Sol LeWitt
Photography

Infos

Eröffnung
2.4.2004, 18:00

Zeitraum
3.4.2004 – 30.5.2004

Die Ausstellung “Sol LeWitt: Photography” wurde von George Stolz für La Fábrica / PHotoEspaña kuratiert und erstmals 2003 am ICO Museum in Madrid gezeigt.Die Ausstellung in Graz ist die einzige Präsentation im deutschsprachigen Raum und wurde in Kooperation mit dem Kunsthaus Graz realisiert.

Zur Ausstellung erscheint ein Buch (Englisch / Spanisch / Deutsch) mit zahlreichen Abbildungen, einem Essay des Kurators, Zitaten aus den Schriften LeWitts sowie ausführlichen bibliografischen Daten.

SOL LEWITT, aus: Cube, 1988.

Intro

Sol LeWitt ist als Pionier der Konzeptkunst der 60er Jahren einer der einflussreichsten zeitgenössischen Künstler und ein wichtiger Theoretiker, bekannt vor allem für seine minimalistische Skulpturen und Wandmalereien. Nicht zuletzt hat seine künstlerische Produktion das Verständnis zeitgenössischer Kunst insgesamt entscheidend mitgeprägt. Seine Berühmtheit steht dabei in paradoxem Widerspruch zu der gemeinsamen Grundlage aller seiner Arbeiten: die Bedeutung des Küstlers für die Kunstproduktion zu minimieren. Während seiner langen Karriere hat Sol LeWitt seine Grundideen allerdings in einem anderen Format entwickelt, das oftmals von der Bedeutung seiner Skulpturen und Wandmalereien überschattet wird: Fotografie.

“Sol LeWitt: Photography” zeigt zum ersten Mal einen Überblick über alle wesentlichen fotografischen Arbeiten, die in den letzten 40 Jahren entstanden sind, darunter „Cube“, 1996, „Autobiography“, 1980; „Brick Wall“, 1977; „On the Walls of Lower East Side“, 1976, und „Muybridge I“, 1964, aber auch ein Video des fotografischen Bühnenbilds für Lucinda Childs „Dance“ (1979) und alle Fotobücher des Künstlers.

 

Volltext

Sol LeWitt: Photography

Sol LeWitt hat als einer der Pioniere der Konzeptkunst seit den 60er Jahren das Verständnis zeitgenössischer Kunst entscheidend mitgeprägt. Weniger bekannt als seine Skulpturen oder Wandmalereien sind seine fotografischen Arbeiten, die sehr oft als Künstlerbücher publiziert worden sind. Die dem Konzept der Serie verpflichteten Fotografien zeigen das methodische Denken Sol LeWitts in exemplarischer Weise: die Zurücknahme des Künstlersubjekts gegenüber der Materialität des Mediums, die Präsentation einer räumlichen und ästhetischen Ordnung, deren Logik sich aus dieser Ordnung selbst erschließt. Diese Ausstellung präsentiert alle wesentlichen fotografischen Arbeiten Sol LeWitts, die in den letzten 40 Jahren entstanden sind. Eine der wichtigsten und einflussreichsten Fotoarbeiten ist sicherlich „Autobiography“, entstanden 1980, als der Künstler von New York nach Italien zog. Bevor er sein New Yorker Haus verließ, entschloss er sich, jeden Gegenstand in diesem zu fotografieren. Die Auswahl, die aus über 1000 Aufnahmen besteht, entwickelt nicht nur einen beständigen Rhythmus, sondern evoziert auch eine Vielzahl an philosophischen Themen und ergibt in ihrer Gesamtheit ein faszinierendes Porträt. Bereits lange vor „Autobiography“ hat Sol LeWitt viele der Ideen fotografisch entwickelt, die auch sein Oeuvre insgesamt kennzeichnen. In Serien wie „Muybridge I – IV“ untersucht LeWitt sequenzielle Strukturen, und in „Buried Cube Containing an Object of Importance but Little Value“ dokumentiert er eine Performance als Widerspruch zwischen Repräsentation und dem Verschwinden des Objekts – eine auch ironische „gegenstandslose“ Fotografie. Die serielle und sequenzielle Arbeitsweise, die Sol LeWitt für die Malerei und die Skulptur verwendet hat, bildet den roten Faden in seinem Werk, so auch in der Fotografie. „Sunrise & Sunset at Praiano“ besteht aus Fotografien von Sonnenaufund Untergängen, täglich von einem fixen Punkt aus aufgenommen. „Brick Wall“, eine Buch-Arbeit aus 1977 zeigt den Blick auf eine unregelmäßig gelegte Ziegelmauer (Raster, Gittermuster, Ziegel sind ja ein zentrales Motiv in LeWitts Arbeit insgesamt). Aus immer gleichem Kamerastandpunkt aufgenommen entsteht durch den sich verändernden Lichteinfall eine durch die vergehende Zeit strukturierte Bildfolge.

Sol LeWitt: Photograph
Parallel zur orts-spezifischen Arbeit WALL, die Sol LeWitt 2004 für das Kunsthaus Graz entwickelt hat, zeigt Camera Austria die wichtigsten Serien aus dem fotografischen Werk Sol LeWitts, darunter „Autobiography“, 1980; „Brick Wall“, 1977; „On the Walls of Lower East Side“, 1976, und „Cube“, 1996. Die Ausstellung „Sol LeWitt: Photograph“ wurde von George Stolz für La Fabrica, Madrid, kuratiert und erstmals 2003 im Rahmen des Festivals Fotoespaña präsentiert, die Ausstellung in Graz ist die erste Präsentation im deutschsprachigen Raum. Zur Ausstellung erscheint ein Buch (Englisch / Spanisch / Deutsch) mit zahlreichen Abbildungen, einem Essay des Kurators, Zitaten aus den Schriften LeWitts sowie ausführlichen bibliografischen Daten. Camera Austria hat in der Ausgabe Camera Austria  Nr. 73/2001 die Künstlerbücher Sol LeWitts im Rahmen eines Gesprächs, das Andreas Reiter Raabe mit dem Künstler führte, vorgestellt.

Ausstellungsansichten

  • Sol LeWitt Photography
    Camera Austria 2004
    Photo: Manfred Willmann

  • Sol LeWitt Photography
    Camera Austria 2004
    Photo: Manfred Willmann

  • Sol LeWitt Photography
    Camera Austria 2004
    Photo: Manfred Willmann

  • Sol LeWitt Photography
    Camera Austria 2004
    Photo: Manfred Willmann

  • Sol LeWitt, aus / from: Brick Wall, 1977 (Buch-Layout / Layout for book). Courtesy: La Fábrica / PHotoEspaña, Madrid.

  • Sol LeWitt, aus / from: Brick Wall, 1977 (Buch-Layout / Layout for book). Courtesy: La Fábrica / PHotoEspaña, Madrid.

  • Sol LeWitt Photography
    Camera Austria 2004
    Photo: Manfred Willmann

  • Sol LeWitt Photography
    Camera Austria 2004
    Photo: Manfred Willmann

  • Sol LeWitt, aus / from: Autobiography, 1980.
    Courtesy: La Fábrica / PHotoEspaña, Madrid.

  • Sol LeWitt, aus / from: Autobiography, 1980.
    Courtesy: La Fábrica / PHotoEspaña, Madrid.

  • Sol LeWitt, aus / from: Autobiography, 1980.
    Courtesy: La Fábrica / PHotoEspaña, Madrid.

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