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Die Kharkiv School of Photography bezeichnet ein Phänomen, das sich vor einem halben Jahrhundert in Charkiw, im Nordosten der Ukraine, herausbildete. Anders als man vielleicht vermuten mag, handelte es sich dabei nicht um eine Schule mit Schreibpulten und Wandtafeln. Vielmehr war (und ist) die Kharkiv School of Photography eine Schule künstlerischen Denkens – mit Boheme-Cafés als Klassenzimmern, jüngeren Schüler*innen, die von ihren älteren Kolleg*innen lernen, und insgesamt drei Generationen von Künstler*innen, die sich auf die ästhetischen Prinzipien und Techniken der Gründer dieser Schule berufen. Die Verwendung des Begriffs »Schule« für diese Gruppe von Fotograf*innen wird diskutiert, nichtsdestotrotz sind sich die meisten der Künstler*innen ihrer Zugehörigkeit zu einem Kollektiv, welches bestimmte künstlerische Ideen und Überzeugungen teilt, bewusst. (Quelle: https://ksp.ui.org.ua/)

Im Rahmen der Veranstaltung werden Yevgeniy Pavlov und Tetyana Pavlova – legendäre Persönlichkeiten der Kharkiv School of Photography – fotografische Serien aus verschiedenen Entstehungsjahren präsentieren. Die Kharkiv School of Photography und insbesondere die Arbeit Pavlovs sind für einen ausdrucksstarken, experimentellen Zugang zur Fotografie bekannt, der mit dem Begriff »Blow-Theorie« beschrieben wurde und im Schockieren der Betrachter*innen ein Mittel sah, bei diesen eine ästhetische Wirkung zu erzielen. In einem informellen Gespräch mit Christine Frisinghelli werfen Yevgeniy Pavlov und Tetyana Pavlova einen Blick auf verschiedene Aspekte dieses Werkes und den Hintergrund des künstlerischen Lebens in der Ukraine in der späten Sowjetzeit und in den frühen Jahren der Unabhängigkeit.