Aktuelles
Bundeskanzleramt: Ausschreibung Startstipendium 2019
Bildende Kunst, Architektur und Design, Fotografie und Medienkunst
Zweck/Intention: Die Startstipendien stellen eine Anerkennung und Förderung für das Schaffen junger Künstlerinnen und Künstler dar. Sie sollen die künstlerische Entwicklung vorantreiben und den Einstieg in die österreichische und internationale Kunstszene erleichtern.
Zielgruppe: Antragsberechtigt sind Künstlerinnen und Künstler, die die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen oder ihren ständigen Wohnsitz in Österreich haben (Meldezettel),
– wenn ihr einschlägiger Studienabschluss nicht länger als fünf Jahre zurück liegt oder
– wenn sie keinen einschlägigen Studienabschluss haben (und auch nicht immatrikuliert sind) und nach dem 31.12.1983 geboren wurden.
Ausnahmen müssen gesondert erläutert werden und können nur dann berücksichtigt werden, wenn sich z.B. die Ausbildung in Zusammenhang mit einer Familiengründungs- bzw. Erziehungsphase oder durch schwere Krankheit verzögert hat. Die aufschiebende Wirkung beträgt max. 5 Jahre.
Die Bewerbung von Studierenden ist nicht möglich, von der Bewerbung sind alle an einer Universität/Fachhochschule immatrikulierten Personen ausgeschlossen sowie Personen, die bereits ein Startstipendium (egal welcher Sparte) erhalten haben. Kunstschaffende, die für das Jahr 2019 ein Förderatelier, ein Auslandsatelier oder ein sonstiges Langzeitstipendium (6 Monate oder länger) zugesprochen bekommen haben, können zeitgleich nicht für ein weiteres Stipendium berücksichtigt werden. Eine Bewerbung ist nur in einer der ausgeschriebenen Sparten möglich.
Stipendienanzahl: insgesamt 30 Stipendien in folgenden Bereichen
– Bildende Kunst (10 Stipendien)
– Architektur und Design (10 Stipendien)
– Fotografie (5 Stipendien)
– Medienkunst (5 Stipendien)
Stipendiendauer: Laufzeit jeweils 6 Monate, beginnend mit August 2019
Stipendienhöhe: Dotierung mit je EUR 7.800,–
Alleinerziehende: Ein erhöhtes Stipendium steht zu, wenn die Antragstellerin/der Antragsteller zum Zeitpunkt der Antragstellung Familienbeihilfe für mindestens ein Kind erhält und für den Zeitraum des beantragten Stipendiums nicht in einer Partnerschaft (Ehe, Lebensgemeinschaft, eingetragene Partnerschaft) lebt. Als Nachweis der Sorgepflichten ist die Bestätigung über den Bezug von Familienbeihilfe vorzulegen. Alleinerziehende erhalten, falls ihnen ein Stipendium zugesprochen wird, einen um den Betrag von EUR 200,– per Monat erhöhten Stipendienbetrag, das Alleinerziehenden-Formular muss ausgefüllt beigelegt werden.
Einsendeschluss: 15. Juli 2019 (es gilt das Datum des Poststempels)
Der Briefumschlag ist mit deutlich sichtbarem Vermerk »Startstipendium + Sparte« zu kennzeichnen.
Einreichung: Alle Unterlagen sind in deutscher Sprache und in einfacher Ausfertigung einzusenden. Die Bewerbung hat zu enthalten:
– genau ausgefülltes Bewerbungsformular Startstipendium unter http://www.kunstkultur.bka.gv.at
– Angaben zum geplanten Arbeitsvorhaben mit einer Kurzfassung (maximal 1 Seite)
– Lebenslauf mit Geburtsdatum, Geburtsort, Angabe der Staatsbürgerschaft und Angaben zur Ausbildung (Universität, Klasse, ProfessorInnen) und zur bisherigen künstlerischen und beruflichen Tätigkeit
– Kopie des Abschlusszeugnisses sowie Kopie des Meldezettels
– Portfolio/Mappe der bisherigen Arbeiten (keine Originale, keine Sammelkataloge). Eine Einreichung in digitaler Form oder die alleinige Angabe eines Links ist nicht ausreichend
– Einreichungen sind per Post zu schicken oder persönlich abzugeben, Einreichungen per E-Mail sind nicht zulässig. Die Ausschreibung kann auch auf der Webseite der Sektion für Kunst und Kultur eingesehen werden (http://www.kunstkultur.bka.gv.at). Alle Unterlagen sind namentlich zu kennzeichnen.
Vergabe: Die Vergabe des Stipendiums erfolgt auf Vorschlag einer unabhängigen Jury. Der Jury werden nur vollständige Bewerbungen vorgelegt. Alle Bewerberinnen und Bewerber werden vom Ergebnis schriftlich informiert. Es erfolgen keine verbalisierten Begründungen der Juryentscheidungen. Eingereichtes Bildmaterial wird im Postweg retourniert. Für Beschädigung oder Verlust der Unterlagen kann keine Haftung übernommen werden. Nicht fristgerecht eingebrachte Bewerbungen bzw. Bewerbungen mit unvollständigen Unterlagen können nicht berücksichtigt werden.
Nachweis: Mit der Annahme des Stipendiums verpflichten sich die StipendiatInnen, der Abteilung II/6 bis spätestens drei Monate nach Ablauf des Stipendiums einen ausführlichen Bericht inklusive Dokumentationsmaterial über die erfolgte Tätigkeit vorzulegen.
Postadresse: Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur Abteilung II/6, Concordiaplatz 2, 1010 Wien
Ansprechperson: Dr. Herbert Hofreither, herbert.hofreither@bka.gv.at
Kathrin Schönegg erhält den DGPh-Forschungspreis für Photographiegeschichte 2018
Der DGPh-Forschungspreis für Photographiegeschichte, der alle zwei Jahre von der Sektion Geschichte und Archive der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgeschrieben wird, wird in diesem Jahr an Kathrin Schönegg für ihre Dissertationsarbeit Fotografiegeschichte der Abstraktion vergeben.
Kathrin Schönegg, Jahrgang 1982, studierte Germanistik, Kunst- und Medienwissenschaften sowie Soziologie an der Universität Konstanz. Sie war von 2010 bis 2013 Promotionsstipendiatin am DFG-Graduiertenkolleg Das Reale in der Kultur der Moderne (Universität Konstanz) und von 2013 bis 2015 Stipendiatin im Programm Museumskuratoren für Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. 2016/17 kuratierte sie zusammen mit Florian Ebner, Christin Müller sowie Fabian Knierim, Boaz Levin und Kerstin Meincke die Biennale für aktuelle Fotografie 2017 (Farewell Photography, Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg). Als Thomas-Friedrich-Stipendiatin für Photographieforschung (Berlinische Galerie) arbeitete sie zu Heinz von Perckhammers Pressephotographie. Ihre Promotion schloss sie 2018 mit dem Prädikat summa cum laude ab.
Die Ausschreibung des DGPh-Forschungspreises für Photographiegeschichte hatte wieder eine erfreulich große Resonanz: Es wurden 55 Arbeiten in deutscher oder englischer Sprache eingereicht, dieses Mal mit einem besonders hohen Anteil an sehr anspruchsvollen Dissertationen. Die Einsendungen gaben ein eindrucksvolles Bild der thematischen Breite und methodischen Vielfalt der gegenwärtigen Photographieforschung. Es waren sowohl Studien zu Einzelwerken vertreten als auch zu spezifischen Genres, zu Gebrauchsweisen des Mediums in wissenschaftlichen oder polizeilichen Kontexten sowie zu seinen propagandistischen Einsätzen oder zur Diskursgeschichte photographischer Technologie ebenso wie zu Aspekten der Gegenwartskunst, zu publizistischen, archivalischen und ästhetischen Problemstellungen. Die Arbeiten aus einem Zeitraum von den Anfängen bis zur Internetphotographie und zu Kontexten von der Kolonialgeschichte bis zur zeitgenössischen visuellen Kultur belegen einmal mehr die Bedeutung, die dem Medium der Photographie inzwischen in vielen wissenschaftlichen Disziplinen zugemessen wird.
Kathrin Schönegg hat mit ihrer Dissertation Fotografiegeschichte der Abstraktion ein Grundlagenwerk zur Bild- und Diskursgeschichte photographischer Abstraktion vorgelegt. Sie hält der Kanonisierung des Phänomens unter den Prämissen der Kunsttheorie eine eigenständige, historisch fundierte, Begriffsanalyse entgegen, die jeweils an die Grundfeste des Photographischen rührt. In einer Durchquerung der Photographiegeschichte von den experimentellen Anfängen über ihre (pseudo)wissenschaftlichen, angewandten und künstlerischen Kontexte bis hin zur Abstraktion unter den Vorzeichen des Digitalen gelingt Schönegg die überzeugende Rekonstruktion photographischer Medialität jenseits und diesseits der Abbildlichkeit.
Der Jury gehörten Dr. Susanne Holschbach und Dr. Esther Ruelfs als Vorstand der Sektion Geschichte und Archive sowie Prof. Winfried Gerling, Dr. Gisela Parak und die vorherige Preisträgerin, Dr. Katharina Steidl, als Beirat an.
Msgr. Otto Mauer Preis 2018 an Anna Witt
Der Otto Mauer Fonds vergibt die mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung heuer zum 38. Mal. Prämiert wird das gesamte bisherige Werk einer Künstlerin oder eines Künstlers unter 40 Jahren. Diesjährige Preisträgerin ist die in Wien lebende und arbeitende deutsche Künstlerin Anna Witt.
Der Preis wird von Nikolaus Krasa, Generalvikar der Erzdiözese Wien, am Mittwoch, den 28. November 2018 um 19.30 Uhr in den Festräumen des Erzbischöflichen Palais, Wollzeile 2, 1010 Wien, an Anna Witt vergeben. Im Hinblick auf die begrenzte TeilnehmerInnenzahl wird um Anmeldung unter werner@kunstpresse.at gebeten.
Am 18. Dezember 2018 um 19.30 Uhr findet in der Konzilsgedächtniskirche, Kardinal-König-Platz, 1130 Wien, ein Screening ausgewählter Videoarbeiten von Anna Witt mit anschließendem Künstlergespräch mit Gustav Schörghofer SJ statt. Aufgrund von Umbauarbeiten kann in diesem Jahr keine Ausstellung im JesuitenFoyer stattfinden.
Zur Zeit sind Arbeiten von Anna Witt in folgenden Gruppenausstellungen zu sehen: »Der Wert der Freiheit« im Belvedere 21 in Wien (19. September 2018 bis 10. Februar 2019), »Klassenverhältnisse« im Kunstverein in Hamburg (27. Oktober 2018 bis 27. Jänner 2019) und »Was ist Wahr« im Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft in Freiburg (18. November 2018 bis 13. Januar 2019).
Begründung der Jury
Die Jury des Msgr. Otto Mauer Preises 2018, bestehend aus Iris Andraschek (Künstlerin), Stella Rollig (Direktorin, Belvedere Museum Wien), Toni Schmale (Mrsgr. Otto Mauer Preisträgerin 2017), Johanna Schwanberg (Direktorin, Dom Museum Wien) und Gustav Schörghofer SJ, entschied, den diesjährigen Msgr. Otto Mauer Preis Anna Witt zuzuerkennen.
Anna Witts künstlerisches Œuvre besteht aus performativen Interventionen und Videoinstallationen. In ihren kommunikativen Arbeiten wendet sie sich einem breiten Spektrum an Personen aus unterschiedlichsten sozialen Schichten zu und macht sie zu ihren KollaborateurInnen. Zentral ist dabei die Rolle der körperlichen Präsenz, die Sichtbarmachung von Politik und der menschliche Körper als deren Träger. Nach ihrer eigenen Aussage stellt Witt Personen einen Handlungsraum zur Verfügung, den sie selbst gestalten können. Sie schafft Räume zur Freisetzung eines kreativen Potentials.
Witts künstlerische Praxis zeichnet sich dadurch aus, thematische Brennpunkte unseres Zusammenlebens, in denen sich soziale, politische und ökonomische Rahmenbedingungen widerspiegeln, erfahr- und verhandelbar zu machen. Ob in der direkten Interaktion mit Passantinnen und Passanten im öffentlichen Raum oder in der gezielten Zusammenarbeit mit Einzelnen und Gruppen, geht es stets darum, in der von ihr gesetzten Situation einen Handlungsraum für jene zu schaffen, die zu ihren Werken beitragen.
Die in ihren Arbeiten behandelten Themen sind vielfältig: Reflexion von medialen Bildwelten bei Jugendlichen, individuelle Erfahrungen von Flucht, von Sexarbeiterinnen oder auch von PassantInnen in einer Shopping Mall. Durch simple Kunstgriffe schafft sie Empathie für die Menschen, die in ihren Arbeiten im Mittelpunkt stehen, tritt aber dabei nicht notwendig in den Vordergrund. Anna Witt verhandelt die Autorschaft durch das Partizipatorische und stellt dadurch die klassische Künstlerposition zur Debatte, aber – und das ist bemerkenswert – in einer leichten, humorvollen Art und Weise.
Ausschlaggebend für die Zuerkennung des Msgr. Otto Mauer Preises war ihr auf einem hohen künstlerischen Niveau erbrachtes soziales Engagement. In der gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Situation erscheint der Jury die künstlerische Position von Anna Witt besonders unterstützenswert. Der Otto Mauer Preis 2018 wird somit einer Künstlerin verliehen, die es versteht,
gesellschaftlich relevante Themen mit Witz und Leichtigkeit, aber auch mit Präzision in einer qualitativ hochwertigen künstlerischen Form auf den Punkt zu bringen.
In den vergangenen 38 Jahren waren insgesamt rund 95 prominente VertreterInnen aus dem zeitgenössischen Kunstbereich – KünstlerInnen, KuratorInnen, MuseumsdirektorInnen und JournalistInnen – in der alljährlich wechselnden Jury vertreten.
Seit 1981 verleiht der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst. Der Fonds wurde von Kardinal Dr. Franz König und dem Erben Msgr. Otto Mauers, Prälat Dr. Karl Strobl, gegründet. Aufgabe der Einrichtung ist es, das besondere Anliegen von Monsignore Otto Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten und weiterzuführen.
Bisherige PreisträgerInnen
Folgende KünstlerInnen haben den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst erhalten:
Alfred Klinkan (1981), Gottfried Mairwöger (1982), Erwin Bohatsch (1983), Erwin Wurm (1984), Gunter Damisch (1985), Franz West (1986), Gustav Troger (1987), Peter Kogler (1988), Brigitte Kowanz (1989), Christoph Luger (1990), Martin Walde (1991), Lois Renner (1992), Heimo Zobernig (1993), Tobias Pils (1994), Maria Hahnenkamp (1995), Otto Zitko (1996), Aglaia Konrad (1997), Gregor Zivic (1998), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000), Michael Kienzer (2001), Dorit Margreiter (2002), Simon Wachsmuth (2003), Esther Stocker (2004), Jun Yang (2005), Bernhard Fruehwirth (2006), Ursula Mayer (2007), Isa Rosenberger (2008), Siggi Hofer (2009), Katrina Daschner (2010), Kamen Stoyanov (2011), Ralo Mayer (2012), Luisa Kasalicky (2013) Nilbar Güreş (2014), Catrin Bolt (2015), Andreas Fogarasi (2016) und Toni Schmale (2017).
Exhibition: Mimicry – Empathy
September 28th – November 30th 2018
Lajevardi Foundation Tehran
Ground floor, Building No. 32, No. 20 Sepand St.,
Villa St., Karim Khan, Tehran, Iran
Artists: BLESS, Ulla von Brandenburg, Susanne Bürner, Berta Fischer, Sofia Hultén, Jochen Lempert, Alexandra Leykauf, Annette Kelm, Wiktor Gutt/Waldemar Raniszewski.
An exhibition project initiated by Susanne Bürner. The screening program includes films by Harun Farocki, Daria Martin, James Richards and more.
MIMICRY—EMPATHY is an exhibition on the dissolution of the self as a gesture a of empathy, with screenings, curated by Anne-Sophie Dinant and Amirali Ghasemi, at the the Lajevardi Foundation in Karim Khan, Tehran.
In biology, mimicry implies a mostly visual adaptation to a different life form, which could be beneficial in some situations and, ultimately, secure survival. Besides making someone less visible, mimicry can also be a way of becoming more attractive, to be seen and favored over others.
In any case, the recipient of mimicry will get a misleading signal and will be deluded. These mechanisms are not only practised by animals but play into various social phenomena. For teenagers, trying to blend into a prevailing society can be a way to test their affiliation to various groups and life schemes, and to ultimately develop their own identity, based on their experience.
In wartime, humans try to make themselves invisible for rather obvious reasons. During WWI, the French started to match the colors of a missile shaft with the colors of the battlefield and thus invented camouflage. From the beginning, they had their disruptive patterns designed by visual artists, often cubists as André Mare. Other countries followed their example.
In any case, the evolution of mimicry requires a certain amount of empathy to help understand the structure of the system one wants to be a part of. Thus, visual assimilation can only be created through engagement with the thinking and the strategies of the counterpart, sometimes even of the opponent. Spies are very much forced to understand the life of others, which can lead to their conversion. It is this exact empathy that blurs the boundaries between the imitator and the model and that allows for total identification.
The Mimicry—Empathy exhibition negotiates these emotionally uncontrollable aspects of adaptation and challenges the construction of cultural identities.
More information: www.lajevardifoundation.com
Ellen-Auerbach-Stipendium für Fotografie 2018 an Annette Frick
Die Akademie der Künste vergibt das Ellen-Auerbach-Stipendium für Fotografie 2018 an Annette Frick. Das mit 20.000 Euro dotierte Förderungsstipendium für internationale Fotografinnen und Fotografen wird aus dem Nachlass von Ellen Auerbach finanziert und alle zwei Jahre vergeben. Der Nachlass befindet sich in Kunstsammlung und Archiv der Akademie. Die Ellen-Auerbach-Stipendiaten gehören dem Stipendiatenkreis der JUNGEN AKADEMIE an.
Am 14. November 2018 wird das Stipendium verliehen. Annette Frick erhält das Stipendium auf Vorschlag der Akademie-Mitglieder Thomas Florschuetz, Ulrike Ottinger und Michael Ruetz. Die Jury lobt »die Kompromisslosigkeit, mit der sie in ihren Fotos das Nonkonforme, Nicht-Fixierbare, Unabgeschlossene von Mensch und Stadt in den Blick nimmt und ihnen eine radikale künstlerische Form gibt.«
Annette Frick hat ihr fotografisches Werk inhaltlich und ästhetisch konsequent dem Marginalen und Experimentellen gewidmet. In analogen Schwarzweißbildern und Diareihen porträtiert sie seit den 1990er Jahren Personen der Berliner Subkultur und fotografiert das architektonische Berlin im Umbruch. Mit großer Empathie begegnet sie dabei den Protagonistinnen und Protagonisten der international vernetzten Queer Community, deren politisch-künstlerische Attitüden und Aktionen sie in ihrem Langzeitprojekt »Masken der Identität« begleitet. Kritisch hingegen nähert sie sich den urbanen Maskeraden der deutschen Hauptstadt, an deren Fassaden sie sowohl die Spuren der Geschichte aufspürt wie auch die Versuche, diese wieder zu beseitigen.
Annette Frick wurde 1957 in Bonn geboren, von 1978 bis 1988 studierte sie Freie Kunst in Köln bei Arno Jansen, Daniel Spoerri und Robert van Ackern, wo sie 1988 auch Meisterschülerin der künstlerischen Fotografie bei Arno Jansen war. Parallel arbeitete sie als Fotografin für verschiedene wissenschaftliche Institute, veröffentlichte Texte über Kunst und Fotografie und gründete zusammen mit Achim Riechers und Doris Frohnapfel den Hafensalon in ihrem Kölner Atelier. 1996 zog Frick nach Berlin um. 2006 erhielt sie den Emprise Art Award Düsseldorf, ferner u. a. 2008 das Recherche Studium der DEFA Stiftung für ihren Film über Herbert Tobias, der 2011 im Panorama Programm der Berlinale gezeigt wurde, 2016/2017 das Cité Internationale des Arts Stipendium Paris. Einzelausstellungen von ihr waren in den letzten Jahren in Frankfurt, Köln, Berlin, Bremen und Leipzig zu sehen.
Ellen-Auerbach-Stipendiaten der letzten Jahre waren Stephanie Kiwitt (2016), Julian Röder (2014), Natalie Czech (2012) und Anastasia Khoroshilova (2010).
Verleihung des Ellen-Auerbach-Stipendiums für Fotografie 2018
Mittwoch, 14. November 2018, 19 Uhr, Eintritt frei
Mit u. a. Hubertus von Amelunxen, Helke Misselwitz, Maren Lübbke-Tidow und der Preisträgerin Annette Frick.
Im Anschluss: Buchvorstellung Máj/My von Stephanie Kiwitt, Ellen-Auerbach-Stipendiatin von 2016
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Belinda Kazeem-Kamiński erhält Cathrin-Pichler-Preis 2018
Der mit 2.500 Euro von der Stadt Wien geförderte Cathrin-Pichler-Preis wird seit 2017 zur Erinnerung an die Denkerin, Kuratorin und Autorin Cathrin Pichler von der Akademie der bildenden Künste Wien verliehen. Die Preisträger_innen sind Studierende oder Absolvent_innen der Kunstuniversität, die – im Sinn der ehemals an der Akademie lehrenden Cathrin Pichler – spezifisch künstlerische Methoden und Praktiken als Beitrag und Intervention zu einem wissenschaftlichen Diskurs denken.
Der Cathrin-Pichler-Preis 2018 geht an die 1980 in Wien geborene Künstlerin und Autorin Belinda Kazeem-Kamiński. Ihr Werk kreist um Erinnerung, Trauma und Schwarze radikale Imagination und führt Schwarze feministische Theorien mit einer visuellen Praxis zusammen. Die im Zuge der Preisverleihung präsentierte Arbeit The Letter (2018) bewegt sich zwischen Video, Performance, Sound und Text. Sie nimmt ihren Ausgangspunkt in den nachhallenden Erinnerungen einer Gruppe von Westafrikaner_innen im Wien des 19. Jahrhunderts. Dabei wird eine Analyse des Prinzips »Archiv« im Allgemeinen sowie den sich in diesem befindlichen Spuren eröffnet.
Belinda Kazeem-Kamiński, geb. 1980, ist eine in Wien lebende Künstlerin, kunstbasierte Forscherin und Autorin. Im Rahmen des PhD-in-Practice an der Akademie der bildenden Künste Wien forscht sie zur Performativität von Schwarzsein in Verbindung zu österreichischer Kolonialität. Dabei interessiert sie sich, ausgehend von Szenen aus der österreichischen Geschichte, für Raum und Zeit überschreitende Erinnerung und Schwarze radikale Imagination. Kazeem-Kamińskis Arbeiten wurden national und international gezeigt. 2016 wurde sie mit dem Theodor Körner Preis für Kunst ausgezeichnet. 2017 erhielt sie ein Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Ausstellung: Werkschau XXIII. Sabine Bitter & Helmut Weber
Eröffnung: 15. Oktober 2018, 19:00
Einleitende Worte: Reinhard Braun
Ort: Fotogalerie Wien
Dauer: 16.10. – 17. 11. 2018
Die seit 1993 gemeinsam arbeitenden KünstlerInnen Sabine Bitter und Helmut Weber nehmen von Beginn an eine besondere Position innerhalb der österreichischen – und mittlerweile auch der internationalen – künstlerischen Praktiken mit Fotografie ein.
So stehen früh – und bis heute – die gesellschaftlichen Transformationsprozesse am Übergang von der Moderne in einen neoliberalen Globalismus im Mittelpunkt ihrer Projekte. Diese untersuchen sie exemplarisch im Feld von Architektur, Städtebau und Urbanismus, wobei es ihnen nicht um die Repräsentation dieser Transformationen allein geht.
Fotografie wird als Praxis verstanden, die Bildkonventionen und die Ideologien von fotografischen Bildern analysiert und diese dabei unterschiedlichen Interventionen unterzieht: fotografische Verfahren (wie die Solarisation), digitale Überarbeitung, die Erzeugung von Bildern aus Texten, die skulpturale Erweiterung der Präsentation und verschiedene Montageverfahren lassen die Bilder kaum jemals unangetastet.
Architekturfotografie wird durch einen fototechnischen Eingriff zur Repräsentation der politischen Geschichte von Architektur; die digitale Montage einer Menschenmenge verdeutlicht den Umstand, dass Bilder uns einen Platz zuweisen; das Ausblenden der Architekturen aus den Bildern lenkt unsere Aufmerksamkeit auf Aneignungsformen von Stadträumen und kehrt ihre Bedeutung als politisches Forum der Verhandlung von Gesellschaft heraus; schließlich verdeutlichen die Montagen zugleich Verflüssigung des Stadtraumes und seiner Funktionen als auch die potenziell jederzeit mögliche Intervention und damit die permanente Präsenz von Macht in diesem post-urbanen Raum. Fotografie wird zum Schauplatz, an dem Erkennen und Wissen, Kontexte und Geschichte, Politik und kulturelle Praktiken aufeinandertreffen, um die Bilder selbst zu verändern, um andere Bilder und letztlich eine andere Gegenwart denkbar werden zu lassen. Doch sind die Bilder dabei nicht nur das Resultat von Forschung, Analyse oder Kritik: Die Politik ihrer Bilder, wenn man es so nennen will, findet im und als Bild selbst statt.
Aus diesem Grund ist die Werkschau nicht als Überblick oder Auswahl gedacht, sondern als Überprüfung ihrer Praxis als ästhetische Produktion, die die Impulse der Bilder selbst in den Vordergrund rückt. Für die Fotogalerie Wien wird eine spezifische Dramaturgie entwickelt, die aus dem Zueinander und Miteinander von Bildern ein Feld von Beziehungen anlegt, das die Verschiebungen und Verrückungen offenlegt, die sie an den Bildern vornehmen und diese Offenlegung mit den BesucherInnen der Ausstellung teilen.
Museum Folkwang: Krupp-Stipendien für Zeitgenössische deutsche Fotografie gehen an Karina Nimmerfall und Michael Danner
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung vergibt in Zusammenarbeit mit der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang zwei Preise in Höhe von je 10.000 Euro im Rahmen ihres Stipendienprogramms “Zeitgenössische deutsche Fotografie”. Die Auszeichnungen erhalten in diesem Jahr Karina Nimmerfall und Michael Danner.
Das seit 1982 existierende Stipendium gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen für zeitgenössische Fotografie in Deutschland. Die internationale Jury entschied sich aus 162 Bewerbungen für den Vorschlag von Karina Nimmerfall, für ihre virtuelle Raumrekonstruktion “The Building”, und für das Projekt von Michael Danner mit dem Titel “Zivilgesellschaft – Demokratie im ‘Post-Faktischen’ Zeitalter”. Nimmerfall und Danner erhalten je 10.000 Euro, um die eingereichten Projekte umzusetzen.
Mitglieder der Jury waren:
• Natalie Czech, Künstlerin und ehemalige Stipendiatin, Berlin
• Marloes Krijnen, Direktorin, Foam, Amsterdam
• Alona Pardo, Kuratorin, Barbican Centre London
• Dr. Ingomar Lorch, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen
• Thomas Seelig, Leiter Fotografische Sammlung, Museum Folkwang, Essen
Karina Nimmerfall (*1971, Deggendorf), lebt und arbeitet in Berlin. Ihre künstlerische Arbeit entwickelt sie aus fotografischen Untersuchungen von historischer Architektur und wie diese von politischen, ökonomischen und ideologischen Fragestellungen durchdrungen ist. In ihren Werken fügt sie Dokumente, Texte und Interviews, Fotografien und Baupläne zusammen und eröffnet mit Hilfe von virtuellen Renderings räumliche Inszenierungen und damit neue Interpretationsspielräume. In ihrem geplanten Projekt “The Building” wird sie sich der wenig erforschten und höchst innovativen RAND Corporation mit Sitz in Los Angeles zuwenden. Das minimalistische jedoch heute zerstörte Gebäude (1953-2007) wird Nimmerfall mit forensischen Mitteln in seinen technologischen und ideologischen Qualitäten erfahrbar machen.
Michael Danner (*1967, Reutlingen), lebt und arbeitet in Berlin. Danner verfolgt in seinen Projekten einen politisch-anthropologischen Ansatz, in dem er kontroverse Orte und Geschichte/n untersucht. Oft verbindet er aktuelles Bildmaterial mit historischen Texten. In “Critical Mass” untersucht er das Wirken der Atomindustrie und unser Verhältnis zu dieser Technologie, während er in “Migration as Avant-Garde” den Begriff der Migration als ein historisches und nicht tages-politisches Phänomen benutzt. Seine Bilder und Videoinstallationen schaffen Raum für einen Dialog von Bild und Rezipienten, der über das eigentliche Sujet hinausgeht und in direkter Weise an die Lebenswirklichkeit der BetrachterInnnen anknüpft.
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung vergibt die Stipendien zur Förderung zeitgenössischer Fotografie seit 1982 in Zusammenarbeit mit der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang. Das Förderprogramm richtet sich an FotografInnen, die unabhängig von einer Auftragsarbeit ein fotografisches Vorhaben über einen längeren Zeitraum erarbeiten. Die Fotografische Sammlung im Museum Folkwang betreut dieses Förderprogramm. Die Ausschreibung ist weder thematisch gebunden noch einem bestimmten Bereich der fotografischen Praxis zugeordnet. Die Stiftung fördert mit diesem offen gehaltenen Förderprogramm eine zeitgemäße bildnerische Auseinandersetzung mit fotografischen Sicht- und Darstellungsweisen. Alle zwei Jahre werden jeweils zwei Stipendien ausgeschrieben. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt durch eine Jury mit Vertretern der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, des Museum Folkwang und von den beiden Institutionen ausgewählten, unabhängigen Fachleuten. Die nächste Ausschreibung erfolgt voraussichtlich 2020.
Symposium: Borders and Migration: Politics in the Twenty-First Century at University of Victoria
A Symposium in Honour of Marilouise Kroker
Sponsored by the Department of Political Science and the Interdisciplinary Graduate Program in Cultural, Social and Political Thought (CSPT)
Friday, October 26th, 2018
Twentieth century politics was premised on the nation-state. In recent years, many politicians have suggested that long-established nations are now threatened by immigrants who do not fit the old moulds. The appeal, heard in one country after another, is for stronger borders to inhibit the flow of migrants from dangerous, poor, war-torn, environmentally damaged, or otherwise unfortunate countries to places where life seems better. This appeal resonates with the nativist and racist themes that often characterize right-wing politics. The late Marilouise Kroker was always an exponent of the openness that welcomes rather than fears the new. In this symposium in her honour, faculty and students at the University of Victoria explore the possibilities and promises of a 21st century politics that embraces human diversity, accepts migration as natural, and celebrates the possibilities of a world in which borders between nations, states, ethnicities, religions, ideologies, genders, and whatever else are not the obstacles to human flourishing that they are now. Is the current period of revanchist nationalism just a passing phase? Can the positive aspects of globalization be nurtured? How can present fears be overcome? In this symposium, a variety of perspectives will be presented, some from invited panellists, but more from other participants. Come prepared to make your own contribution.
Session 1: Global Perspectives (COR B107, 1.30 2.50 pm)
It begins with a round table in which scholars working on these issues shed light on what has been happening in different parts of the world, including ones that have not received much attention in the Western media. Is there a general pattern that we can discern, or are things so different in various regions that we should avoid generalization? What, if anything, should give us cause for hope?
Panellists:
Marlea Clarke (Political Science)
Oliver Schmidtke (Political Science and History)
Scott Watson (Political Science)
Session 2: Theoretical Interpretations (COR B107, 3.00 4.20 pm)
In the second round table, we consider some of the issues for political theory that arise from efforts to accommodate migration or secure borders. Are we bound to the nation-state as the condition for peaceable politics, or other possibilities now emergent? In any case, how can we make sense of our political possibilities under present conditions?
Panellists:
Rita Dhamoon (Political Science and CSPT)
Arthur Kroker (Political Science and CSPT)
Rob Walker (Political Science and CSPT)
Session 3: Reflections from the US- Mexican Border (HSD A240, 7.00 9.00 pm)
The symposium ends with a lecture/performance by Ricardo Dominguez of the University of California (San Diego). Professor Dominguez is renowned for his bold and innovative interventions in American efforts to restrict migration from Mexico and Central America.
David Campany als Kurator der Biennale für aktuelle Fotografie 2020 berufen
Nach der erfolgreichen ersten Ausgabe der Biennale für aktuelle Fotografie, die 2017 in der Nachfolge des Fotofestivals Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg unter der Leitung des Kuratorenteams um Florian Ebner und Christin Müller stattfand, wird die 2. Biennale für aktuelle Fotografie von dem englischen Autor und Kurator David Campany kuratiert. Dies gab der Vorstand der Biennale am 4. Oktober 2018 bekannt. Die 2. Biennale für aktuelle Fotografie findet vom 29. 2. bis 26. 4.2020 statt.
Dietrich Skibelski, Vorstandsvorsitzender der Biennale für aktuelle Fotografie: »Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit David Campany! Nicht nur seine bisherigen kuratorischen Projekte und die Bandbreite der Themen, die er behandelt, haben uns überzeugt. Auch sein Werk als Schriftsteller und, wie er selbst sagt, ›Bild-Produzent‹ passt sehr gut zu den vielen Aspekten, die die Biennale umfasst: spannende Ausstellungen, ein vielseitiges Rahmenprogramm und damit eine Chance, einen breiten und tiefen Diskurs über das Medium Fotografie anzustoßen. Seine Erfahrungen im Bereich der Vermittlung von Kunst und seine direkte Anbindung an die junge Kunstszene durch seine bereits 25-jährige Tätigkeit als Universitätslehrender liefern eine Menge Impulse für unser Projekt, weshalb wir der Biennale 2020 freudig entgegen.«
Mehr Information: biennalefotografie.de
Market Photo Workshop Wins 2018 Principal Prince Claus Award
The 29 year old Market Photo Workshop has been announced as the winner of the prestigious 2018 Principal Prince Claus Award. The Award honours outstanding achievements in the field of culture and development and is presented annually to individuals, groups and organisations whose cultural actions have a positive impact on the development of their societies. The Market Photo Workshop was selected by an esteemed international panel that adjudicated 85 nominations from across the globe.
Founded in 1989 by the recently deceased legendary South African photographer, David Goldblatt, the Market Photo Workshop—a training institution of the Market Theatre Foundation—instills and promotes the ideals of socially committed photography. It was the first South African institution to provide photographic training, equipment and support to black South African photographers during the apartheid era, giving huge impetus to the visual expression of black perspectives on local realities, expositing discrimination, injustices and oppression in powerful images. Its graduates which include Zanele Muholi, Jodi Bieber and Sabelo Mlangeni are among the most influential photographers on the African continent.
“The Market Photo Workshop stands to honour the legacy of its founder, David Goldblatt, and now under the leadership of Lekgetho Makola, the Market Photo Workshop continues to break new ground as it develops innovative methodology that combines technical training with social consciousness raising and extends its presence through collaborations and exchanges that extend into the continent”, said Ismail Mahomed, the Chief Executive Officer of the Market Theatre Foundation.
Last year, the Head of Market Photo Workshop, Lekgetho Makola participated in a number of international events including a three-day conference on Art, Public Space and Closing Societies in Morocco. He was a member of the curatorial advisory committee for the 11th edition of Bamako Encounters 2017 and was invited to the 2017 Lubumbashi Biennale in the DRC as part of stakeholder relationship building between like-minded photography organisations in order to enhance the growth of the practice collaboratively in the SADC region. Makola also sits on the International Advisory Committee to the Board of the California based visual story telling organisation CatchLight.
Under Makola’s leadership, the Market Photo Workshop offers critical photography courses to communities, weekend classes, an interactive module on archiving photography to practitioners and intensive incubator programmes for emerging artists. Many of its students and alumni explore complex issues such as state violence, migration, homelessness, memory and identity in a transitional society, capturing post-apartheid realities.
“This Award gives the Market Photo Workshop and its community of photographers the ultimate recognition of the impact of its intensive relevant programmes and energies on both Continental and Global levels. The outstanding creative and administrative contributions and funding support from progressive individuals and organizations has created a new type of artistic knowledge cultivation realm, championed by critical compelling young minds and attitudes inspired by lived dynamic experiences of this Continent and we are delighted that the Prince Claus Fund has honoured us with this glorious accolade”, Lekgetho Makola said.
The award presents the Market Photo Workshop with the opportunity to further diversify its programmes and solidify its activities by investing in the research, development and activation of a critical post-apartheid Pan-African photography archive that represents the artistic and advocacy energies of the 25 years of South Africa’s constitutional democracy. Through its three decades of revolutionary work, the Market Photo Workshop has created a vast image archive of unique historical and social importance.
The verdict from the Prince Clause Awards is that the “Market Photo Workshop is honoured for its political courage and historically significant act of opening photography to black South Africans during apartheid; for sustaining the radical spirit and ideals that grew out of the struggle against apartheid, stimulating critical reflection and enabling a continuing evolution of photogrtaphic expression of social realities and injustices; for creating a dynamic education process that propagates the role of photography as a proactive agent in social development; for providing access to essential storytelling tools and supportive networks, enabling young people, including the marginalized and disadvantaged, to envision and share their experiences; and for its integrity over 30 years of dedication as a catalyst and springboard for talent, consistently empowering generations of remarkable photographers.”
The Award, which carries a prize of 100 000 Euros, will be presented to the Market Photo Workshop on 6 December at the Royal Palace in the Netherlands, in the presence of the Royal Family.
The Market Theatre Foundation also extends its congratulations to internationally acclaimed South African dancer and choreographer, Dada Masilo who will also be awarded the 2018 Prince Claus Next Generation Award. Known to deconstruct the all-time classic ballets into powerfully grounded, hip-shaking, moves of African dance, Dada Masilo has created a unique choreographic signature of challenging prejudice by turning race, class and gender stereotypes on their heads through her modern interpretations of the classics.
“I would like congratulate both the Market Photo Workshop and Dada Masilo on this incredible achievement. They were selected out of a group of 85 other individuals and projects – all equally deserving. Ms Masilo and the Market Photo Workshop are shining examples of the richness of South Africa’s cultural and artistic expression and possibility” says Han Peters, the Ambassador Designate of the Netherlands to South Africa.
Exhibition: Jochen Lempert. Botanička kutija / Botanical Box
Francuski paviljon Zagreb, opening: 1. 9. 2018, 7 pm
Duration: 2. – 19.9.2018
Since the early 1990s, Jochen Lempert (born 1958, lives in Hamburg) has produced a growing body of work comprised of nature and animal photographs which he is continually reorganising and expanding in his exhibitions and books. His photographs look at the way in which living systems manifest themselves from a scientific perspective, their arrangements and their autopoiesis. These are phenomena with which Lempert, as a trained biologist, is familiar and conversant, perceiving them everywhere and capturing them in his photographs. Indeed, his photographs of human, animal, plant and micro-organic life forms operate at the threshold of science photography—and yet they unfold a poetic depth attributable solely to his self-perception as a visual artist. And so his oeuvre is also about a considerable degree of autonomy. It is certainly indebted to a “scrutinising vision,” but has no need to be subservient to a higher order with which “results” are replicated. The enjoyment to be had (or the knowledge that it is possible) to open up different contexts of perception is simply too great.
The exhibition titled “Botanical Box” is co-organized by the Office for Photography and the Croatian Photographic Union, and curated by Sandra Križić Roban (Zagreb) and Maren Lübbke-Tidow (Berlin). In Zagreb, the artist will present a part of his distinctive oeuvre dominated by photographs with an exceptionally refined aesthetic and nature motifs.
Arne Schmitt erhält den Kunstpreis der Böttcherstraße 2018
Die Jury des Kunstpreises der Böttcherstraße in Bremen spricht im Jahr 2018 ARNE SCHMITT (vorgeschlagen von Eva Schmidt, Museum für Gegenwartskunst Siegen) den mit 30.000 Euro dotierten Preis zu. Die Preisverleihung ist am Sonntag, dem 23. September, um 11 Uhr in der Kunsthalle Bremen. Die Werke des Preisträgers sowie der weiteren neun nominierten Künstlerinnen und Künstler sind noch bis zum 30. September in der Kunsthalle zu sehen.
Die Begründung der Jury: »Die Jury entscheidet sich für Arne Schmitt. Das Werk mit dem Titel Der heiße Friedenüber die chemische Industrie und eine deutsche Stadt behandelt das Thema multinationale Wirtschaft und Globalisierung am Beispiel eines Unternehmens, das großen Einfluss auf eine urbane Entwicklung und ihre Kultur genommen hat. Die scharfe und dabei trockene Analyse, die Verwendung historischer Dokumente in Form von Bildern und Texten haben in den Augen der Jury höchste Aktualität. Es geht um die Archäologie der Ökonomie unserer Gegenwart.«
Volunteers gesucht!
Camera Austria sucht VolontärInnen zur Unterstützung des SYMPOSION ÜBER FOTOGRAFIE XXI: DIE GEWALT DER BILDER.
Das Symposion findet in Kollaboration mit dem steirischen herbst vom 5. bis 6. Oktober 2018 im Ausstellungsraum von Camera Austria statt. Es schließt an die zwischen 1979 und 1997 von Camera Austria veranstalteten Symposien über Fotografie an, die über viele Jahre tonangebende theoretische und künstlerische Beiträge zur zeitgenössischen Fotografie präsentiert haben.
TeilnehmerInnen des diesjährigen Symposions sind: Christine Frisinghelli, Marina Gržinić, Ana Hoffner, Tom Holert, Jakub Majmurek, Guy Mannes-Abbott, Ines Schaber, Ana Teixeira Pinto und Ala Younis.
Wir suchen UnterstützerInnen, die Interesse an zeitgenössischer Fotografie und ihrem Diskurs mitbringen, fließend Englisch sprechen und Lust haben, das Symposion an diesen beiden Tagen in enger Zusammenarbeit mit dem Team von Camera Austria und den TeilnehmerInnen umzusetzen.
Wir freuen uns über Bewerbungen bis spätestens 21.09.2018 ausschließlich per E-Mail an office@camera-austria.at.
Ausstellung: Madame d’Ora. Machen Sie mich schön!
Leopold Museum, 13. 7. 2018 – 29. 10. 2018
Im Atelier d’Oras traten die Größen der Kunst- und Modewelt, der Aristokratie und der Politik des 20. Jahrhunderts vor die Kamera. Der erste Künstler, den sie fotografierte, war 1908 Gustav Klimt, der letzte war 1956 Pablo Picasso. Kaiser Karl von Österreich fand sich ebenso ein wie die Familie Rothschild, Coco Chanel und Josephine Baker oder Marc Chagall und Maurice Chevalier. Im Jahr 1907 eröffnete Dora Kallmus’ als eine der ersten Frauen in Wien ein Fotostudio. Innerhalb weniger Monate galt das Atelier d’Ora als eleganteste und renommierteste Adresse für das künstlerische Porträt und ihre Aufnahmen fanden in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften im In- und Ausland weite Verbreitung. Im Jahr 1925 brachte ein Angebot des Modemagazins L’Officiel d’Ora nach Paris, das fortan ihr Lebens- und Arbeitsmittelpunkt sein sollte. Zahllosen Aufträge für Mode- und Lifestylezeitschriften folgten, die erst Mitte der 1930er-Jahre abebbten, als die politische Lage in Europa zunehmend prekärer wurde. Als entrechtete Jüdin verlor d’Ora 1940 ihr Atelier in Paris und musste sie sich jahrelang vor den deutschen Besatzungssoldaten in Frankreich versteckt halten. Gerade noch davongekommen, richtete die Gesellschaftsporträtistin nach 1945 ihren zugleich scharfen und einfühlsamen Blick auch auf die namenlosen Heimkehrer aus den Konzentrationslagern und auf das Schlachtvieh der Pariser abattoirs. D’Oras Werk spannt einen einzigartigen Bogen von der Repräsentation des letzten österreichischen Monarchen, über den Glamour der Pariser Modewelt der 1920er- und 1930er-Jahre bis hin zu einem gänzlich veränderten Europa nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg sowie dem Photoinstitut Bonartes in Wien und wird von Monika Faber und Magdalena Vukovic kuratiert.
Radek Krolczyk erhält den ADKV-ART COLOGNE-Preis für Kunstkritik 2018
Der Bremer Kritiker Radek Krolczyk wird mit dem Preis für Kunstkritik 2018 ausgezeichnet. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperation mit der ART COLOGNE verliehen und richtet sich an freie Journalistinnen und Journalisten.
Mit Radek Krolczyk zeichnet die Jury einen Kritiker aus, der stets seine Distanz zu den Zentren des Kunstbetriebs bewahrt hat und die Binnenperspektive des Kunstbetriebs immer wieder durchbricht. Dabei greift er häufig politische Themen auf, ohne sie gegen die Kunst auszuspielen. So entsteht eine präzise, unaufgeregte Kritik, die große Gesten zugunsten einer beharrlichen Auseinandersetzung vermeidet. Vor die schnelle Meinung stellt Krolczyk die konkrete Beobachtung und weicht dabei auch unbequemen Fragen nicht aus.
Weiter heißt es in der Begründung der Jury: »Krolczyk ist ein Kritiker, der sich eine unabhängige Haltung bewahrt, ohne Distanz mit Neutralität zu verwechseln. Er schreckt nicht davor zurück, auch die großen Namen des Kunstbetriebs einer pointierten Kritik zu unterziehen und sich, wenn nötig, selber angreifbar zu machen. Dabei spricht er mit klarer Stimme und persönlichem Standpunkt. Seine Texte folgen nicht vorgefertigten Formeln, sondern entwickeln auf eine für den Leser nachvollziehbare, uneitle Weise ihre Argumentation. Sie zeigen damit auch, wie wichtig eine solche journalistische Klarheit für das Feuilleton weiterhin ist – und vielleicht künftig noch wichtiger wird.«
Seit 1999 wird der Preis durch die ADKV ausgelobt und seit 2006 in Kooperation mit der ART COLOGNE, die auch das Preisgeld stiftet, vergeben. Die Auszeichnung würdigt das Engagement freier Kunstkritikerinnen und -kritiker, die sich in der Fach- und Tagespresse oder in anderen Medien mit zeitgenössischer Kunst und ihrem sozialen Kontext auseinandersetzen.
Die Mitglieder der Jury 2018 waren: Swantje Karich (Redakteurin u.a. im Feuilleton DIE WELT, Dozentin), Stefan Kobel (freier Kritiker, u.a. für das Handelsblatt), Alexander Koch (Kurator, Galerist (KOW)), Astrid Mania (Professorin für Kunstkritik und Kunstgeschichte der Moderne an der HFBK Hamburg, freie Kritikerin, u.a. für die Süddeutsche Zeitung), Hili Perlson (Kunstkritikerin u.a. für artnet, Modejournalistin und Dozentin) sowie Gerrit Gohlke als Vertreter der ADKV (ohne Stimmrecht).
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger: Kito Nedo (2017); Jörg Scheller (2016); Stefan Kobel (2015); Barbara Buchmaier und Christine Woditschka (2014); Astrid Mania (2013); Kolja Reichert (2012); Jens Kastner (2011); Jennifer Allen (2009); Rudolf Schmitz (2008); Ludwig Seyfarth (2007); Catrin Lorch (2006); Dominic Eichler (2005); Gregory Williams (2004); Raimar Stange (2003); Renate Puvogel (2002); Jan Verwoert (2001); Stefan Römer (2000); Hans-Christian Dany (1999).
Der Preis wird zusammen mit dem ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine am Samstag, 21. April 2018 um 15 Uhr in der TALK LOUNGE in Halle 11.3 der ART COLOGNE verliehen.
Begrüßung: Daniel Hug, Direktor der ART COLOGNE und Gerrit Gohlke, Vorstandsmitglied der ADKV.
L&R Sozialforschung und die österreichische kulturdokumentation: Update der Studie »Zur sozialen Lage der Künstler und Künstlerinnen« aus dem Jahr 2008
Wie gestalten sich die Lebens- und Arbeitssituationen von Kunstschaffenden und KulturvermittlerInnen in Österreich?
Liebe Künstler und Künstlerinnen, Kulturschaffende und Kunst-/KulturvermittlerInnen,
wir möchten Sie herzlich zur Teilnahme an einer Online-Befragung einladen!
Die Lebens- und Arbeitssituationen von Kunstschaffenden und Kunst-/Kulturvermittler- /innen in Österreich sind häufig durch prekäre Arbeitsverhältnisse und unsichere Einkommensperspektiven geprägt – zu diesem Ergebnis kam im Jahr 2008 eine umfassende Grundlagenstudie zur sozialen Lage der Künstler und Künstlerinnen im Auftrag des damaligen bm:ukk.
Wie hat sich die Situation im vergangenen Jahrzehnt verändert? Welche Entwicklungen haben die Arbeits- und Lebensrealitäten der Kunstschaffenden seither beeinflusst? Und mit welchen – alten oder neuen – Herausforderungen haben Künstlerinnen und Künstler heute zu kämpfen? Diesen Fragen widmet sich ein Update der Studie, die gemeinsam von L&R Sozialforschung und österreichischer kulturdokumentation im Auftrag des Bundeskanzleramts – Sektion Kunst und Kultur durchgeführt wird. Die Studie soll nicht nur den Status Quo abbilden, sondern vor allem auch Entwicklungen und daraus zu ziehende Schlüsse sichtbar machen.
Bitte beteiligen Sie sich an der Online-Befragung unter folgendem Link:
http://lrsocialresearch.limequery.com/index.php/671631/lang-de
Vielen Dank!