Presseinformationen
Jahresprogramm 2023
Infos
Übersicht Ausstellungsprogramm 2023
Lucie Stahl:
Transit Interior
18.3. – 21.5.2023
Kuratiert von Christina Töpfer
Ištvan Išt Huzjan
Ein Gedicht zwischen uns
17.6.– 20.8.2023
Kuratiert von Walter Seidl
Fields of Focus: Exposure
16.9.2023 – April 2024
Kuratiert von Anna Voswinckel
Pressetext
AUSSTELLUNGSPROGRAMM 2023
Lucie Stahl:
Transit Interior
18.3. – 21.5.2023
Kuratiert von Christina Töpfer
In ihren sowohl fotografischen als auch skulpturalen Arbeiten erkundet Lucie Stahl das weitestgehend abstrahierte Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt und zu anderen Lebewesen und macht die Abgründe jener Mechanismen sichtbar, auf denen die Konsumgesellschaften des 20. und 21. Jahrhunderts beruhen. Ihr Interesse gilt dabei einer Kultur der Extraktion, des obsessiven Be- und Abnutzens, der Überproduktion und den damit verbundenen Produktions-, Verarbeitungs- und Konsummodi – Mechanismen des Saugens, Pumpens, Fließens und der Umwandlung flüssiger Rohstoffe in Energie.
Für die Ausstellung Transit Interior bei Camera Austria, ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Österreich, nimmt Lucie Stahl Fotografien zum Ausgangspunkt, die 2013 im Zuge einer Reise durch die USA entstanden sind. Während des Fahrens aus dem Auto heraus aufgenommene Momentaufnahmen, in denen verschiedene Zeiten – das Zurückliegende, die Gegenwart und das vor dem Fahrzeug liegende Zukünftige – zusammenkommen, werden von großformatigen Scan-Arbeiten, die Landschaften suggerieren, begleitet. Die Besucher*innen begeben sich in einen Raum des Dazwischen, der das Innere eines Autos oder auch ein Kino skizziert, und in dem das Abgründige, das hinter der (nicht nur) amerikanischen Car Culture liegt, spürbar wird. Die aufgeladene Klischeehaftigkeit der amerikanischen Landschaft, die ihr innewohnende Erhabenheit treffen auf eine von Individualismus geprägte Kultur vermeintlich »unendlicher Freiheit«, deren Faszination in Zeiten des Klimawandels und der sichtbaren, unabwendbaren Folgen des Extraktivismus, der all dies ermöglicht, zum Erliegen kommt.
Im März 2022 wurde die Arbeit von Lucie Stahl in Camera Austria International Nr. 157 mit einem Text von Stanton Taylor vorgestellt.
Ištvan Išt Huzjan:
Ein Gedicht zwischen uns
17.6. – 20.8.2023
Kuratiert von Walter Seidl
Der künstlerische Ansatz von Ištvan Išt Huzjan basiert auf dem Entwurf von Wegen und Routen, durch die er die Distanz zwischen Menschen und Räumen ergründet und die Bewegungsabläufe zwischen Orten sowie die Art der Fortbewegung ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Viele seiner Projekte geben Aufschluss über die Beziehung zwischen Individuen, Gesellschaftsstrukturen sowie die inhärenten historischen oder geografischen Verhältnisse. Fotografische Aufnahmen bilden das flüchtige Material, das Zeugenschaft über spezifische Orte oder kulturell determinierte Handlungen ablegt. In serieller Anordnung werden diese Fotografien teils von Objekten als weitere Bestandteile in Form einer Landvermessung begleitet. Die Ausstellung bei Camera Austria zeigt eine Reihe von Huzjans performativen Arbeiten, die er auf Einladung verschiedener Kurator*innen und Institutionen realisiert hat und die den Künstler als Akteur ins Blickfeld rücken. In diesen verquickt er Momente von Raum und Zeit, deren Verlauf von ihm bewusst gesteuert wird. Dokumentation und Repräsentation bilden Bezugspunkte, die das Subjekt in unterschiedlichen Zeit- und Raumebenen verorten. Bei Camera Austria erstmals zu sehen ist die während der Pandemie entstandene Arbeit A Poem Between Us, die auch den Titel der Ausstellung bildet.
Fields of Focus: Exposure
16.9.2023 – April 2024
Kuratiert von Anna Voswinckel
Das länger angelegte Programm Fields of Focus verhandelt anhand von drei für die Fotografie zentralen Begriffen – Belichtung, Reproduktion und Transfer – Grundfragen des fotografischen Mediums und seine Relevanz in der zeitgenössischen Kunst. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verknüpfung von bildanalytischen mit dokumentarischen Ansätzen. Die Vieldeutigkeit des englischen Begriffs Exposure, der nicht nur den fotografischen Belichtungsprozess, sondern auch das Ausgesetztsein von Körpern oder das Aufdecken von Lebensumständen beschreibt, bildet den Ausgangspunkt für das erste, sich über drei Etappen entwickelnde Ausstellungsprojekt Exposure. Der erste Teil Exposing thematisiert das Sichtbarmachen des sozialen Umfelds und die wechselseitige Beziehung von Künstler*in und Objekt. Arbeiten unterschiedlicher Generationen treten in einen Dialog über die Darstellbarkeit von Beziehungsgefügen und Verletzlichkeit. Im zweiten Teil Double Exposure werden künstlerische Verfahren vorgestellt, mit denen Bildarchive, Forschungs- und Familiengeschichte untersucht und transformiert werden. Im dritten Teil Detachment erarbeitet Alexandra Leykauf eine Einzelausstellung, die das Spannungsfeld zwischen Ausgesetztsein und Beherrschung in Bezug auf die Analyse und den Schutz von Umwelt untersucht.
Mit Arbeiten von: Seiichi Furuya, Alexandra Leykauf, Flo Maak, Georg Petermichl, Stefanie Seufert, Niklas Taleb, u. a
Bildmaterial
Die honorarfreie Veröffentlichung ist nur in Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ausstellung und die Publikation gestattet. Wir ersuchen Sie die Fotografien vollständig und nicht in Ausschnitten wiederzugeben. Bildtitel als Download unter dem entsprechenden Link.