Presseinformationen
Archives, Re-Assemblances, and Surveys
Infos
Mit
Sabine Bitter & Helmut Weber
Heidrun Holzfeind
Michael Höpfner
Krüger & Pardeller
Tatiana Lecomte
Christian Mayer
Karina Nimmerfall
Nicole Six & Paul Petritsch
Michael Strasser
Anita Witek
Eröffnung:
9.9.2014, 20:00
Galerija Klovićevi dvori
Jesuit Square 4, Zagreb
www.galerijaklovic.hr
Ausstellungsdauer:
10.9.–2.11.2014
KünstlerInnengespräch:
10.9.2014, 16:00
KuratorInnen:
Reinhard Braun & Sandra Križić Roban
Ausstellungsdesign:
Ana Dana Beroš
Das Projekt ist eine Kooperation von:
Camera Austria mit Croatian Photographic Union, Galerija Klovićevi dvori, und Austrian Cultural Forum, Zagreb, Kroatien
Pressedownloads
Pressetext
Nicht wenige österreichische KünstlerInnen bedienen sich der Fotografie jenseits des Fotografierens und etablieren dabei einen eminent konzeptuellen, experimentellen und prozessualen Umgang mit dem Medium. Im Zentrum dieser Strategien steht nicht primär die Herstellung von Bildern, sondern die Verkettung zumeist vorgefundener Aufnahmen oder die Dokumentation komplexer Prozesse oder Handlungszusammenhänge. Eine Rolle spielen dabei Archive, Geschichte, Räume, Reisen, Politiken, Diskurse – Fotografie als Kulturtechnik und als kulturelles Artefakt, das eine Repräsentation konstruiert. In bemerkenswerter und international gesehen außerordentlicher Weise ist die Arbeit vieler österreichischer KünstlerInnen mit Fotografie durch diese analytische Arbeitsweise gekennzeichnet. Für eine Generation an KünstlerInnen, die seit den 1960er Jahren geboren sind, stellt dies einen selbstverständlichen Umgang mit dem Medium dar, das längst nicht mehr als primär abbildendes und dokumentierendes verstanden werden kann.
Einer der Schwerpunkte, der sich in der Recherche zum Projekt abgezeichnet hat, ist die Verwendung von (auch privaten) Archiven bzw. von gefundenem fotografischen Material, sei es in Büchern, Zeitschriften oder Zeitungsarchiven, deren Bestände online versteigert werden (Lecomte, Witek, Mayer). Dieses Material wird – zweiter Schwerpunkt – neu geordnet, ergänzt, es wird bearbeitet und erweitert, seine Bedeutungen freigelegt oder in ein anderes Narrativ oder Medium übersetzt (Lecomte, Krüger & Pardeller, Witek). Schließlich tauchten Strategien der Vermessung auf, sozialer wie kultureller und urbaner Räume, in denen Fotografie einerseits als eine Form der Dokumentation von Prozessen (Höpfner, Holzfeind, Six & Petritsch, Strasser), andererseits als Intervention selbst eingesetzt wird (Bitter & Weber, Nimmerfall).
Nachdem konzeptuelle kroatische Fotografie seit den 1960er Jahren in einer Ausstellung bei Camera Austria zwischen März und Juni 2013 zu sehen war – »ZERO POINT OF MEANING« – versucht dieses Ausstellungsprojekt, einen Raum der Resonanz für die in dieser Ausstellung erörterte Frage des Konzeptuellen zu eröffnen. In diesem Sinn ist es kein Ziel dieses Ausstellungsprojekts, einen Überblick über aktuelle Positionen zu geben, sondern Fotografie als ein Feld kultureller Handlungsmöglichkeiten in den Blick zu nehmen. Dieses Feld ist durch Interventionen und (visuelle) Handlungsräume zu beschreiben, durch eine Befragung dessen, was durch die Bilder konstruiert und hergestellt wird – Kollisionen von verschiedenen Sichtbarkeiten, Bedeutungen und visuellen Kontexten. In diesem Sinn geht es um die Übergänge zwischen Text und (fotografischem) Bild, zwischen dem Dokumentarischen und dem Konzeptuellen, dem Visuellen und seiner Bedeutung, zwischen Fiktion und Materialität der Repräsentation.
Bildmaterial
Die honorarfreie Veröffentlichung ist nur in Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ausstellung und die Publikation gestattet. Wir ersuchen Sie die Fotografien vollständig und nicht in Ausschnitten wiederzugeben. Bildtitel als Download unter dem entsprechenden Link.