Presseinformationen
Camera Austria International 129 | 2015
Infos
Präsentationen:
14. 3. 2015
It’s a Book, Independent Publishing Fair, Leipzig
4. – 26. 4. 2015
Boutographies #15, Montpellier
25. – 27. 4. 2015
Art Brussels
1. 5. – 3. 5. 2015
Paris Photo Los Angeles
14. – 17. 5. 2015
Frieze New York
4. – 7. 6. 2015
7. Fotobookfestival Kassel
Pressedownloads
Pressetext
Für die vorliegende Ausgabe haben wir vier AutorInnen eingeladen, ausgehend von vier Ausstellungsprojekten seit 2011 an deren Fragestellungen anzuknüpfen, die Ausstellungen in der Zeitschrift weiter-, fort-, oder gar umzuschreiben: das zweiteilige Ausstellungsprojekt »Communitas. Die unrepräsentierbare Gemeinschaft« sowie »Communitas. Unter anderen« (2011), »Art Is Concrete« (2012/13), »Unexpected Encounters« (2013) und »The Militant Image« (2014). Alle diese Projekte haben sich in umfangreiche Debatten eingemischt und versucht, die gezeigten künstlerischen Arbeiten als eine auch theoretisch relevante Praxis zu präsentieren. Vor diesem Hintergrund handelt es sich beim hier publizierten »Material« um keine Dokumentation, sondern um unterschiedliche Übersetzungen der Ausstellungen in die Topologie der Zeitschrift.
Emma Balkind schreibt im Zusammenhang mit den »Communitas«-Ausstellungen über das Verhältnis heutiger Subjekte zu Vorstellungen von Gemeinschaft bzw. dem Kollabieren von Vorstellungen von Gemeinschaft und dessen Folgen für die Subjekte und die Idee der Commons selbst.
Tom Holert wiederum reagiert auf die Befragung des Verhältnisses zwischen künstlerischer Praxis und dem Politischen bzw. auf die Behauptung, dass die Räume der Präsentation von Kunst immer als politische Räume aufzufassen sind, wie sie durch das Projekt »Art Is Concrete« aufgestellt wurde, mit einer wichtigen Unterscheidung der beiden Praxen, um die Chancen nicht zu verschenken, »die im philosophischen Projekt einer Nichtidentität von Kunst und Politik liegen«.
»Unexpected Encounters« stellte die Befürchtung zur Disposition, dass die Übersetzung politischer Fragen und politischen Aktivismus’ in die Räume der Kunst Politik eminent kulturalisiert, dass das, was Politik war, Kultur wird und demnach erst wieder in seinen politischen Dimensionen rekonstruiert werden muss. Dass bei diesen Übersetzungen und Rekonstruktionen unerwartete Überraschungen zutage treten können, scheint Boris Buden zu bestätigen, wenn er von der Ungleichzeitigkeit von Zeitgenossenschaft schreibt, die sich unweigerlich einstellt, wenn der »Westen« den noch nicht in der Moderne angekommenen »Osten« thematisiert.
Im Zusammenhang mit »The Militant Image. Picturing What Is Already Going On, Or The Poetics of the Militant Image« wurde von uns die Frage gestellt, was ein Bild in der politischen und medialen Landschaft unserer Tage zu einem militanten Bild macht.
Jaleh Mansoor bezieht die Frage nach Militanz auf aktuelle Protestbewegungen in Kanada, die sich gegen die Ausbeutung natürlicher Ressourcen auf dem Land der First Nations richten.
Aus diesen besonderen Beiträgen resultiert auch die Entscheidung, zusätzlich ein sehr spezifisches kollaboratives Projekt der Künstler Eiko Grimberg, Marco Poloni und Clemens von Wedemeyer zu zeigen, die sich dabei einem ebenso spezifischen Ort annähern, der Villa Michelangelo Antonionis an der Nordwestküste von Sardinien.
Im ersten Teil der Kolumne des Cinenova – Feminist Film and Video Distributor geben Emma Hedditch und Louise Shelley als Teil des Kollektivs Einblick in die dringlichen und kritischen Anliegen der Organisation.
Abgerundet wird diese Ausgabe mit Jan Wenzels »The Revolving Bookshelf« und ausführlichen Besprechungen aktueller internationaler Ausstellungen sowie kürzlich erschienener Bücher.
Reinhard Braun
und das Camera-Austria-Team
März 2015
Bildmaterial
Die honorarfreie Veröffentlichung ist nur in Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ausstellung und die Publikation gestattet. Wir ersuchen Sie die Fotografien vollständig und nicht in Ausschnitten wiederzugeben. Bildtitel als Download unter dem entsprechenden Link.