Bleiben oder gehen / Ostati ili otići / Staying or leaving
Infos
Eröffnung
8.10.2004, 18:00
Zeitraum
9.10.2004 – 28.11.2004
„Bleiben oder Gehen / Ostati ili otići / Staying or Leaving“ wurde in Zusammenarbeit mit Hrvatski fotosavez, Zagreb produziert
und in Kooperation mit dem steirischen herbst 04 durchgeführt, und wurde im Umjetnički paviljon, Zagreb, vom 8. bis 27.
September 2004 gezeigt.
Mit
Ana Husman (HR), Oliver Musovik (MK), Dan Panaitescu (RO), Maria Papadimitriou (GR), Randa Shaath (ET), Ahlam Shibli (Palästina), Efrat Shvily (IL), Mladen Stilinovic (HR)
kuratiert von Christine Frisinghelli & Sandra Križić Roban
Intro
„Bleiben oder gehen“ bringt acht künstlerische Projekte für die Dauer dieser Ausstellung in einen temporären Zusammenhang: Für die in der Ausstellung vertretenen KünstlerInnen sind der Blick auf Möglichkeiten und Entwürfe gesellschaftlichen Zusammenlebens, auf Konzepte und Utopien von Zugehörigkeit, auf Erfahrungen von Entwurzelung und Gefährdung, sowie deren politisch oder ökonomisch motivierte Bedingungen zentrales Thema ihrer Arbeit und konkreter Ausgangspunkt ihrer Projekte. Sie bilden Prozesse ab, in denen Lebensraum – privater oder gemeinschaftlicher, permanenter oder zeitweiliger – verhandelt wird, und nehmen Bezug auf sehr spezifische geografische, historische und soziale Situationen, und lassen sich auch als strategische Navigation durch kulturelle Landschaften begreifen.
Volltext →Bleiben oder gehen / Ostati ili otići / Staying or leaving
„Bleiben oder gehen“ – die Frage stellt sich vor dem Hintergrund einer sich ständig neu ordnenden Welt, in der sich Migration nicht länger nur als Phänomen einer durch politische Krisen oder wirtschaftliche Notwendigkeit verursachten Flucht zeigt, sondern zu einer Konstante der Frage nach Identitäten, zu einer Form der permanenten Vermessung und Auslotung des kulturellen Territoriums geworden ist.
„Bleiben oder gehen“ bringt acht künstlerische Projekte für die Dauer dieser Ausstellung in einen temporären Zusammenhang: Für die in der Ausstellung vertretenen KünstlerInnen sind der Blick auf Möglichkeiten und Entwürfe gesellschaftlichen Zusammenlebens, auf Konzepte und Utopien von Zugehörigkeit, auf Erfahrungen von Entwurzelung und Gefährdung, sowie deren politisch oder ökonomisch motivierte Bedingungen zentrales Thema ihrer Arbeit und konkreter Ausgangspunkt ihrer Projekte. Sie bilden Prozesse ab, in denen Lebensraum – privater oder gemeinschaftlicher, permanenter oder zeitweiliger – verhandelt wird, und nehmen Bezug auf sehr spezifische geografische, historische und soziale Situationen, und lassen sich auch als strategische Navigation durch kulturelle Landschaften begreifen. Landschaften, Bauwerke und Lebenssituationen – faktischer Gegenstand dieser Arbeiten – bilden ein Panorama, in dem die Konfliktzonen unserer und derjenigen der vergangenen Generationen aufeinander treffen: Die kolonialen Machtkämpfe, die das vergangene Jahrhundert geprägt haben, das Scheitern sozialer Utopien ebenso wie die „Internationalisierung der Menschen und Kulturen“, die im Post-Sozialismus und Spätkapitalismus gleichermaßen begründet liegen. In den Projekten von „Bleiben oder gehen“ liegen diese Konflikte offen, oder lagern nur dürftig kaschiert unter einer dünnen Schicht des
Vertrauten. Es handelt sich hier nicht um Reiseberichte, in denen das in der Fremde Gesehene und Erlebte beschrieben wird – im Gegenteil: hier richtet sich der Blick auf Orte und Situationen im eigenen Lebensbereich, wo Bruchlinien individueller, kultureller und geografischer Zugehörigkeit beobachtet werden, an denen Geschichten entstehen, gesellschaftliches Selbstverständnis sichtbar wird.
„Bleiben oder Gehen / Ostati ili otići / Staying or Leaving“ wird in Zusammenarbeit mit Hrvatski fotosavez, Zagreb produziert und in Kooperation mit dem steirischen herbst 04 durchgeführt, und wird im Umjetnički paviljon, Zagreb, vom 8. bis 27. September 2004 gezeigt.