚Stile‘ bzw. Inszenierungsformen in der Photographie untersuchen. Im ‚stillen Leben‘ suggeriert die Photographie, dass die Sprache der Objekte tatsächlich eine objektive ist. Photographierte Gegenstände nehmen im Sehen andere, ‚skulpturale‘ Eigenschaften an, sie lassen sich seriell zu einem ‚anderen‘ Gegenstand transfomieren. Über das faktische Erkennen hinaus wird im photographischen Stillleben somit ein ‚sehendes Sehen‘ gefordert, das durch die wiederholende photographische Rekonfiguration immer neue Bedeutungsebenen am Objekt freilegt.“

KÄTHE HAGER VON STROBELE, geboren 1981 in Bozen (Südtirol). Senior Lecturer an der Kunstuniversität Linz, Abteilung textil·kunst·design und PhD-Kandidatin an der Kunstuniversität Linz. Studium der Philosophie (Universität Wien), der Bildenden Kunst/Photographie (Akademie der Bildenden Künste Wien). Postgradualer Masterlehrgang „Educating, Curating, Managing“ an der Universität für Angewandte Kunst. Ausstellungen (Auswahl): Spuren – tracks, Eyes On – Monat der Fotografie, in Kooperation mit Eva Würdinger (Wien) / Binatna. about traces, Le Cube – Independent Art Room (Rabat), Galerie127 (Marrakech), Galerie Kacimi (Fes), Palais Porcia (Wien) / Das Schloß – The Castle, Galerie Raum mit Licht, Ausstellung in Kooperation mit Ernst Koslitsch, Wien / Auf Putz – catwalks on surfaces, Le Cube – Contemporary Art Room, Rabat, Marokko / DISPLAY – Käthe Hager von Strobele, Maria Hahnenkamp, Ulrike Lienbacher, Margret Wibmer, Fotogalerie Wien, WUK / Left Over, Galerie Foto-Forum, Bozen

ANGELIKA KRINZINGER
In ihrer Serie „airlinespoons“ beschäftigt sich Angelika Krinzinger mit ihrer Flugangst. Dazu verwendet sie die Photographie in ihrer ursprünglichen Bedeutung: Zeichnen mit Licht. Durch die physikalischen und chemischen Prozesse ist es möglich geworden „Licht“ einzufangen. Dieses kleine Wunder in der Dunkelkammer ohne Film und Kamera zu erleben bringt einen an den Ursprung der Photographie zurück. Bei unserem Treffen werden wir praktisch in der Dunkelkammer arbeiten.

ANGELIKA KRINZINGER, geboren 1969 in Innsbruck, lebt und arbeitet in Wien. Photocollege (Graphische Lehr- und Versuchsanstalt), Wien. Ausstellungen (Auswahl): 2015: Forum zur Förderung zeitgenössischer Kunst, Wien (G), Week of Contemporary Art, Center of Contemporary Art, Plovdiv/Bulgarien (G), Schloss Orth/Donau (G), Hudson Valley Center for Contemporary Art, New York (G), 21er Haus, Wien (G), Michael Hoppen Gallery, Paris Photo (FR), 2014: Schloss Ambras Innsbruck, Kunsthistorisches Museum Wien (E), 2013: Office de Tourisme Paris, Gare Saint Lazare, Paris (E), Ilan Engel Gallery, Paris (E), Galerie Arthouse, Bregenz (E), Galerie Marc Straus, New York (G), 2012: Muttermilch, Galerie Krinzinger (E), 2011: Ossessione Verde. De Faveri Galleria d’Arte Contemporanea, Feltre (G), 2008: Woodnotes, Galerie Krinzinger (E)

ANJA MANFREDI
„Wir werden uns regelmäßig zu Mappenschauen treffen, um mithilfe reger Kommunikation Austausch aufzubauen. Eine ‚Mappenschau‘: Das Nachdenken und Beurteilen fremder Arbeiten vor einer kleinen Öffentlichkeit stellt für jede(n) Einzelne(n) eine große Herausforderung dar. Lob und Kritik zu üben ist eines der besten Mittel, die eigene Gedankenwelt anzuwenden und zu überprüfen. Und jede(r) steht mit ihren/seinen Arbeiten im Mittelpunkt des Interesses. (Zitat: Friedl Kubelka)
Darüber hinaus ist es möglich, mit mir Einzelgespräche zu führen. Weiters angedacht: Besuche von KünstlerInnenateliers und Ausstellungen in verschiedenen Kunsträumen. Zur Einsicht in künstlerische Prozesse, Produktionsbedingungen und zur Reflexion über die Rolle/Figur des Rezipienten. Am Ende des Schuljahres könnte eine Ausstellung gemeinsam realisiert werden.“
ZEITEINTEILUNG:
– Workshops: Do. 19–21 Uhr, Fr., Sa., So. jeweils sechs Stunden
– Mittwochsunterricht: Vortragsabende, Mappenschauen – 3x monatlich Mi.19–21 Uhr
– Ateliertage: montags nach Vereinbarung, Nutzung der Dunkelkammer
– Exkursionsreihe: „Orte der Photographie“ – 1x monatlich
– Einzelgespräche / Projektbetreuung: nach Vereinbarung

 

Kuratorisches Team der 10. Berlin Biennale

Gabi Ngcobo, Kuratorin der 10. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, hat Moses Serubiri (Kampala, UG), Nomaduma Rosa Masilela (New York, US), Thiago de Paula Souza (São Paulo, BR) und Yvette Mutumba (Berlin, DE) eingeladen, mit ihr als kuratorisches Team zu arbeiten. Darüber hinaus hat Gabi Ngcobo den Grafikdesigner Maziyar Pahlevan ausgewählt, der 10. Berlin Biennale ihre visuelle Identität zu verleihen.

Alle Mitwirkenden verfolgen dehnbare, stetige und im Ergebnis offene Forschungsinteressen, die von Politiken der Undurchsichtigkeit bis zu Prognosen zum Leben nach dem Weltende reichen. Sie arbeiten mit unkonventionellen Organisationsmethoden sowie Texten und Veranstaltungsformaten, die sich den Machtdynamiken verordneter Erzählweisen widersetzen. Ihre jeweiligen kreativen Strategien reflektieren historische wie aktuelle Verschiebungen und deren unbehagliche Verwicklungen. In der Vergangenheit war jedes Teammitglied individuell sowie gemeinsam mit Gabi Ngcobo in dynamischen Initiativen zum Aufbau von Gegeninstitutionen und der Anstiftung kreativer Störungen engagiert.

Die 10. Berlin Biennale wird durch diese kollektiven Träume und Aktionen entworfen und geformt. Im Gespräch mit den ausgewählten KünstlerInnen und Mitwirkenden, die mit und durch die Kunst, jedoch auch über sie hinaus agieren, wird die kuratorische Auseinandersetzung den unablässigen Ängsten die Stirn bieten, die durch das falsche Verständnis unserer vielschichtigen Subjektivität festgeschrieben werden. Angesichts des aktuellen und weitverbreiteten Zustandes einer kollektiven Psychose sowie ausgehend von Europa, Deutschland und Berlin – als einer Stadt im Dialog mit der Welt – wird der kuratorische Prozess selektiv und unvollständig sein. Er wird keine kohärenten Lesarten historischer und gegenwärtiger Situationen präsentieren. Entscheidende Ausgangspunkte für das kuratorische Team sind Strategien der Selbsterhaltung, die Herrschaftsstrukturen aktiv demontieren und eine nicht-hierarchische Position aufbauen.

Die 10. Berlin Biennale schlägt einen Plan vor, wie man einem kollektiven Wahnsinn entgegentreten kann.

Zu den Biografien

Dana Lixenberg Wins the Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2017

Dutch photographer DANA LIXENBERG has won the twentieth edition of the Deutsche Börse Photography Foundation Prize at London’s Photographers’ Gallery, for her multifaceted portrait of the residents and community of the Imperial Courts housing project in Watts, Los Angeles.

 

She was announced as the 2017 winner of the prestigious £30,000 prize by broadcaster and writer, Ekow Eshun, at a special award ceremony at The Photographers’ Gallery.

 

Lixenberg started her project IMPERIAL COURTS (1993 – 2015) after the Los Angeles riots and has revisited and expanded her project over the following twenty-two years. In contrast to the often one dimensional and sensationalised media coverage, Lixenberg takes a more controlled and formal photographic approach, “slowing things down” – as she puts it. The project includes images from different years that follow the trajectories of individual stories. Over time, lives have been lost, people have disappeared or gone to jail, and the children of early photographs, have grown up and had children of their own. In later visits, Lixenberg started using audio and video recording to document the conversations and specific soundtrack of the neighbourhood. In this way, Imperial Courts charts the effects of a complex and evocative passage of time on an underserved community.

 

Imperial Courts (1993-2015), is published by Roma Publications (2015); the project also exists online as a web documentary, a multimedia space developed with collaborator Eefje Blankevoort.

 

Brett Rogers, Director, The Photographers’ Gallery and non-voting chair of the 2017 jury, said: ““We are delighted to announce this year’s winner as Dana Lixenberg. This comprehensive and measured series impressed all of the judges through its affirmation of photography’s power to address important ideas through pure image. Lixenberg’s work is simultaneously understated and emphatic, reflecting a cool sobriety, which allows her subjects to own the gaze and their contexts without sentimentality or grandiosity. Originally presented in book format, each portrait operates as a self-contained story. Dana Lixenberg has expertly harnessed the photographic medium to rethink stereotypical representation and empower a community with direct voice and visibility.”

 

Anne-Marie Beckmann, Director, Deutsche Börse Photography Foundation, said: “We would like to congratulate Dana Lixenberg as the winner of the Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2017 and also thank The Photographers’ Gallery for the terrific partnership we have enjoyed for many years. On its’ twentieth anniversary, we are proud that the Prize has become one of the most prestigious awards in contemporary art. We are particularly pleased that the exhibition is touring internationally – and that it will open at Frankfurt’s MMK Museum für Moderne Kunst this summer and subsequently at the Aperture Foundation in New York – the first US exhibition of the Prize.”

 

The members of the Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2017 jury were: Susan Bright, Curator; Pieter Hugo, Artist; Karolina Lewandowska, Curator of Photography, Centre Pompidou, Paris; Anne-Marie Beckmann, Director, Deutsche Börse Photography Foundation and Brett Rogers, Director, The Photographers’ Gallery as the non-voting chair.

 

Dana Lixenberg (b. 1964, Netherlands) lives and works in New York and Amsterdam. She studied photography at the London College of Printing and at the Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. Lixenberg works on long-term projects, mostly focused on individuals and communities on the margins of society. These include Jeffersonville, Indiana, a collection of landscapes and portraits of the small town’s homeless population, and The Last Days of Shishmaref, which documents an Inupiaq community on an eroding island off the coast of Alaska. The power of her work is found in the intimacy of her images and the absence of social stereotyping. She has gained international recognition through her work for publications such as Vibe, The New York Times Magazine, The New Yorker, Newsweek and Rolling Stone. Her work has been widely exhibited and can be found in prominent collections. In addition to Imperial Courts 1993-2015 (2015), her books include Set Amsterdam (2011), The Last Days of Shishmaref (2008), Jeffersonville, Indiana (2005) and united states (2001). She is represented by Grimm Gallery in Holland.

 

All the nominated projects from the shortlisted artists for 2017, also including works by Sophie Calle, Awoiska van der Molen and Taiyo Onorato & Nico Krebs – will remain on display at The Photographers’ Gallery until 11 June 2017.

 

The exhibition then begins its tour to the MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt from 29 June until 17 September 2017 and subsequently travels to Aperture Foundation in New York from 16 November 2017 until 11 January 2018. This exciting development marks the first US exhibition of the prize in its twenty-year history.

 

The Deutsche Börse Photography Foundation Prize is an annual award established by The Photographers’ Gallery, London, in 1997 and in partnership with the Deutsche Börse Group since 2005. Since 2016 it has been awarded together with the Deutsche Börse Photography Foundation, a non-profit organisation specifically focused on the collecting, exhibiting and promoting of contemporary photography. The £30,000 prize rewards a living photographer, of any nationality, for a specific body of work in an exhibition or publication format in Europe, which is felt to have significantly contributed to the medium of photography between 1 October 2015 and 30 September 2016.

 

2017 marks twenty years of the Prize and reaffirms its position as a barometer of talent, excellence and innovation. The award remains committed to showcasing photographers and works of all genres and approaches, which exemplify exceptional viewpoints and bold practice.

Renate Bertlmann erhält Großen Österreichischen Staatspreis 2017

Der Große Österreichische Staatspreis ist die höchste Auszeichnung, die die Republik Österreich einer Künstlerin oder einem Künstler für besonders hervorragende Leistungen verleiht. In diesem Jahr geht er an Renate Bertlmann. Der aus 21 Mitgliedern bestehende Österreichische Kunstsenat nominiert jährlich eine Künstlerpersönlichkeit ohne festgelegtes Rotationsprinzip aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur oder Musik für den Staatspreis.

Der Große Österreichische Staatspreis ist derzeit mit 30 000 Euro dotiert. Er wird seit dem Jahr 1950 vergeben. Bis 1970 wurden jährlich mehrere Staatspreise vergeben, seit 1971 nur mehr einer pro Jahr.

Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2017

MMK 3, Frankfurt, 29. Juni –17. September 2017

Bereits zum zweiten Mal zeigt das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main im MMK 3 die Arbeiten der Finalisten des Deutsche Börse Photography Foundation Prize. Die diesjährige Auswahl würdigt nicht nur etablierte fotografische Erzählungen, sondern auch experimentelle und konzeptionelle Ansätze in der Dokumentar-, Landschafts- und Porträtfotografie. Zu den Finalisten in 2017 gehören: Sophie Calle, Dana Lixenberg, Awoiska van der Molen sowie das Künstlerduo Taiyo Onorato und Nico Krebs.

Alle vier Finalisten beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit Fragen nach Wahrheit und Fiktion, was gewiss ist oder ungewiss, was das Reale vom Idealen unterscheidet sowie mit Fragen nach dem Verhältnis von Beobachten und Beobachtetwerden.
Der Deutsche Börse Photography Foundation Prize wird jährlich an einen zeitgenössischen Fotokünstler beliebiger Nationalität vergeben, der im Vorjahr in Form einer Ausstellung oder Publikation einen bedeutenden Beitrag zur Fotografie in Europa geleistet hat. Als einer der renommiertesten Preise im Bereich Fotografie macht er auf wegweisende Tendenzen der zeitgenössischen Fotografie aufmerksam und zeigt Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die die aktuelle internationale Fotoszene prägen.

Sophie Calle (geb. 1953, Paris) wurde für ihre Publikation „My All“ (2016) nominiert, in der sie ihr Gesamtwerk resümiert und als Postkartenset neu editiert hat. Diese Zusammenstellung dient als Portfolio ihrer gesamten Arbeit und bietet durch das andere Format gleichzeitig eine neue Perspektive auf diese. Die in der Ausstellung präsentierte Arbeit „My mother, my cat, my father, in that order” ist Sophie Calles jüngstes Werk, das sowohl ihr Leben als auch ihre Karriere reflektiert. Ergänzt werden die Bilder durch persönliche Texte der Künstlerin.

Die Niederländerin Dana Lixenberg (geb. 1964, Amsterdam) wurde für ihre Publikation „Imperial Courts“ (2015) nominiert. Lixenberg besuchte die Gegend South Central Los Angeles erstmals im Jahr 1992 im Auftrag eines Magazins, um Aufnahmen zu den Unruhen rund um den Prozess zu dem afroamerikanischen US-Amerikaner Rodney King zu machen, der Opfer unverhältnismäßiger Polizeigewalt wurde. Diese Reise inspirierte sie zu einem weiteren Besuch und führte sie zu Imperial Courts, einem staatlichen Wohnprojekt in Watts. Bei zahlreichen Besuchen über einen Zeitraum von 22 Jahren schuf sie ein Gesamtporträt über das sich wandelnde Leben der Bewohner. Die Fotografin dokumentierte Bewohner, von denen einige getötet wurden, andere verschwunden oder im Gefängnis gelandet sind und wieder andere, die sie in deren Kindertagen bereits fotografiert hatte und die nun selbst Kinder haben. Damit zeigt „Imperial Courts“ eine komplexe und bewegende Darstellung eines Stadtteils im Zeitverlauf.

Die ebenfalls aus den Niederlanden kommende Fotografin Awoiska van der Molen (geb. 1972, Groningen) wurde für ihre Ausstellung „Blanco“ im Foam Fotografiemuseum, Amsterdam (22. Jan. – 3. Apr. 2016) nominiert. Van der Molen erschafft abstrakte Schwarzweißfotos, die das Genre der Landschaftsfotografie wiederbeleben. Die Künstlerin verbringt lange Zeit in Einsamkeit und Stille – in den Landschaften fremder Länder, von Japan über Norwegen bis Kreta. Dabei untersucht sie die Identität eines Ortes und gibt diesem die Möglichkeit, seine spezifischen emotionalen und physischen Merkmale aufzuzeigen.

Das Künstlerduo Taiyo Onorato und Nico Krebs (beide geb. 1979, Schweiz) wurde für seine Ausstellung „EURASIA“ im Fotomuseum Winterthur (24. Okt. 2015 – 14. März 2016) nominiert. „EURASIA“ nutzt auf spielerische Weise die Ikonographie eines Road Trips, die sich aus dem Erfahrungsschatz von Erinnerung und Imagination speist. Auf ihrer Reise durch die Ukraine und Georgien bis in die Mongolei traf das Duo auf Menschen und Landschaften, die sich im ständigen Wandel von uralten Traditionen und postkommunistischen Strukturen hin zur Moderne und Bildung einer unabhängigen Identität befinden.

Die Werke der Finalisten sind derzeit noch bis zum 11. Juni 2017 in The Photographers‘ Gallery in London zu sehen, bevor sie vom 29. Juni bis 17. September im MMK 3 des MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt präsentiert werden. Anschließend wird die Ausstellung vom 16. November bis 11. Januar 2018 in der Aperture Foundation in New York gezeigt.

Die Bekanntgabe des Gewinners erfolgt am 18. Mai 2017 im Rahmen einer Preisverleihung während der Ausstellung in The Photographers‘ Gallery in London.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Deutsche Börse Photography Foundation und ist eine Kooperation mit The Photographers‘ Gallery in London.

Prix Meret Oppenheim für Daniela Keiser

Das Bundesamt für Kultur (BAK) zeichnet mit dem Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2017 zum siebzehnten Mal herausragende Schweizer Kulturschaffende aus: die Künstlerin Daniela Keiser, den Architekten Peter Märkli sowie den Autor und Kurator Philip Ursprung. Sie werden am 12. Juni 2017 zusammen mit den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern der Schweizer Kunstpreise in Basel geehrt.

Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim wird seit 2001 auf Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommission an Persönlichkeiten der Kunst, Kunstvermittlung und Architektur verliehen, deren Arbeit von besonderer Aktualität und Relevanz für die Schweizerische Kunst- und Architekturpraxis ist. Die Auszeichnungen sind mit je 40.000 Schweizer Franken dotiert.

In der Ausstellung Swiss Art Awards, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweiten Runde des Schweizer Kunstwettbewerbs vorstellt, werden filmische Portraits der Preisträger und Preisträgerin des Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2017 gezeigt.

Daniela Keiser

Daniela Keiser (geboren 1963 in Neuhausen, lebt in Zürich) arbeitet als Konzept- und Installationskünstlerin mit Fotografie und Sprache, die sie in unterschiedlichen Ausstellungs- und Präsentationsformate übersetzt.

Nach ihrem Studium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel sowie an der Hochschule der Künste Zürich, lehrt sie seit 2008 an der Hochschule der Künste Bern. Verschiedene Atelier- und Auslandaufenthalte führten sie u.a. nach London, Paris, New York, Berlin, Kairo und in die Türkei. Ihr Werk ist in diversen öffentlichen Sammlungen vertreten, so im Fotomuseum Winterthur, im Museum für Gegenwartskunst Basel und in der Schweizerischen Nationalbibliothek, Bern.

Gerade hat die in Zürich lebende Künstlerin unter dem Titel «In and Out of Translation» eine Zusammenkunft von Übersetzern initiiert, bei der ihre verschiedenen, über Jahre entstandenen Textarbeiten aus der Sicht ihrer Übersetzerinnen und Übersetzer diskutiert und in einer Publikation zusammengefasst werden. Neben dem Wort nimmt das fotografische Bild einen entscheidenden Platz in ihrem künstlerischen Werk ein. In meist umfangreichen Installationen, Gruppen und Serien reizt Daniela Keiser dabei die Wahrnehmungsgrenzen der Betrachter und Betrachterinnen aus.

Publikation Prix Meret Oppenheim 2017
Anlässlich der Preisverleihung am 12. Juni 2017 gibt das Bundesamt für Kultur die Publikation Prix Meret Oppenheim 2017 heraus, in der die Preisträgerin und Preisträger portraitiert und mittels Interviews vorgestellt werden. Die Interviews führten Thomas Seelig mit Daniela Keiser, Georg Krüger mit Peter Märkli und Judit Solt mit Philip Ursprung. Die Publikation umfasst 198 Seiten und erscheint in Deutsch und Englisch. Redaktion: Manuela Schlumpf; Grafische Gestaltung: Kaspar Florio; Fotografie: Katalin Deér.

Nächste Veranstaltungen

Ausstellung Swiss Art Awards 2017
Vernissage: 12. Juni 2017, 19 – 22 Uhr
Ausstellung: 13. – 18. Juni 2017, jeweils von 10 – 19 Uhr
Halle 3, Messe Basel. Der Eintritt ist frei

Pressevorbesichtigung
12. Juni 2017, 10 Uhr, Halle 3, Messe Basel (Akkreditierung erbeten)

Preisverleihung Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim und Schweizer Kunstpreise
12. Juni 2017, 17 – 18:30 Uhr

Július Koller-Werkschau im mumok gewinnt art-Kuratorenpreis

Wien (OTS) – Gestern Abend, am Mittwoch, den 26. April 2017, wurde während der Art Cologne, Köln im Kunsthaus Van Ham der von der Kunstzeitschrift art ausgelobte art-Kuratorenpreis verliehen. Insgesamt zwölf Ausstellungen aus dem deutschsprachigen Raum waren von der art-Redaktion für den Preis nominiert. „Július Koller. One Man Anti Show“ konnte sich behaupten und wurde gestern zur „Ausstellung des Jahres 2016“ gekürt.

„Die Schau zeigt mustergültig, wie man einem zu wenig beachteten Künstler seinen Platz in der Kunstgeschichte verschafft, ohne ihn vorschnell zu musealisieren. Das ist Ausstellungsmachen auf höchstem Niveau“, kommentiert Tim Sommer, art-Chefredakteur die Entscheidung der Jury.

Karola Kraus, Direktorin des mumok, zeigte sich hocherfreut: „Ich bin unglaublich stolz. Der Preis bestätigt, wie wichtig der slowakische, selbst ernannte U.F.O-Naut Koller für die internationale Kunstwelt ist. Mit der Neubewertung seiner singulären künstlerischen Position und der jahrelangen, wissenschaftlichen Aufarbeitung haben wir den Grundstein für eine breite internationale Rezeption Kollers gelegt, die mit dem Preis an die Kurator_innen Daniel Grún, Kathrin Rhomberg und Georg Schöllhammer nun gewürdigt wird.“

Das Kurator_innenteam ergänzt:„Wir haben über drei Jahre das mehrere zehntausend Dokumente umfassende Künstlerarchiv von Július Koller aufgearbeitet und daraus einen neuen Zugang zu seiner künstlerischen Haltung erarbeitet, die in der umfassenden Retrospektive im mumok erstmals zu sehen war. Es ehrt uns sehr, dass mit dem Preis der zentralen Bedeutung Kollers für die Kunstgeschichte Ausdruck verliehen wird.“

Schon zum zweiten Mal in Folge hat es mit „Július Koller. One Man Anti Show“ eine mumok Ausstellung auf die Shortlist gebracht. 2015 war die gemeinsam mit dem Museum Brandhorst München konzipierte Ausstellung „Painting 2.0. Malerei im Informationszeitalter“ für den Preis nominiert.

Die Ausstellung „Július Koller. One Man Anti Show“ lief bis 17. April 2017 in Wien. Von 20. Mai bis 27. August 2017 ist sie in adaptierter Form im Museion in Bozen zu sehen. Zur Ausstellung erschien eine umfassende Publikation mit Texten von Daniel Grún, Aurel Hrabušický, Cristina Freire, Kathrin Rhomberg, Georg Schöllhammer, Interview mit Kvetoslava Fulierová und einem Vorwort von Karola Kraus und Rainer Fuchs.

Das Ausstellungsprojekt entstand in Kooperation mit dem Warschauer Muzeum Sztuki Nowoczesnei, wo im Herbst 2015 die ersten Ergebnisse der umfangreichen Forschungen gezeigt wurden.

Möglich wurde diese Ausstellung aufgrund der großzügigen Unterstützung durch Květoslava Fulierová und die Leihgeber_innen:
Linea Collection, Bratislava; Stadtgalerie Bratislava; SOGA Collection, Bratislava; First Slovak Investment Group, Bratislava; The Július Koller Society, Bratislava; Kontakt. Die Kunstsammlung der Erste Group und ERSTE Stiftung, Wien; Generali Foundation, Wien; Galerie Martin Janda, Wien; gb agency, Paris; und durch private Leihgeber_innen.

Dieses Projekt wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung von Phileas – A Fund for Contemporary Art. Der Katalog zur Ausstellung wurde von der ERSTE Stiftung großzügig gefördert.

Grand Prix Images Vevey 2017/2018 geht an Peter Puklus

Jury des Grand Prix Images Vevey: unter der Leitung des Künstlers Christian Marclay mit Simon Baker (Konservator der Abteilung Photography and International Art, Tate Modern London), Lars Boering (Direktor, World Press Photo Amsterdam), Darius Himes (Direktor der Abteilung Fotografie, Christie’s New York) und Luce Lebart (Direktorin, Canadian Photography Institute, Ottawa)

Grand Prix Images Vevey: Peter Puklus (Ungarn) für „The Hero Mother – How to build a house“

Die Begründung der Jury (Übersetzung aus dem Englischen) :

“Die Jury hat sich einstimmig für Peter Puklus als Empfänger des Grand Prix 2017/18 ausgesprochen, für seinen wahrhaftig originellen und faszinierenden Vorschlag, der die universellen Motive der Familie sowie der Ausübung der Elternrolle in die einzigartige und fesselnde visuelle Sprache des Künstlers überträgt. Puklus hat ein vielseitiges Dossier mit Texten, Zeichnungen und ersten fotografischen Skizzen eingereicht, welches frühe Aspekte eines vollkommen neuen und ungesehenen Werkkomplex eines Künstlers erahnen lassen, dessen jüngster Fotoband, The Epic Love Story of a Warrior, bereits für enorme mediale Aufmerksamkeit und Begeisterung gesorgt hat. Die Jury ist folglich der Meinung, dass dies der ideale Augenblick für Puklus ist, um auf die grosse Bühne zu steigen die Vevey zu bieten vermag, und sich einer breiteren Öffentlichkeit zu stellen. Puklus neue Arbeit ist das Ergebnis eines komplexen, unmittelbaren und greifbaren Prozesses. Sie beginnt mit sehr simplen und erkennbaren Annahmen von männlichen und weiblichen Rollen in der Gesellschaft: Mutterschaft (als heldenhafte Handlung) sowie die Veranlagung des Vaters ein Haus für die Familie zu erbauen und es zu beschützen. Puklus dekonstruiert und hinterfragt die Dynamiken dieser Rollen. Die Symbole die mit den Rollen assoziiert sind werden in ihre visuellen Einzelteile zerlegt, und dienen als Grundlage einer spielerischen Untersuchung die sich in skulpturalen und performativen fotografischen Arbeiten offenbart. Die dabei entstehenden Bilder sind aufregend, herausfordernd und unterhaltsam, und offenbaren ein resolutes Gefühl für die symbolischen Rätsel des modernen Lebens. Vom anfänglichen Vorschlag bis zum vollendeten Projekt: die Jury ist gespannt wie Puklus sein einmaliges Vokabular der Klischees des Familienlebens aus dem Studio befreien wird, um es in eine inspirierende und ansprechende Installation zu verwandeln.”

Peter Puklus :

Peter Puklus (geb. 1980) studierte an der Moholy-Nagy Universität für Kunst und Design (MOME) in Budapest und New Media Design an der École National Supérieure de Création Industrielle (ENSCI) in Paris. Zur Zeit lebt und arbeitet er in Budapest, wo er seine Promotion (Doctor of Liberal Arts, Studies in Photography) an der MOME abschliesst.

In seinen Büchern und Ausstellungen nimmt die Erzählung eine zentrale Stellung ein. Er erkundet Felder die den blossen Rahmen der Fotografie sprengen, und arbeitet mit Skulpturen, Zeichnungen und Videoinstallationen.

Der Grand Prix Images Vevey ist ein Stipendium zur Unterstützung des fotografischen Schaffens. Der mit CHF 40’000.- (ca. € 37’000) dotierte Preis ermöglicht einem Künstler ein zuvor unveröffentlichtes Projekt zu verwirklichen. Der Preisträger hat ein Jahr Zeit um das Projekt zu realisieren, und es anschliessend im Rahmen des nächsten Festival Images Vevey vom 8. bis 30. September 2018 der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Ausstellung: Radical Contemporaneity. Marina Gržinić and Aina Šmid 35 years of work revisited (1982–2017)

Kunstraum Lakeside, 12. Mai bis 14. Juli

Diese Ausstellung umfasst den wichtigsten Bestand an Werken, die die slowenischen Künstlerinnen Marina Gržinić und Aina Šmid im Laufe von 35 Jahren entwickelten. Hoch performativ in der Herstellung ihrer spezifischen Wirkung in der aktuellen sozialen und politischen Realität, ist ihre Produktionsweise von einem scharfen und genauen Sinn für den zeitgenössischen Kontext angeregt, wobei jede Arbeit eine konkrete Darstellung davon gibt, was wir radikale Kontemporanität nennen wollen. Das bedeutet, dass sie nicht bloß mit brennenden politischen Fragen arbeiteten, sondern auch, dass sie sich mit diesen zeitgleich mit den Ereignissen selbst auseinandersetzten, und somit immer das Risiko eingingen, Analysen einer traumatischen Gegenwart zu liefern, im Bewusstsein der historische Dynamik, aber auch mit einem klaren Verständnis von Prozessen der Historisierung.

Gržinić und Šmid zeigten den historischen Prozess, der dem Übergang vom Sozialismus zum Postsozialismus und zum Turbokapitalismus (über den Turbofaschismus) zugrunde liegt, analysierten die von den Technologien der neuen Medien eingeführten Veränderungen, machten die Bedingungen des zeitgenössischen globalen Nekro-Kapitalismus sichtbar, und erteilten somit eine harte Kritik von Diskriminierung, Rassismus und Faschismus im heutigen Europa. In dieser Hinsicht erlangt ihr Werk eine historische Position in seiner künstlerischen, kulturellen und politischen Infragestellung und Kritik der Konstruktion und Dekonstruktion des politischen Projekts des ehemaligen Osteuropas in Bezug zum sogenannten „ehemaligen Westen“, sowie in seinem Verständnis der zeitgenössischen Beziehungen von Segregation und Ausbeutung in Europa, vor allem hinsichtlich Klasse, Herkunft und Gender. Während sie den Charakter einer Retrospektive hat, folgt die Ausstellung diesen Eigenschaften der Arbeiten und nimmt dadurch das Format einer Akkumulation politischer Geschichte an, um somit eine Lesart der dystopischen Gegenwart anzubieten und über eine mögliche Zukunft nachzudenken.

Kuratorin: Aneta Stojnić

RADICAL CONTEMPORANEITY

Ausstellung: Seiichi Furuya, Manfred Willmann. Grenze

Museum Hartberg

5. Mai – 11. Juni 2017, Mittwoch – Sonntag 10.00 – 16.00 Uhr

Ausstellungseröffnung: Donnerstag 4. Mai 19.30 Uhr

Seiichi Furuya
Aus einem Land stammend, das keine künstlich gezogene Staatsgrenze besitzt, konnte sich Seiichi Furuya als gebürtiger Japaner nicht vorstellen, wie sich eine Grenze in der Landschaft physisch äußert. Er suchte auf seiner mehrjährigen Reise durch das Grenzgebiet zum ehemaligen Ostblock Orte und Plätze auf, an denen sich tragische Zwischenfälle ereignet hatten und hörte sich dort nach kleinen persönlichen Geschichten um, um sich so an das Thema „Grenze“ fotografisch heranzutasten.

Manfred Willmann
Über einen Zeitraum von elf Jahren (1981 – 1992) dokumentierte Manfred Willmann als stiller Beobachter fotografisch bei seinem Projekt „Das Land“ die Gegend sowie die Menschen in ihrem Lebens- und Arbeitsumfeld im Mikrokosmos von Kleinwuggitz und Großlieschen (Gemeinde Eibiswald). Es ist gleichsam ein Sprechen über die Dinge, die das Leben wirklich ausmachen: Das Wachsen, das Blühen, die Frucht, die Kälte, die Liebe und der Tod. Das Fotografieren von Natur stellt für Willmann eine Form der „Vergewisserungsarbeit“ dar.

Ausstellung und Symposium: Feministische Avantgarde

Ausstellung: Woman. Feminsitische Avantgarde der 1970er Jahre aus der Sammlung Verbund, 6. 5. – 3. 9., mumok, Wien

Mit Werken der SAMMLUNG VERBUND widmet sich das mumok einem der wichtigsten kunstgeschichtlichen Phänomene der 1970er-Jahre: dem Aufbruch weiblicher Künstlerinnen, die in einer von Männern bestimmten Kunstwelt erstmals in der Geschichte der Kunst kollektiv ein selbstbestimmtes neues Bild der Frau schufen. Entsprechend der Losung „Das Private ist politisch“ reflektierten diese Künstlerinnen stereotype gesellschaftliche Erwartungen in ihren Werken. Die Ausstellung gliedert sich daher in vier Bereiche: das Aufbrechen eindimensionaler Rollenzuweisungen als Mutter, Haus- und Ehefrau, Rollenspiele, Normativität der Schönheit und weibliche Sexualität. Viele der Künstlerinnen lösten sich von der männerdominierten Malerei und wendeten sich historisch „unbelasteten“ Medien wie Fotografie, Video, Film und der Performance zu.

Die Ausstellung zeigt 300 Werke aus den 1970er-Jahren von 48 Künstlerinnen aus Europa, Nord- und Südamerika. Neben bekannten Positionen wie Cindy Sherman, Ana Mendieta oder ORLAN können viele noch unbekanntere Werke entdeckt werden. Unter den Künstlerinnen sind acht Österreicherinnen vertreten: Renate Bertlmann, Linda Christanell, VALIE EXPORT, Birgit Jürgenssen, Brigitte Lang, Karin Mack, Friederike Pezold und Margot Pilz. Sammlungsdirektorin Gabriele Schor prägte für die Bewegung den Begriff FEMINISTISCHE AVANTGARDE, um die Pionierleistung der Künstlerinnen hervorzuheben.

Symposium: FEMINISTISCHE AVANTGARDE der 1970er-Jahre mit 16 der in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen aus den USA, Kanada und Europa, 6. 5., 14 – 19 Uhr, mumok, Wien

Anlässlich der Ausstellung WOMAN. FEMINISTISCHE AVANTGARDE der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND richten das mumok und die SAMMLUNG VERBUND am Samstag, 6. Mai 2017, ab 14 Uhr ein Symposium mit 16 der in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen aus. Die Künstlerinnen aus den USA, Kanada und Europa zählten in den 1970er-Jahren zu den provokantesten Stimmen der zeitgenössischen Kunst und haben bis heute nachwirkende, gesellschaftskritische Kunstwerke geschaffen.

In das Symposium führt Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, mit ihrem Vortrag Warum ist es wichtig, die feministische Kunstbewegung der 1970er-Jahre eine ‚Avantgarde’ zu nennen? ein. Schor prägte den Begriff „Feministische Avantgarde“, um die Pionierleistung dieser Künstlerinnen hervorzuheben. Es folgen drei Diskussionsrunden mit zahlreichen Künstlerinnen der Ausstellung, die jeweils von mumok Kuratorin Eva Badura-Triska, von Camille Morineau, Direktorin Monnaie de Paris und Präsidentin AWARE: Archives of Women Artists, Research and Exhibitions sowie Gabriele Schor moderiert werden.

Das Symposium bietet die einmalige Gelegenheit, prägende Künstlerinnen aus neun Nationen über die Situation der Frau in den 1970er-Jahren, die feministische Bewegung, ihren persönlichen Zugang wie ihre Erfahrungen und ihre Kunst sprechen zu hören.

Kito Nedo erhält den ADKV-ART COLOGNE-Preis für Kunstkritik 2017

Der Kritiker Kito Nedo wird mit dem Preis für Kunstkritik 2017 ausgezeichnet. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperation mit der ART COLOGNE verliehen und richtet sich an freie Journalistinnen und Journalisten.

Mit Kito Nedo zeichnet die Jury einen Kritiker aus, der sich in seiner Arbeit besondere Aufmerksamkeit auch für jene Bereiche des Kunstbetriebs bewahrt hat, die nicht im Scheinwerferlicht glamouröser Inszenierungen stehen. Dabei blickt er hinter die Kulissen kleiner wie großer Institutionen und bemüht sich um beobachtende Distanz ebenso wie um einen Ausgleich verschiedenartiger Perspektiven. Kito Nedo stärkt damit eine journalistische Unabhängigkeit, die der gegenwärtigen Kritik allzu oft fehlt.

Weiter heißt es in der Begründung der Jury: „Nedo ist ein Kritiker, der seinen Platz noch nie allein dort gesehen hat, wo der Kunstbetrieb stillschweigend Macht und Bedeutung konzentriert. Oft greift er zu klassischen journalistischen Formaten, um in Berichten, Analysen und Interviews von seiner enzyklopädischen Kenntnis auch selten beachteter Ausstellungsorte zu profitieren. So unterläuft er die hypnotische Fixierung auf Groß-Events und Stars, um auch kritische Stimmen einzufangen. Er verteidigt einen Ton gelassen ruhiger Beobachtung, der sich von Verlautbarungs- und Huldigungsprosa fernzuhalten weiß. Kritik ist für Kito Nedo immer auch Umverteilung von Aufmerksamkeit und damit ein Beitrag zur Fairness gegenüber Einzelpositionen und Randphänomenen.“

Seit 1999 wird der Preis durch die ADKV ausgelobt und seit 2006 in Kooperation mit der ART COLOGNE, die auch das Preisgeld stiftet, vergeben. Die Auszeichnung würdigt das Engagement freier Kunstkritikerinnen und -kritiker, die sich in der Fach- und Tagespresse oder in anderen Medien mit zeitgenössischer Kunst und ihrem sozialen Kontext auseinandersetzen. Die Mitglieder der Jury 2017 waren: Marius Babias (Kritiker, Kurator und Direktor des n.b.k. Berlin); Astrid Mania (Kunstwissenschaftlerin und freie Kritikerin, u.a. für die Süddeutsche Zeitung); Jörg Scheller (Kunstwissenschaftler und freier Kritiker, Preisträger Preis für Kunstkritik 2016); Tobias Timm (Journalist, Redakteur im Feuilleton von DIE ZEIT) sowie Gerrit Gohlke als Vertreter der ADKV (ohne Stimmrecht).

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger: Jörg Scheller (2016); Stefan Kobel (2015); Barbara Buchmaier und Christine Woditschka (2014); Astrid Mania (2013); Kolja Reichert (2012); Jens Kastner (2011); Jennifer Allen (2009); Rudolf Schmitz (2008); Ludwig Seyfarth (2007); Catrin Lorch (2006); Dominic Eichler (2005); Gregory Williams (2004); Raimar Stange (2003); Renate Puvogel (2002); Jan Verwoert (2001); Stefan Römer (2000); Hans-Christian Dany (1999).

Der Preis wird zusammen mit dem ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine am Freitag, 28. April 2017 um 15 Uhr in der TALK LOUNGE in Halle 11.3 der ART COLOGNE verliehen. Begrüßung: Daniel Hug, Direktor der ART COLOGNE und Gerrit Gohlke, Vorstandsmitglied der ADKV.

Ekaterina Degot wird Intendantin des steirischen herbst ab 2018

Kulturlandesrat Christian Buchmann und Kulturstadtrat Günter Riegler haben heute zusammen mit Heinz Wietrzyk, Vorsitzender des Aufsichtsrats der steirischer herbst festival gmbh, Ekaterina Degot als geschäftsführende Intendantin des steirischen herbst ab Jänner 2018 vorgestellt.

78 Bewerbungen – davon 28 aus Österreich und 50 internationale – sind für die Position eingegangen. Ekaterina Degot wurde nun auf Vorschlag der Findungskommission von den Vertretern der Eigentümer als zukünftige Intendantin des Festivals ausgewählt.

Die 1958 in Moskau geborene Kunsthistorikerin, Kunstpublizistin und Kuratorin Ekaterina Degot ist seit 2014 künstlerische Leiterin der Akademie der Künste der Welt in Köln. Ihre Arbeit setzt sich auf kritische Weise mit ästhetischen und soziopolitischen Aspekten der Kunst in Russland und Osteuropa, besonders der post-sowjetischen Ära, auseinander. Eine ausführliche Biografie und Fotos von der Pressekonferenz heute finden Sie auf unserer Website.

Statement der Findungskommission:

Mit Ekaterina Degot ist es der Findungskommission gelungen, eine international herausragende Kuratorin für den steirischen herbst zu gewinnen. Sie gilt als eine profunde Kennerin der europäischen Neoavantgarde und Gegenwartskunst. Ekaterina Degot hat wegweisende transdisziplinäre Projekte entwickelt, die unsere Zeit globaler Transformationen tiefgreifend analysieren. Sie ist – aus Moskau stammend – eine ausgewiesene Expertin des osteuropäischen Raums. Über ihre letzte Tätigkeit in Köln hat sie tiefe Einblicke in transkulturelle und kontinentale Zusammenhänge gewonnen. Durch die Bestellung von Ekaterina Degot eröffnen sich neue Zugänge und Perspektiven auf die Herausforderungen unseres geopolitischen Raums, der durch das Ende des Kalten Krieges, durch Migrationsbewegungen und das sich verändernde Europa geprägt ist. Als besonders erfreulich sieht es die Findungskommission an, dass Ekaterina Degot über ein international sehr umfangreiches Netzwerk verfügt, das in Zukunft dem steirischen herbst zu Gute kommen wird.

Die Findungskommission wurde von Heinz Wietrzyk geleitet und setzte sich zusammen aus Sigrid Gareis (Kuratorin und Dozentin im Bereich Theater und Tanz), Monika Isola (Mitglied des Aufsichtsrats), Kathrin Rhomberg (Freie Kuratorin und Leiterin der Kontakt Kunstsammlung) und Wolfgang Skerget (Koordinator City of Design Graz).

In der alleinigen Hauptverantwortung der Intendanz liegt die Erstellung des Programmes des jährlich stattfindenden multidisziplinären Festivals für zeitgenössische Kunst sowie die Geschäftsführung der steirischer herbst festival gmbh.

Centre Pompidou Names Florian Ebner Chief of Photography

The Centre Pompidou is delighted to announce the appointment of Florian Ebner as head of the Photography Department at the Musée National d’Art Moderne. The appointment becomes effective on 1 July 2017. Florian Ebner has worked for 25 years in photography and contemporary art. He was in charge of the photography department at the Folkwang Museum in Essen from late 2012, and was previously director of the Braunschweig Photography Museum from 2009 to 2012. In 2015, he was the curator of the German pavilion at the Venice Biennale.

The Centre Pompidou’s photography collection is one of the largest in Europe. Consisting of 40,000 prints and 60,000 negatives, it is one of the few collections in the world covering the entire history of modern and contemporary photography, particularly that of the 1920s and 1930s. Photography features largely within the museum’s modern and contemporary collection circuits, with nearly 400 photographs exhibited each year in its rooms. In late 2014, to provide a more spacious setting for various monographic, thematic and contemporary series, the Centre Pompidou opened the Galerie de Photographies: a 200 m2 area with free admission. It has staged eight exhibitions since then, and continues to provide the public with new interpretations or in-depth viewpoints highlighting the rich variety of the collection.

Centre Pompidou Names Florian Ebner Chief of Photography

The Centre Pompidou is delighted to announce the appointment of Florian Ebner as head of the Photography Department at the Musée National d’Art Moderne. The appointment becomes effective on 1 July 2017. Florian Ebner has worked for 25 years in photography and contemporary art. He was in charge of the photography department at the Folkwang Museum in Essen from late 2012, and was previously director of the Braunschweig Photography Museum from 2009 to 2012. In 2015, he was the curator of the German pavilion at the Venice Biennale.

The Centre Pompidou’s photography collection is one of the largest in Europe. Consisting of 40,000 prints and 60,000 negatives, it is one of the few collections in the world covering the entire history of modern and contemporary photography, particularly that of the 1920s and 1930s. Photography features largely within the museum’s modern and contemporary collection circuits, with nearly 400 photographs exhibited each year in its rooms. In late 2014, to provide a more spacious setting for various monographic, thematic and contemporary series, the Centre Pompidou opened the Galerie de Photographies: a 200 m2 area with free admission. It has staged eight exhibitions since then, and continues to provide the public with new interpretations or in-depth viewpoints highlighting the rich variety of the collection.