Camera Austria-Preis
für zeitgenössische Fotografie der Stadt Graz 2001
Allan Sekula

Infos

Preisverleihung

4.10.2002
im Stadtsenatssitzungssaal des Grazer Rathauses

Laudatio: Georg Schöllhammer

Übergabe: Bürgermeister Alfred Stingl und Stadtrat Mag. Siegfried Nagl

Camera Austria-Preis
für zeitgenössische Fotografie der Stadt Graz 2001

Allan Sekula

Beschreibung

Im Zentrum der Arbeit des amerikanischen Künstlers, Theoretikers und Kritikers Allan Sekula (geb. 1951, lebt und arbeitet in Los Angeles) steht seine Auseinandersetzung mit Fotografie als aufnehmendes und dokumentierendes Medium sowie im Speziellen mit seiner Funktionsweise im zeitgenössischen Kunst- und Gesellschaftsdiskurs. Sekulas vernehmliches Interesse gilt dabei den Effekten des globalen politischen bzw. wirtschaftlichen Systems in unserer spätkapitalistischen Gesellschaft und seinen Auswirkungen auf lokaler Ebene.

Nachdem er in seinem Projekt “Fish Story” (1989 – 1995, dokumentiert im Symposiumsband Camera Austria international 59/60, 1997) die Konsequenzen der Rationalisierung und Automatisierung des kapitalen Marktes in Hafenstädten untersucht hatte – eine Arbeit, die zeigt, wie sehr neue Formen des wirtschaftlichen Handelns soziale Traditionen ignoriert bzw. zerstört – fragt Sekula in seinem daran anschließenden Projekt “Dead Letter Office” (1996 – 1997) nach den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen, denen die Bevölkerung auf BEIDEN Seiten der amerikanisch-mexikanischen Grenze ausgesetzt ist. Hier fotografierte er unter anderem das Set zu den Dreharbeiten des US-amerikanischen Films Titanic (1997). “Titanic’s wake” (1998 – 2000) zeigt die metaphorische Präsenz des Meeres in unserem sozialen, politischen und ökonomischen “echten” Leben. Als Globalisierungsgegner hat Sekula kürzlich die Arbeit “Waiting for Tear Gas” realisiert, die die Demonstrationen in Seattle während der Welthandelskonferenz dokumentieren.

Die Entscheidung der Jury würdigt das Gesamtwerk des Künstlers und Theoretikers und geht von einem als wesentlich befundenen Beitrag in der Zeitschrift Camera Austria International 59-60/1997 aus. Für die Zuerkennung des Preises ist aber auch die Erwartung, die in die zukünftige Arbeit des Künstlers – auch in Zusammenarbeit mit Camera Austria – gesetzt wird, wesentlich.

Jury
Justin Hoffmann, freier Kurator, München
Sandra Krizic-Roban, Chefredakteurin Zivot umjetnosti, Zagreb
Georg Schöllhammer, Chefredakteur springerin, Wien
Eva Maria Stadler, Kuratorin, Graz
Christine Frisinghelli, Chefredakteurin Camera Austria International, Graz

Der Camera Austria-Preis für zeitgenössische Fotografie der Stadt Graz wurde 1989 von der Stadt Graz in Anerkennung der internationalen Bedeutung der Zeitschrift Camera Austria International gestiftet und wird, auf Vorschlag einer internationalen Jury, alle zwei Jahre ungeteilt einem Künstler für sein Werk auf dem Gebiet der Fotografie verliehen. Der Preis ist seit 1999 mit öS 200.000,– dotiert (bis dahin mit öS 100.000,–).

Ansichten

  • Preisverleihung / Award Ceremony, 4.10.2002 im Stadtsenatssitzungssaal des Grazer Rathauses / in the city hall of Graz

  • Preisverleihung / Award Ceremony, 4.10.2002 im Stadtsenatssitzungssaal des Grazer Rathauses / in the city hall of Graz

  • Preisverleihung / Award Ceremony, 4.10.2002 im Stadtsenatssitzungssaal des Grazer Rathauses / in the city hall of Graz

  • Preisverleihung / Award Ceremony, 4.10.2002 im Stadtsenatssitzungssaal des Grazer Rathauses / in the city hall of Graz

  • Um 7.00 morgens verläßt das Schiff Holiday der Carneval Cruise Lines Enseñada auf einer seiner zweimal die Woche stattfindenden Fahrten zurück nach Los Angeles. Im letzten Jahr besuchten 350.000 Kreuzfahrtpassagiere Ensenada – die Stadt selbst hat ebensoviele Einwohner. / The Carnival Cruise Lines ship »Holiday« departs Enseñada at 7 a.m. on it’s twice-weekly return voyage to Los Angeles. 350.000 cruise passengers visited Enseñada last year, equalling the city’s population.

  • Um 7.00 morgens verläßt das Schiff Holiday der Carneval Cruise Lines Enseñada auf einer seiner zweimal die Woche stattfindenden Fahrten zurück nach Los Angeles. Im letzten Jahr besuchten 350.000 Kreuzfahrtpassagiere Ensenada – die Stadt selbst hat ebensoviele Einwohner. / The Carnival Cruise Lines ship »Holiday« departs Enseñada at 7 a.m. on it’s twice-weekly return voyage to Los Angeles. 350.000 cruise passengers visited Enseñada last year, equalling the city’s population.

  • Von Twentieth Century Fox errichtete Filmkulisse für die Dreharbeiten von The Titanic unter der Regie von James Cameron. Die Kulisse befindet sich in der Nähe des Fischerdorfes Popotla, auf halber Strecke zwischen Tijuana und Ensenada, 180 Meilen südlich von Hollywood. / Set built by »Twentieth Century Fox« for the filming of »The Titanic«, directed by James Cameron. The set is located next to the fishing village of Popotla, halfway between Tijuana and Ensenada, 180 miles south of Hollywood.

  • Von Twentieth Century Fox errichtete Filmkulisse für die Dreharbeiten von The Titanic unter der Regie von James Cameron. Die Kulisse befindet sich in der Nähe des Fischerdorfes Popotla, auf halber Strecke zwischen Tijuana und Ensenada, 180 Meilen südlich von Hollywood. / Set built by »Twentieth Century Fox« for the filming of »The Titanic«, directed by James Cameron. The set is located next to the fishing village of Popotla, halfway between Tijuana and Ensenada, 180 miles south of Hollywood.

  • Die Titanic-Kulisse verfügt über den weltweit größten Süßwassertank für Dreharbeiten. Noch zwanzig weitere Filme sollen hier gedreht werden. In Popotla hingegen gibt es nicht einmal Fließwasser. Auf den Felsen unterhalb des Sets sammeln die Dorfbewohner Muscheln und kochen sie über offenem Feuer. / The »Titanic« set contains the largest fresh-water filming tank in the world, and twenty more films are to be produced on the site. The village of Popotla has no running water. People from the village gather mussels on the rocks below the set, and cook them over open fires.

  • Die Titanic-Kulisse verfügt über den weltweit größten Süßwassertank für Dreharbeiten. Noch zwanzig weitere Filme sollen hier gedreht werden. In Popotla hingegen gibt es nicht einmal Fließwasser. Auf den Felsen unterhalb des Sets sammeln die Dorfbewohner Muscheln und kochen sie über offenem Feuer. / The »Titanic« set contains the largest fresh-water filming tank in the world, and twenty more films are to be produced on the site. The village of Popotla has no running water. People from the village gather mussels on the rocks below the set, and cook them over open fires.

  • Sargfabrik, Tijuana. Die eine Hälfte der Särge wird für den mexikanischen Markt produziert, die andere für den Export in die Vereinigten Staaten, für el otro lado, die "andere Seite". Der Billigsarg der Zukunft wird aus Pappkarton sein. / Coffin factory, Tijuana. Half of the coffins are produced for the Mexican market, the other half for export to the United States, el otro lado, or the »other side.« The inexpensive coffins of the future will be made from cardboard.

  • Allan Sekula, Waiting for Tear Gas / Warten auf Tränengas, 1999/2000

  • Allan Sekula, Waiting for Tear Gas / Warten auf Tränengas, 1999/2000

  • Allan Sekula, Waiting for Tear Gas / Warten auf Tränengas, 1999/2000

  • Allan Sekula, Waiting for Tear Gas / Warten auf Tränengas, 1999/2000

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