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Immer wieder wirft Julian Slagman in seiner Fotografie einen Blick auf die Unbeständigkeit eines Zustands, eines Moments, eines Menschen. In seinem im Mai 2024 bei Disko Bay (Kopenhagen, DK) erschienenen Buch Looking at My Brother versammelt er im Laufe der letzten zehn Jahre entstandene Fotografien seiner beiden jüngeren Brüder Mats und Jonah. In behutsamen, oft scheinbar beiläufig aufgenommenen Fotografien dokumentierte er diese beim Erwachsenwerden und beim Aufbau einer eigenen Welt.

Von individuellen Porträts bis hin zu gemeinsamen Momenten bieten die Bilder eine ergreifende Erkundung von Kindheit, Wachstum und dem Vergehen der Zeit. Nicht zuletzt beschäftigt sich die Arbeit mit der Verletzlichkeit des Körpers und der Brutalität der Narben, die Mats nach seiner Skoliose-Operation erlitten hat. Diese körperlichen Erinnerungen stehen im Gegensatz zu der Widerstandsfähigkeit und Stärke, die beide Brüder im Prozess des Erwachsenwerdens und durch die Bruderschaft verkörpern.

Gemeinsam mit Eva Maria Ocherbauer wird Slagman auf die verletzliche Beziehung zwischen Fotografie und Zeit eingehen.

Julian Slagman (geb. 1993 in Hamburg, DE) ist ein deutsch-niederländischer Fotograf, der derzeit in Malmö (SE) lebt. Er studierte an der Neuen Schule für Fotografie in Berlin (DE) bei Eva Maria Ocherbauer, an der HfbK – Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Adam Broomberg & Oliver Chanarin und an der HDK-Valand in Göteborg (SE) bei Anna Strand und Annika von Hausswolff. Seine Arbeiten wurden anderem in den Deichtorhallen Hamburg und bei der Paris Photo (FR) gezeigt, darüber hinaus auch in anderen europäischen Städten wie Berlin, Frankfurt am Main (DE), Friedrichshafen (DE), Kopenhagen (DK) und Göteborg. Für Looking at My Brother wurde Slagman 2021 mit dem Aenne Biermann-Preis ausgezeichnet und war auf der Shortlist des Carte Blanche Students Prize der Paris Photo.

Eva Maria Ocherbauer studierte Bühnenbild an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz (AT) und lebt seit Anfang der 1980er-Jahre in Berlin (DE). Dort war sie zunächst als Tänzerin und Schauspielerin tätig, bevor sie sich an der Werkstatt für Photographie an der VHS Kreuzberg einschrieb, um sich als Fotografin ausbilden zu lassen. In ihrer Arbeit erkundet sie das Verhältnis zwischen menschlichen Akteur*innen und der Natur und verwendet dabei, zumeist ausgehend von fotografischen Prozessen, eine Vielzahl von Medien in experimenteller Weise. Derzeit arbeitet sie an einem Projekt über Berlin, welches individuelle und kollektive Geschichten verwebt, und öffnet dabei einen Raum zwischen Erinnerung und Fantasie. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt und veröffentlicht.