Presseinformationen

Camera Austria International 145 | 2019

Infos

Präsentationen

23. 3. 2019
FOTO WIEN, Wien

2. 4. 2019
Camera Austria, Graz

24. – 28. 4. 2019
European Media Art Festival, Osnabrück

2. – 5. 5. 2019
Frieze, New York

3. – 5. 5. 2019
Miss Read, Berlin

4. – 26. 5. 2019
Boutographies, Montpellier

10. – 16. 6. 2019
Liste, Basel

Pressetext

Die Beiträge der Märzausgabe von Camera Austria International begeben sich in die Bereiche zwischen der Fotografie und dem Kinematografischen, wobei die Themen der vorgestellten Künstler*innen von Wirkungsweisen historischer Fotografie und deren Vereinnahmung im Dienste politischer Ideologie über die gewaltvolle Durchdringung von Landschaft bis hin zur Initiierung eines fiktiven Dialogs zwischen Vergangenheit und Gegenwart reichen.
Laura McLean-Ferris bettet die spartenübergreifende, auch performative Formate umfassende Arbeit des Studio for Propositional Cinema in die Geschichte der Kamera ein und analysiert, wie diese aufs engste mit räumlichen Konfigurationen und dem Einschreiben in einen spezifischen Präsentationsort verbunden ist. So arbeitet sie die der Formensprache des Studio for Propositional Cinema zugrunde liegenden grammatikalischen Konventionen heraus und legt dar, wie Künstler*innen, Raum, textliche Elemente und Betrachter*innen in den Installationen in Beziehung treten. Die Tatsache, dass diese Installationen sich bisweilen über einen Zeitraum von mehreren Tagen entwickeln und verändern, kann »als Reaktion auf ein allgemeines Klima der Beschleunigung und des akzelerierten Konsums« gelesen werden, wie die Autorin schreibt.
Um Formen des Zeigens und der Vermittlung im Raum geht es auch in Vladislav Shapovalovs Projekt »Image Diplomacy« (seit 2015), für das der Künstler auf Material zurückgreift, das von der Sowjetunion zu Propagandazwecken produziert wurde. Am Beispiel des Mediums Fotoausstellung veranschaulicht Shapovalov, welche Funktion ideologisch geprägten Bildern während des Kalten Krieges zukam und welche Strategien und Präsentationsformate von der sowjetischen Regierung genutzt wurden, um ein möglichst fortschrittliches Bild des Sozialismus rund um den Globus zu vermitteln. »Letztlich fragt Vladislav Shapovalov nicht, wie es in der Vergangenheit war, sondern warum wir uns mit ihr beschäftigen und deutet an, dass für Gegenwart und Zukunft nicht nur die tatsächliche Vergangenheit von Bedeutung ist, sondern auch die unrealisierten Möglichkeiten, das Potenzial«, fasst Gudrun Ratzinger dies zusammen.
Das Filmschaffen Deborah Stratmans steht für einen Ansatz, der das Politische in den realen wie mentalen Landschaften der USA aufspürt. Sei es die bedrohlich wirkende, im Dunkel der Nacht liegende Einsamkeit überkontrollierter Vororte und Shoppingarchi-tekturen oder die Wiedergabe von Szenen, aus denen sich eine vor allem von Weißen geprägte Geschichte der Nation herauslesen lässt: Stratmans entschleunigte Aufnahmen und Spannung erzeugende, auf Brüche setzende Tonspuren beschreiben Ikonen der amerikanischen Identität, unter deren Oberfläche sich oftmals gewaltvolle Geschichten, Ideologien und patriotische Traditionen erschließen und von denen Anna Barfuss schreibt, dass diese »sowohl als Sedimente gelebter sozialer Beziehungen auf[treten], als innere Zustände widerspiegelnde Orte, wie auch als imaginäre Räume, die mit dem Zirkulieren medialer Bilder in Verbindung stehen und in denen Vorstellungen von Identität erprobt werden.«
Ebenfalls eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Versprechen und enttäuschten Erwartungen erzählt Andrew Norman Wilson in der aus verschiedensten historischen wie popkulturellen Quellen sowie biografischen Anekdoten entwickelten Arbeit »KODAK« (2018). Rich, ein blinder ehemaliger Mitarbeiter der Firma Eastman Kodak, entspinnt einen fiktiven Dialog mit dem Firmengründer George Eastman, woraus sich eigenwillige Narrative um die Fotografie ergeben. »Der in ›KODAK‹ imaginierte Dialog ist eine Konfrontation zweier gegensätzlicher Figuren unterschiedlicher Zeitalter der amerikanischen Wirtschaft, von Arbeiterschaft und Management, von Rationalismus und Emotionalität«, beschreibt Nick Pinkerton den Film des an den Strukturen des »Übergangs der industriellen zur informationellen Arbeit« interessierten Wilson.

Christina Töpfer und das Team von Camera Austria
März 2019

Cover: Deborah Stratman, still from: In Order Not To Be Here, 2002. 16mm film (color, sound), 33’.

 

Bildmaterial

Die honorarfreie Veröffentlichung ist nur in Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ausstellung und die Publikation gestattet. Wir ersuchen Sie die Fotografien vollständig und nicht in Ausschnitten wiederzugeben. Bildtitel als Download unter dem entsprechenden Link.

  • Cover: Deborah Stratman, still from: In Order Not To Be Here, 2002. 16mm film (color, sound), 33’.
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  • Künstlerbeitrag / Artist feature in Camera Austria International 145/2019, S. / pp. 11–22.

    
Doppelseite / spread: Studio for Propositional Cinema, S. / pp. 14–15.
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  • Künstlerbeitrag / Artist feature in Camera Austria International 145/2019, S. / pp. 11–22.

    
Doppelseite / spread: Studio for Propositional Cinema, S. / pp. 16–17.
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  • Künstlerbeitrag / Artist feature in Camera Austria International 145/2019, S. / pp. 23–34.

    
Doppelseite / spread: Vladislav Shapovalov, S. / pp. 28–29.
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  • Künstlerbeitrag / Artist feature in Camera Austria International 145/2019, S. / pp. 23–34.

    
Doppelseite / spread: Vladislav Shapovalov, S. / pp. 30–31.
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  • Künstlerbeitrag / Artist feature in Camera Austria International 145/2019, S. / pp. 35–46.

    
Doppelseite / spread: Deborah Stratman, S. / pp. 42–43.
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  • Künstlerbeitrag / Artist feature in Camera Austria International 145/2019, S. / pp. 35–46.

    
Doppelseite / spread: Deborah Stratman, S. / pp. 44–45.
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  • Künstlerbeitrag / Artist feature in Camera Austria International 145/2019, S. / pp. 47–58.

    
Doppelseite / spread: Andrew Norman Wilson, S. / pp. 52–53.
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  • Künstlerbeitrag / Artist feature in Camera Austria International 145/2019, S. / pp. 47–58.

    
Doppelseite / spread: Andrew Norman Wilson, S. / pp. 54–55.
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