Aktuelles

Ausstellung: Wild – Transgender and the Communities of Desire

6. April – 18. Juni 2017, Edith-Russ-Haus für Medienkunst, Oldenburg

Pauline Boudry / Renate Lorenz, Zanele Muholi, Doireann O’Malley, Johannes Paul Raether, Chris E. Vargas

Wild – Transgender and the Communities of Desire ist eine internationale Gruppenausstellung und versammelt aktuelle Kunstwerke, die sich mit den Fragen und Herausforderungen des Lebens und der Communities von Transgendern beschäftigen. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um eine Untersuchung der Komplexität des Transgenderismus; vielmehr erscheint der Transgenderismus in dieser spezifischen Konstellation von Kunstwerken als eine Perspektive, aus der gegenwärtige (gesellschaftliche) Verhältnisse und Lebensbedingungen formuliert und erzählt werden.

Die Ausstellung bezieht sich auf das Konzept des „Wilden“, das von dem Wissenschaftler Jack Halberstam entwickelt wurde, und lenkt den Blick darauf, wie die Komplexität des sozialen Geschlechts die binäre Organisationsform der Gesellschaft unaufhörlich infrage stellt. Die Ausstellung verlangt, solche Komplexitäten nicht als „Probleme“ oder „Schwierigkeiten“, sondern als ein wildes Spektrum menschlicher Möglichkeiten zu beschreiben. So erinnert uns Halberstam daran, dass der Begriff des Wilden – zurückgewonnen aus seinem kolonialgeschichtlichen Zusammenhang – im Hinblick auf Gesellschaftsmodelle andere Narrative bietet: „andere Erzählungen, wie ein Leben grundsätzlich sein kann.“ Auf diese Weise kann an den Rändern der Gesellschaft – in diesem Fall durch die Stimmen, Strategien und Perspektiven von Transgendern – eine starke und wirkungsvolle Kritik entstehen. Viele Kunstwerke in Wild inszenieren noch einmal die Möglichkeiten einer anderen Zukunft in der Gegenwart, auf den Ruinen ihres verarmten politischen Vorstellungsvermögens.

Kuratoren: Edit Molnár & Marcel Schwierin

Ausstellung: Viktoria Binschtok. Cutting Straws at Midnight

Klemm’s, Berlin, 28.4. – 10.6.2017, Eröffnung: Freitag, den 28. April, 18 – 21 Uhr

Die Ausstellung eröffnet im Rahmen des offiziellen Programms des Gallery Weekend Berlin 2017 am Freitag,
den 28. April, von 18 bis 21 Uhr. Die Galerie ist während des Gallery Weekend Berlin am Freitag, den 28. April
von 11 bis 21 Uhr, und von Samstag, den 29. April bis Sonntag, den 30. April von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
Was transportieren Bilder, denen jegliche Hinweise zu Quelle, Ort und Motivation des Festgehaltenen fehlen?
Eine solche Situation schafft Viktoria Binschtok in ‚Cutting Straws at Midnight‘. Sie konfrontiert uns mit einem
wilden Mix entkontextualisierter Versatzstücke, die eine ganz eigene bildimmanente Realität konstruieren und
überlässt den Rest unserer kognitiven Leistung. Mal laut, mal leise demonstrieren diese visuellen Cluster ihre
unheimliche Verwandtschaft, der die rechnerische Leistung einer Maschine und die Unberechenbarkeit einer
künstlerischen Geste zu Grunde liegt.

Die präzise re-inszenierten Fotografien, die stets auf existierende Bilder verweisen, entziehen sich durch ihren
artifiziellen Schein einer simplen Einordnung in gängige Genres – Anschnitte, Überlappungen mehrerer
Bildebenen und über Bildgrenzen hinausführende Elemente greifen unsere screen-basierte Sehgewohnheit
auf und überführen diese in den Offline-Raum. Still-Life oder Snap-Shot, Profi- oder Amateurbild, privat oder
öffentlich: alle Filter sind auf Null gesetzt.

Vernetzte visuelle Informationen lenken uns für den Moment von unserem linearen Denken ab, zugunsten
einer lustvollen Auseinandersetzung mit einem Medium, das längst nicht nur politisch instrumentalisiert wird,
sondern zur Messlatte jedes Einzelnen in einer Bewertungskultur geworden ist. Sie ist die stetig steigende
Währung im Handel um Aufmerksamkeit, doch ihr Subtext ist der alte: Es könnte alles so, oder ganz anders
gewesen sein.

Viktoria Binschtok lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Arbeiten wurden in den vergangen Jahren in zahlreichen
Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt, unter anderem in der Pinakothek der Moderne,
München; C/O Berlin; KW Institute for Contemporary Art, Berlin; Fondazione Prada, Mailand, Italien; Centre
de la Photographie Genève, Genf, Schweiz; pier24, San Francisco, USA; Museum Folkwang, Essen; Centre
Pompidou, Metz, Frankreich; Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main; Heidelberger Kunstverein, Heidelberg;
Georgian National Museum, Tiflis, Georgien, The Krasnoyarsk Museum Center, Sibirien; Kunstverein
Göttingen; Museum der Bildenden Künste Leipzig.

Exhibition: copy construct

CC Mechelen, March 25 – June 04, 2017

Opening: Friday March 24, 20:00

Curated by Kasper Andreasen

The exhibition Copy Construct departs from different artistic practices and specific works by artists that are based on ‘reproduction’ or ‘copy’. The selected works are inherent to the production of printed matter or artist’s books. This implies that different artistic media such as painting, drawing, photography, video, sculpture, and graphic design can manifest themselves through graphical problematics and their meanings. Alongside the 25 works of the artists, a little less than 300 books from the KASK collection (School of Arts, Ghent) and private collections from Belgium and England are displayed in the exhibition. The exhibition architecture is designed by Kris Kimpe and Koenraad Dedobbeleer and is accompanied by a publication, designed by Joris Dockx, which includes a bibliography of the exhibited books, different contributions by the artists, an interview with a book collector, etc.

With works by:

Kasper Andreasen, Peter Downsbrough, Vincent Geyskens & Jan Op de Beeck, Henri Jacobs, Jan Kempenaers, Kris Kimpe & Koenraad Dedobbeleer, Stephanie Kiwitt, Aglaia Konrad, Alon Levin, Sara MacKillop, Gregorio Magnani, Marc Nagtzaam, Willem Oorbeek, Frans Oosterhof, Ria Pacquée, Simon Popper, Guy Rombouts, Mitja Tušek, Anne-Mie Van Kerckhoven (Club Moral) & the KASK Collection et al.,

and publications by:

Brumaria, Sébastien Conard, Arnaud Desjardins, De Enschedese School, Mekhitar Garabedian, Thomas Geiger (Mark Pezinger Verlag), Jef Geys, Groepsdruk (& others), Karl Holmqvist, Jochen Lempert, Louis Lüthi, Jurgen Maelfeyt, Mark Manders, Karel Martens, Tine Melzer, Dan Mitchell, Kristen Mueller, Olaf Nicolai, Sophie Nys, Quick Magazine, Kurt Ryslavy, Joachim Schmid, David Sherry, Erik Steinbrecher, Derek Sullivan, Elisabeth Tonnard, This Week, Erik van der Weijde, Maud Vande Veire, Gert Verhoeven, Leen Voet, Jan Voss, Fritz Welch

Ausstellung und Gespräch: Peter Dressler

21. März 2017, 19:00 Uhr
im: Fotohof archiv
Sparkassenstraße 2 / 5020 Salzburg

Rainer Iglar – Das fotografische Frühwerk
Kurt Kaindl – Der Nachlass: Archivieren und Sichtbarmachen
Michael Mauracher – Anmerkungen zum Film Sonderfahrt
von Peter Dressler und Franz Zadrazil und Projektion des Originalfilmmaterials auf 16mm

Ausstellung

Peter Dressler: Sonderfahrt / Fotohof archiv / 24. 2. – 22. 7. 2017

Das FOTOHOF archiv zeigt eine Ausstellung aus dem Nachlass Peter Dresslers und ermöglicht eine spannende Begegnung mit diesem Künstler. Es werden vor allem Arbeiten aus seinem Frühwerk der 70er Jahre zu sehen sein, wie das Portfolio „Eilboten“, die Bildvorlagen zur Arbeit „Der brave Sohn“, eine Maquette mit Originalfotografien zum Bildband „Zwischenspiel“, Vorlagen zur Publikation „Wiental“ sowie Foto – Leporellos und Arbeitsmaterialien zum Film „Sonderfahrt“.
Die Ausstellung geht zurück an die Ursprünge seiner Arbeit: zu den ersten Beispielen später berühmt gewordener Motive mit Vorbildern, die in seine Kindheit zurückreichen; zu seinem Künstlerfilm „Sonderfahrt“ (gemeinsam mit Franz Zadrazil), der digitalisiert auf einem iPad angesehen werden kann; zu den ersten Skizzen und Entwürfen seiner Bildbände. Das Archiv eines Künstlers bietet die Möglichkeit, Entwürfe, Materialien und frühe Ideen dem ausgereiften Kunstwerk gegenüber zu stellen.

Screenings und Ringvorlesung: Erkennen und Verfolgen / Harun Farocki

mumok und Akademie der Bildenden Künste Wien

Am 30. Juli 2017 jährt sich Harun Farockis Todestag zum dritten Mal. Um sein Werk – als Filmemacher und Künstler, als Autor und Lehrender – lebendig zu halten und zugleich als Ressource auch für junge Generationen (neu) zu öffnen, haben Sabeth Buchmann und Constanze Ruhm in Zusammenarbeit mit Jens Kastner eine umfangreiche Vortrags- und Programmreihe konzipiert. Das Anliegen ist es, als Lehrende, aber auch als dem Denken und der Praxis Farockis Nahestehende, sein filmisches und publizistisches Werk mit Schwerpunkt auf seine Lehrtätigkeit neu zu beleuchten. Dies gilt nicht zuletzt für die ausgesprochen einflussreiche Rolle als Professor für Film und Kunst, die er von 2004 bis 2011 an der Akademie der bildenden Künste Wien wahrgenommen hat: So haben Farockis Studierende von seinen bild- und medientheoretisch versierten und stets politisch reflektierten Filmanalysen in höchstem Maße profitiert; ebenso eine interessierte Öffentlichkeit, die an den von ihm organisierten Screenings seiner eigenen Filme und der anderer teilgenommen hat. In diesem Sinne möchte die Programmreihe Erkennen und Verfolgen, die im Rahmen der gleichnamigen Ringvorlesung an der Akademie der bildenden Künste Wien stattfindet, Farockis tiefgreifendes Interesse am Verhältnis von Bild und Politik sowie von Praxis und Theorie in den Mittelpunkt stellen, vermochte ihn doch gerade der damit einhergehende Vermittlungsanspruch zu einem maßgeblichen Stichwortgeber für eine jüngere Generation von Künstler_innen und Autor_innen vor allem im Bereich des Dokumentarfilms zu machen.

Als Gäste werden Michael Baute (29.3.), Christine Lang (31.5.), Thomas Elsaesser (14.6.) und Sezgin Boynik (21.6.) erwartet. Sie werden jeweils ein von ihnen gestaltetes Filmprogramm mit Fokus auf eine spezifische, mit dem Werk von Harun Farocki verbundene Fragestellung vorstellen.

Vorträge im Rahmen der Ringvorlesung an der Akademie der bildenden Künste Wien: Jens Kastner (7.3.), Antje Ehmann, Sabeth Buchmann und Constanze Ruhm (14.3.), Volker Pantenburg (21.3.), Michael Baute (28.3.), Tom Holert (4.4.), Filipa César (2.5.), Christa Blümlinger (9.5.), Thomas Heise (16.5.), Maren Grimm (23.5.), Christine Lang (30.5.), Diedrich Diederichsen (13.6.), Sezgin Boynik (20.6.).

Konzipiert von Sabeth Buchmann und Constanze Ruhm, in Zusammenarbeit mit Jens Kastner, in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien

Ausstellung: Shirana Shahbazi

2. April – 6. August 2017, KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst
Eröffnung: 1. April, 17 Uhr

Das KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst widmet der aus dem Iran stammenden Künstlerin Shirana Shahbazi (*1974, lebt in Zürich) erstmals in Berlin eine umfassende Werkschau. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von in den vergangenen 15 Jahren entstandenen, überwiegend fotografischen Arbeiten Shahbazis. Die Künstlerin schuf parallel höchst heterogene Werkgruppen: schwarz-weiße Landschaftsaufnahmen, prunkvolle Stilleben, geometrische Abstraktionen oder dokumentarische Fotografien. Dieses Spektrum wird in der Ausstellung mit rund 60 Werken zu einem visuellen Bilderkosmos verdichtet, der sich jenseits von Kategorien wie stilistischer Ähnlichkeit oder zeitlich logischer Reihung entwickelt.

So verschieden die Motive auch sind, geht es in Shahbazis Bildern immer auch um die Fotografie an sich, um die Besonderheiten des Mediums, das Stillstellen eines Moments, die Materialität von Dingen und die kulturellen Codierungen von Darstellungen, Motiven oder Orten. Häufig entstehen die Werke in Transformationsprozessen, zum Beispiel wenn sie Aufnahmen, die auf der Reise von Zürich nach Teheran entstanden sind, in zweifarbige Lithographien übersetzt. Oder wenn Shahbazi präzise räumliche Objekte baut, um sie dann in eine scheinbar abstrakt-geometrische fotografische Fläche zu überführen. Das Festhalten und Konstruieren von Wirklichkeit wird so in den Werken Shirana Shahbazis zu einer Möglichkeit des Nachdenkens über die dem Sichtbaren eingeschriebenen Codes und Konventionen.

Exhibition: Haris Epaminonda – VOL. XXII

March 10 – June 4 2017, Aspen Art Museum

In her Aspen Art Museum exhibition, Berlin-based, Cypriot-born artist Haris Epaminonda expands on her practice of carefully arranging found images, objects, and film/video footage together in space. Interested in how objects’ meanings are transformed when placed in new environments, the artist reorganizes and reconfigures artifacts from different cultures and eras—such as found book pages, textiles, carvings, and statues—into new sculptural and architectural constellations. Developed on-site and in direct response to the gallery architecture, Epaminonda’s work uses abstraction and fragmentation to create new narratives and readings, collapsing the temporal distance between the past and the present. The end result is a subtle transformation of our understanding of material, space, and form.

VOL. XXII was conceived alongside Epaminonda’s recent, ongoing project—in collaboration with Point Centre for Contemporary Art, Cyprus—in which she examines architecture’s ongoing relationship with history, topography, and the construction of narratives. Acting more as an appendix of an imaginary museum, the project comprises a synthesis of multiple architectural elements, ornaments, and details of an interior and exterior scenery. Over time, these various fragments—a column, an entrance, a courtyard—will come together and shape the image of a place.

Ausstellung: ÖsterreichBilder

17. März – 17. Mai, Salzburg Museum Neue Residenz

Eröffnung: Donnerstag, 16. März 2017, 18.30 Uhr

Kuratoren: Rainer Iglar, Michael Mauracher

Die Ausstellung „ÖsterreichBilder“ widmet sich der Geschichte und der Gegenwart der dokumentarischen Fotografie in Österreich. Dabei werden historische Sammlungsbestände in Beziehung zu zeitgenössischen Werken gesetzt. Einleitend stehen historische Aspekte der Fotografie in Österreich im Mittelpunkt der Ausstellung. Zehn Geschichten behandeln unterschiedliche Ansätze der dokumentarischen Fotografie und vermitteln ein Spektrum an möglichen Herangehensweisen an das Thema. Im zeitgenössischen Teil der Ausstellung werden 20 KünstlerInnen vorgestellt. Ihre Bilder vermitteln eine große Bandbreite an dokumentarischen Blicken auf ein heutiges Österreich. Sie reagieren auf Landschaft, Architektur und Menschen ebenso wie auf biografische Erfahrungen und gesellschaftliche, politische sowie wirtschaftliche Phänomene. Das Gesamtprojekt folgt einer Idee von Rainer Iglar und Michael Mauracher und wurde durch die Kunstsektion des Bundeskanzleramtes der Republik Österreich initiiert.

Fotografie von: Seiichi Furuya, Katharina Gruzei, Heidi Harsieber, Kurt Kaindl, Werner Kaligofsky mit einem Insert von Raad al Abbas, Leo Kandl, Paul Kranzler, Paul Albert Leitner, Simon Lehner, Christopher Mavrič, Stefanie Moshammer, Andrew Phelps, Rudolf Sagmeister, Jan Schiefermair, Nora Schoeller, Ekaterina Sevrouk, Katarina Šoškić, Rudolf Strobl, Clara Wildberger, Manfred Willmann

Exhibition: Christoph Girardet & Matthias Müller. Somebody, Nobody, Anyone

11.03.2017 — 14.05.2017, West Den Haag

Opening
Friday 10.03.2017, 7 p.m.
Location
West in Huis Huguetan, Lange Voorhout 34, 2514 EE Den Haag
Open
Wednesday till Sunday from 12 till 6 p.m.
The work of the German artists Christoph Girardet & Matthias Müller focuses on re-contextualizing found footage. They often use various fragments of older films of different genres (feature films, commercials, corporate films etc.) taken out of their original context, creating new connections and generating new meaning in doing so, enhanced by the addition of sound.

While, in a number of works, the artists show the repetitive element of film by putting innumerable similar scenes from various films after one another, they also have produced a large amount of works revolving around one single emblematic motif. On one hand this invites the viewer to critically reflect on standards of cinematic representation. On the other hand, Girardet and Müller liberate their footage from its original source and serving function in offering it a new life. All the time the videos show incisive observations of both specific and generic phenomena in film which of course simultaneously reflect certain stereotypes and notions valid in the world where they originated. The way they are edited regularly make for certain ironic overtones and also abstract recognizable situations towards a more alienating reality.

Christoph Girardet’s & Matthias Müller’s solo show in Huis Huguetan combines collective and individual works of the artists. One of the centrepieces is their film ,personne’, shown in an exhibition here for the first time. In various scenes the same man is being shown: alone, lost in thoughts, suffering from an identity crisis, encountering himself at another age, transforming into others at times. Images of dysfunctional devices – a crashed car, empty sheets of paper, broken glasses and of doors seemingly leading nowhere – seem to symbolize the passing of things, the emptiness of existence. What we see is the impact of a society pervaded with images of fear on an individual – that turns into somebody, nobody, anyone.

Christoph Girardet (1966) and Matthias Müller (1961) had solo shows at institutions such as Kunstverein Hannover; Walker Art Center, Minneapolis; Bozar – Palais des Beaux-Arts, Brussels; Solar – Galeria de Arte Cinemática, Vila do Conde; and Fotomuseum Winterthur. Their joint projects were also part of various group shows at institutions such as Deichtorhallen Hamburg; EYE, Amsterdam; and Palais de Tokyo, Paris – among others. Besides, the artists‘ individual works were shown at esteemed institutions such as Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C.; and Tate Modern, London. Their films are regularly screened at international film festivals, including Cannes, Venice, Berlin, Rotterdam, Toronto, New York, and Oberhausen, where they have gained many awards.

Roswitha Haftmann-Preis für Hans Haacke

Hans Haacke (*1936) erhält den mit CHF 150000.– höchstdotierten europäischen Kunstpreis der Roswitha Haftmann-Stiftung.

Der Stiftungsrat der Roswitha Haftmann-Stiftung hat beschlossen, Hans Haacke für sein Gesamtwerk mit dem Roswitha Haftmann-Preis auszuzeichnen. Die Jury würdigt sein jahrzehntelanges mutiges und unangepasstes Engagement, seine Fähigkeit, durch künstlerische Provokation gesellschaftliche Debatten auszulösen, aber auch seine intellektuelle Brillanz und die formale Qualität seiner Arbeiten. Hans Haacke, 1936 in Köln geboren, lebt seit 1965 in New York und erregt Aufsehen vor allem durch die politischen Aspekte seiner Arbeit.

KONZEPTKUNST UND LAND ART
Haacke studierte an der Staatlichen Werkakademie, Kassel (1956–1960). Schon seine frühen Arbeiten kreisten um Systeme und Prozesse und untersuchten ihr Funktionieren bzw. Scheitern. Der junge Künstler stellte in seinen Werken Interaktionen zwischen physischen und biologischen Systemen, Tieren, Pflanzen und Zuständen von Wasser und Wind dar; manche seiner Ansätze bewegten sich in Richtung der Land Art. Ab 1970 wandte er sich zunehmend politischen Entwicklungen zu und den Mechanismen der Manipulation – von Meinungen, Befindlichkeiten und historischen Tatsachen.

MARKT, POLITIK, MORAL
Die kurzfristige Absage seiner Ausstellung im New Yorker Guggenheim Museum im Jahr 1971, bei der seine Arbeit «Shapolsky et al. Manhattan Real Estate Holdings, A Real Time Social System, as of May 1, 1971» über Immobilienbesitz und –spekulationen gezeigt werden sollte, löste eine heftige Debatte über politische Konzeptkunst aus. In Köln provozierte er 1974 mit einem Projekt über die Provenienz eines Stilllebens von Edouard Manet, ein Ankauf für das Wallraf-Richartz-Museum auf Initiative des damaligen Fördervereinsvorsitzenden Hermann Josef Abs, und warf ein Schlaglicht auf dessen Rolle im Dritten Reich. Die Dokumentation im Rahmen der Ausstellung mit dem vielsagenden Motto «Kunst bleibt Kunst» wurde vom Direktor des Museums nicht zugelassen. In einer Einzelausstellung 1978 in Oxford wurde die Arbeit «A Breed Apart» gezeigt, die Kritik am Staatskonzern British Leyland übte, der Polizei- und Militärfahrzeuge in Rassentrennung praktizierende Staaten wie das damalige Südafrika exportierte.

MALEREI, SKULPTUR, INSTALLATION
Seit den frühen 1980er-Jahren widmet sich Haacke zunehmend der Malerei und grossen Installationen. Es entstanden die Ölgemälde «Hommage à Marcel Broodthaers (1982), das «Tableau pour la salle du conseil d’administration» (1983) für Alcan, «Taking Stock (unfinished)» sowie «Weite und Vielfalt der Brigade Ludwig» (1984).  Auf dem historisch belasteten Königsplatz in München zeigte er 1991 «Die Fahne hoch». 1984 erhielt Haacke eine Einzelausstellung in der Londoner Tate Gallery, wo sein Porträt von Margaret Thatcher mit den bekannten Kunstmäzenen Maurice und Charles Saatchi deren Einfluss auf die damalige Kunstproduktion zeigte.

VIELBEACHTETER BIENNALE-BEITRAG IN VENEDIG
Haackes umstrittene Collage eines rauchenden Cowboys von 1990 («Cowboy with Cigarette») verwandelte ein klassisches Picasso-Bild in eine Zigarettenwerbung, eine Reaktion auf das Sponsoring des Museum of Modern Art durch den Tabakkonzern Philip Morris. 1993 teilte sich Haacke mit Nam June Paik den Goldenen Löwen für den Deutschen Pavillon der Biennale in Venedig: Haackes eindrucksvolle Installation «Germania», für die der historische Bodenbelag des von den Nationalsozialisten errichteten Pavillons zerstört wurde, bezog sich auf die Wurzeln der Biennale in der Kulturpolitik des einstigen faschistischen Italiens. 1999 entstand das Kunstprojekt «Der Bevölkerung» im deutschen Reichstagsgebäude in Abwandlung der Widmung des Gebäudes «Dem deutschen Volke», das einen international beachteten Diskurs über das Selbstverständnis der Deutschen und ihr Verhältnis zu anderen Nationen auslöste. 2006 liess Haacke im Rahmen einer Werk-Retrospektive für sein Kunstwerk «Kein schöner Land. Weil sie nicht deutsch aussahen» Fassadenfenster des Gebäudes der Akademie der Künste (Berlin) temporär mit Plakaten überkleben, auf denen die Schicksale von 46 Todesopfern rechtsextremer Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland seit 1990 geschildert wurden.

JÜNGSTE AKTION AUF DEM TRAFALGAR SQUARE
Von März 2015 bis September 2016 war Haackes «Gift Horse» auf dem vierten, leeren Denkmalsockel am Trafalgar Square in London zu sehen: Das dargestellte Skelett eines Pferdes nahm Bezug auf ein Hauptwerk der englischen Kunst von George Stubbs in der benachbarten National Gallery – um einen Vorderlauf war ein «Geschenkband» drapiert mit dem Liveticker der Aktienkurse des FTSE 100.

LEHRE, TITEL, PREISE
Von 1967 bis 2002 hielt Haacke eine Professur an der Cooper Union for the Advancement of Science and Art in New York City. Ab 1994 erschienen die Aufzeichnung seiner Gespräche mit Pierre Bourdieu («Free Exchange»), die ihr gemeinsames Interesse an den Beziehungen zwischen Kunst und Politik deutlich machte. 1998 verlieh ihm die Bauhaus-Universität Weimar die Ehrendoktorwürde. 2004 erhielt der Künstler den Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum und 2006 wurde ihm der Rolandpreis für Kunst im öffentlichen Raum verliehen. Hans Haacke nahm 1972, 1982, 1987 und 1997 an der Documenta in Kassel teil. Einzelausstellungen gab es neben der Tate unter anderem im New Museum of Contemporary Art, New York; im Stedelijk van Abbemuseum, Eindhoven; im Centre Georges Pompidou, Paris und Museum Reina Sofia, Madrid.

STIFTUNG UND VERGABE IM KUNSTHAUS ZÜRICH
Hans Haacke ist der siebzehnte Künstler, dem Europas höchstdotierter Kunstpreis zuteil wird. Die Preisverleihung findet am 31. März 2017 im Kunsthaus Zürich statt. Die Auszeichnung geht auf die Initiative von Roswitha Haftmann (1924–1998) zurück. Seit 2001 vergibt ihre Stiftung den Preis an lebende Künstlerinnen und Künstler, deren Werk von überragender Bedeutung ist. Wer den Preis erhält, wird vom Stiftungsrat bestimmt. Ihm gehören die Direktoren des Kunstmuseums Bern, des Kunstmuseums Basel, des Museum Ludwig in Köln und des Kunsthaus Zürich an. Hinzu kommen Mitglieder, die vom Stiftungsrat berufen werden.

Symposium: Allan Sekula. From the Panorama to the Detail

21.–22. Februar, 2017 im TBA21, Augarten, Wien

Allan Sekula: From the Panorama to the Detail widmet sich dem Thema der Weltmeere und adressiert und aktualisiert sozialpolitische und ökologische Fragestellungen und Recherchen, die das Wirken Allan Sekulas kennzeichneten. Vor genau 20 Jahren nahm Camera Austria das zentrale künstlerische Werk des Fotographen, Fish Story, als Ausgangspunkt und Anlass für ein von Sekula ko-kuratiertes Symposium zur Fotografie. Wie schon damals stellt die gegenwärtige Zusammenkunft an  Denker_innen, Historiker_innen, Künstler_innen und Kurator_innen das Wirken Sekulas in den Vordergrund um wiederholt der Frage nachzugehen, wie Sekulas kritische Herangehensweise – vom Panorama zum Detail – heute immer noch einen theoretischen Brennpunkt bildet, um aktuelle Themen zum spätmodernen maritimen Raum zu diskutieren und beleuchten.

„Einerseits stellt Fish Story eine „dokumentarische“ Interpretation des gegenwärtigen maritimen Raumes dar“, schreibt Sekula 1997. „Es wird die Frage gestellt, ob die „klassische“ Beziehung zwischen Land und Meer angesichts der zunehmenden „Rationalisierung“ durch die fortschreitende Entwicklung industrieller Methoden eine Umkehrung erfährt: Wird das Meer fest und das Land bewegt? Anderseits ist Fish Story eine „kunstgeschichtliche“ Allegorie auf das Meer als Gegenstand der Darstellung. Wie kommt es, dass das Meer vom Wahrnehmungs- und Vorstellungshorizont der Spätmoderne verschwindet? Sind aus diesem Verschwinden weiterreichende Lehren zu ziehen?“ (Camera Austria, 59/60. S.53)

Drei thematisch verbundene Panels befassen sich mit jeweils unterschiedlichen Aspekten von Sekulas künstlerischer und theoretischer Arbeit, vertieft durch einige Fallstudien und Präsentationen, die konkrete Recherchen und Studien zum maritimen Raum liefern. So versammelt das Symposium eine Reihe heterogener Stimmen und Positionen, um einen relevanten Beitrag zur Zukunft von Sekulas intellektuellem Vermächtnis zu leisten. Das Programm knüpft an Themen und Praktiken der TBA21–Academy an, einer Rechercheplattform im pazifischen Raum, deren programmatischen Schwerpunkt die Ozeane und die ökologische Destabilisierung der Weltmeere darstellen. Diese Rahmungen sollen eine kritische Auseinandersetzung mit Sekulas vielschichtiger Arbeit in seinem gegenwärtigen und historischen Kontext ermöglichen.

Teilnehmer_innen:  Nabil Ahmed, Sabine Breitwieser, Georg Eder, Carles Guerra Rojas, Francesca von Habsburg, Gabriele Mackert, Hermann Mückler, Boris Ondreička, Florian Pumhösl, Clemens Rettenbacher, Markus Reymann, Harry Sanderson, Anja Isabel Schneider, Cory Scozzari, Andreas Spiegl, Sally Stein, Ina Steiner, Lisa Tabassi, Jeroen Verbeeck, Manuel Vergara Cespedes, Mercedes Vicente, Daniela Zyman

*Das Symposium findet in englischer Sprache statt.

Tag 1 Dienstag, 21. Februar, 15–19 Uhr
15 Uhr
Panel: Environmentalism and the Sea
Teilnehmer_innen: Sabine Breitwieser, Carles Guerra Rojas, Francesca von Habsburg, Gabriele Mackert
Moderation: Daniela Zyman

Dieses Panel widmet sich natürlichen und von Menschen verursachten Katastrophen und deren ökologischen und sozialen Auswirkungen. Ausgangspunkt ist Sekulas Fotoserie Black Tide/ Marea negra, in der er die Auswirkungen des sogenannten „Prestige“ Ölunglücks im Jahr 2002 dokumentiert hat, bei dem aus einem sinkenden Öltanker vor der Küste Galiziens, Spanien, 81.000 Tonnen Öl in den Ozean ausgetreten sind. Sekulas Feststellung, dass die Ozeane einen „vergessenen Raum“ darstellen und weitgehend vom imaginären und kognitiven Horizont der Spätmoderne verbannt wurden liefert die Grundlage für eine Diskussion zu Fragestellungen des Anthropozäns und zu den Auswirkungen der Veränderungen der maritimen Systeme auf die Zukunft des Planeten.

16:30 Uhr
Case Study #1: Nabil Ahmed
Inter-Pacific Tribunal (INTERPRT), Nuclear Pacific
Anschließend ein Gespräch zwischen Nabil Ahmed, Georg Eder, Markus Reymann, Lisa Tabassi, Manuel Vergara Cespedes u.a.

Inter-Pacific Ring Tribunal (Interprt) ist ein von Nabil Ahmed initiiertes interdisziplinäres Projekt, das sich mit den Strukturen der Umweltzerstörung im pazifischen Raum befasst, insbesondere mit den Mustern ökologischer Gewalt, verursacht durch Tiefseebergbau und nuklearen Waffentests, mit deren Rechtmäßigkeit und Einfluss auf Grundprinzipien der Souveränität. Das Projekt spürt dem Pazifischen Feuerring – ein u-förmiger Vulkangürtel im Pazifik – als instabile und zufällige Grenze menschlicher und übermenschlicher kapitalistischer Beziehungen nach und entwickelt ein Modell eines alternativen Schiedsgerichts für ökologische Gerechtigkeit.
Anschließend eine Expert_innengesprächsrunde mit Lisa Tabassi, die von 2007 bis 2014 als juristische Leiterin der Vorbereitungskommission der Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO) vorstand. Manuel Vergara Cespedes arbeitet für International Foundation Baltasar Garzón (FIBGAR), eine Organisationen die Umweltzerstörung aus unterschiedlichen Perspektiven aufgreift.

Nabil Ahmed war Fellow von Ute Meta Bauers Expeditionen nach Papua-Neuguinea (2015) und Französisch Polynesien (2016) im Rahmen des interdisziplinären Fellowship Programms TBA21–Academy The Current. Die TBA21–Academy ist als schwimmende Plattform auf den Ozeanen konzipiert und verbindet Denker_innen aus verschiedenen Bereichen, um die dringendsten ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Fragen der Gegenwart zu untersuchen sowie dynamische Lösungen angesichts des Klimawandels zu entwickeln.

18:30 Uhr
Sally Stein, Ina Steiner and Jeroen Verbeeck im Gespräch
Back to the Drawing Board
Maritime themes and discursive crosscurrents in Sekula’s Notebooks

Die Fotohistorikerin Sally Stein präsentiert Auszüge aus Sekulas persönlichen Notizbüchern und kontextualisiert ihre Recherche im Gespräch mit Sekulas langjähriger Archivarin Ina Steiner und dem Sekula-Spezialisten Jeroen Verbeeck. Die Notizbücher, die Skizzen, Mindmaps, Ideen enthalten, entstanden parallel zu Sekulas künstlerischen Arbeiten und stellen auch ein Logbuch seiner ausgiebigen Reisen dar.

19:00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung Allan Sekula: OKEANOS

Mit der monographischen Ausstellung Allan Sekula: OKEANOS im TBA21–Augarten widmet sich Thyssen-Bornemisza Art Contemporary dem künstlerischen Vermächtnis Allan Sekulas (USA, 1951–2013). Ausgehend von umfassenden Werkgruppen aus der TBA21 Sammlung präsentiert und kontextualisiert diese Schau die umfangreichen Recherchen und künstlerischen Arbeiten Sekulas zum Thema der Weltmeere, die den flächenmäßig größten Anteil an der extrem fragilen und zunehmend gefährdeten Hydrosphäre darstellen. OKEANOSwurde in Zusammenarbeit mit der Fundació Antoni Tàpies in Barcelona, Spanien entwickelt.
Für weitere Informationen, klicken Sie bitte hier.

Tag 2 Mittwoch, 22. Februar, 15–20 Uhr
15 Uhr
Panel: Mutiny and Solidarity
Teilnehmer: Hermann Mückler, Boris Ondreička, Harry Sanderson, Jeroen Verbeeck.
Moderation: Cory Scozzari und Daniela Zyman

Dieses Gesprächsrunde beschäftigt sich mit der (Un)Sichtbarkeit und austauschbaren Materialität von Arbeitskraft und untersucht die räumliche, infrastrukturelle und wirtschaftliche Transformation von maritimen Wirtschaftszweigen (und deren symmetrisch auf dem Festland angesiedelten Produktionsorten) sowie die Rolle der Dokumentation und des dokumentarischen Genres innerhalb dieses Prozesses. Ausgehend von Sekulas Arbeit und wie er den Begriff „kritischen Realismus“ verwendet, diskutieren die Teilnehmer_innen dieses Panels ihre eigenen künstlerischen oder recherchebasierten Projekte, um das Verhältnis zwischen Kunst und Aktivismus zu beleuchten. Besprochen werden auch die Begriffe von Meuterei und Solidarität in der Bildung von heterotopen Meereserzählungen, die Bedeutung von Arbeit als Resultat veränderter Produktionsbedingungen und die Symbolik des Ozeanischen in der Diskussion um „dunkle Ökologien“.

16:30 Uhr
Fallstudie #1: Filmvorführung The Left-to-Die Boat, 2015 (17 Min.) von Charles Heller und Lorenzo Pezzani
Einführung von Cory Scozzari und Clemens Rettenbacher

Forensic Oceanography (Forensische Ozeanografie) wurde im Sommer 2011 ins Leben gerufen, um eine Koalition von NGOs zu unterstützen, die sich dafür einsetzen, dass die Verantwortlichen für den Tod von Migrant_innen auf der Mittelmeerroute vor Gericht gebracht werden, während diese Region straff von einer NATO geführten Koalition kontrolliert wurde. Die Bemühungen fokussierten sich auf  ein Flüchtlingsbootunglück, das als “Left-to-Die”-Fall bekannt wurde. Sechzig Migrant_innen verloren ihr Leben, während ihr Boot über 14 Tage in der mit NATO-Militärbooten und Armeehubschraubern überwachten Region herumirrte.

17 Uhr
Talk: Mercedes Vicente
Lottery of the Sea

18 Uhr
Panel: Waterlogged: film and photography and the sea
Teilnehmer_innen: Florian Pumhösl, Anja Isabel Schneider, Andreas Spiegl, Mercedes Vicente
Moderation: Cory Scozzari

Dieses Panel untersucht eingangs, wie Sekula Film und Fotografie als hybride „paraliteratrische Reportage“ einsetzt, um maritime Räume zu dokumentieren und widmet sich dann allgemeiner der Ikonographie von Wasser in diesen Medien, dem Meer als Sinnbild für das Sublime oder das Liquide, wenn es darum geht, veränderte  ökonomische Strategien zu beschreiben.

Ausstellung
Allan Sekula: OKEANOS
21. Februar – 14. May 2017
Eröffnung, Dienstag, 21.02., 19–21 Uhr

Symposium
Allan Sekula: From the Panorama to the Detail
Dienstag, 21.02., 15–19 Uhr
Mittwoch, 22.02., 15–19 Uhr

Ort
TBA21–Augarten, Scherzergasse 1a, 1020 Wien

EINTRITT FREI

Ausstellung: Allan Sekula. Okeanos

Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Augarten, Wien, 21. Februar–14. Mai 2017

Eröffnung: 21. Februar 2017, 19–21 Uhr

Die meisten Meereserzählungen sind Allegorien von Autorität. Allein in diesem Sinne schon ist Politik nie weit entfernt. (Allan Sekula)

Mit der monographischen Ausstellung Allan Sekula: OKEANOS im TBA21–Augarten widmet sich Thyssen-Bornemisza Art Contemporary dem künstlerischen Vermächtnis Allan Sekulas (USA, 1951–2013). Ausgehend von umfassenden Werkgruppen aus der TBA21 Sammlung, präsentiert und kontextualisiert diese Schau die umfangreichen Recherchen und künstlerischen Arbeiten Sekulas zum Thema der Weltmeere und zu deren fragilen Ökosystemen. Sekulas Vermächtnis, seine pointierten Untersuchungen der oftmals dunklen Realitäten des globalen Seehandels und des deregulierten „maritimen Raumes“, dienen als eindringliche Fallstudien, die die Zusammenhänge der sich auf unseren Meeren ereignenden ökologischen, politischen und sozialen Urgenzen begreiflich machen.

Die Ausstellung eröffnet mit dem Symposium Allan Sekula: From the Panorama to the Detail, bei dem DenkerInnen, HistorikerInnen, KünstlerInnen und KuratorInnen zu Wort kommen und das sozialpolitische und ökologische Denken Sekulas adressieren und neu kontextualisieren.

Das Rahmenprogramm der Ausstellung und die begleitende Publikation wurden in Zusammenarbeit mit der Fundació Antoni Tàpies in Barcelona, entwickelt, die im Mai 2017 eine umfassende Sekula Ausstellung zeigt.

Freier Eintritt

Besucherinformation
Thyssen-Bornemisza Art Contemporary–Augarten
T +43 1 513 98 56-24
augarten@tba21.org

Exhibition: Wolfgang Tillmans. 2017

15 FEBRUARY – 11 JUNE 2017, 
TATE MODERN,  LONDON, UK

Wolfgang Tillmans has earned recognition as one of the most exciting and innovative artists working today. This February, Tate Modern will present an exhibition concentrating on his production across different media since 2003. First rising to prominence in the 1990s for his photographs of everyday life and contemporary culture, Tillmans has gone on to work in an ever greater variety of media and has taken an increasingly innovative approach to staging exhibitions. Tate Modern will bring this variety to the fore, offering a new focus on his photographs, video, digital slide projections, publications, curatorial projects and recorded music.

Showcasing the importance of Tillmans’ interdisciplinary practice, the exhibition will particularly highlight the artist’s deeper engagement with abstraction and concentrates on his production across different media since 2003. Covering portraiture, landscape and still life, it will particularly highlight the artist’s deeper engagement with abstraction, beginning with his important work Sendeschluss / End of Broadcast I (2014).

Premiere: Maya Schweizer – A Tall Tale

World premiere of „A Tall Tale“ (HD, 16’, Germany / Ireland,  2017) at the 67. Berlinale Forum Expanded

Screenings:
10.2., 21:30 Akademie der Künste, Hanseatenweg 10
12.2., 12:30 Arsenal 1, Potsdamer Straße 2

A thin crack extending from the roof, down the front of the building and into the adjacent lake forms the mise en scene of the film, noted by the narrator when he arrives at the House of Usher. A cinematic ghost seems to lead the spectator onwards, passing through a landscape of ruins and films and ruins of films that evoke phantoms and fairies …

Forum Expanded / Berlinale 2017

9. bis 19. Februar

Eingeladen zum diesjährigen Forum Expanded sind 44 künstlerische Beiträge aus insgesamt 21 Ländern, darunter 28 Filme unterschiedlicher Längen und 15 Installationen sowie eine Performance. Die Eröffnung der Gruppenausstellung in der Akademie der Künste am Hanseatenweg findet bereits am 8. Februar statt, einen Tag vor Auftakt der Berlinale. Hier werden 13 Video- und Soundinstallationen gezeigt, zudem finden ab dem 10. Februar erneut Filmvorführungen statt. SAVVY Contemporary präsentiert die Ausstellung The Law of the Pursuer von Amos Gitai und im Marshall McLuhan Salon der Botschaft von Kanada wird die mehrkanalige Sound-Installation Lago von Joshua Bonnetta ausgestellt.

Im Filmprogramm feiert Sharon Lockharts neuer Film Rudzienko Weltpremiere. Lockhart untersucht in der Arbeit ein wiederkehrendes Thema ihrer künstlerischen Praxis: die Erfahrung von Kindheit und Jugend. Über drei Jahre hinweg arbeitete sie mit den Bewohnerinnen einer Jugendeinrichtung für Sozialtherapie im polnischen Rudzienko zusammen. Unter den Mädchen ist auch Milena, die Lockhart bei den Dreharbeiten zu Podwórka (Forum Expanded 2010) kennenlernte. Der aus der Arbeit mit den Teenagerinnen resultierende Film zeigt eine Mischung aus Gesprächen, die alltägliche Teenager-Sorgen ebenso behandeln wie philosophische Fragen.

Auch andere eingeladene Künstler und Künstlerinnen knüpfen mit ihren Arbeiten an bereits im Forum Expanded und Forum gezeigte Filme und Installationen an: Der israelische Künstler Noam Enbar stellt die Installation Pana Ha’Geshem (The Rain is Gone) vor, in der eine Theatergruppe eine strukturiert-improvisierte Gesangskomposition zu Gehör bringt. Die Installation basiert auf Material, das im Rahmen von Avi Mograbis 2016 im Forum gezeigten Film Between Fences entstand. Enbar und Mograbi waren bereits 2012 mit einer Live-Videoinstallation im Forum-Expanded-Programm vertreten.

Izadora (listening to versions of herself) von Philip Scheffner, Merle Kröger und Izadora Nistor beschreibt einen Augenblick, der ganz allein der 14-jährigen Izadora gehört. Scheffner und Kröger arbeiteten bereits in ihren Filmen Revision (Forum 2012) und And-Ek Ghes… (Forum 2016) mit Izadora und ihrer Familie zusammen.

Der diesjährige Titel von Forum Expanded „The Stars Down to Earth“ ist einem gleichnamigen Text von Theodor W. Adorno entlehnt, in dem er sich mit der Rolle des Irrationalen in der Massenkultur auseinandersetzt. Die unter diesem Thema versammelten Arbeiten stellen sich einer aus den Fugen geratenen Zeit und begegnen dieser mit scharfem Blick auf das Konkrete, auf Gegenwärtiges, aber auch auf Vergangenes.

So untersucht die von Khaldun Bshara konzipierte Multimedia-Installation Bawabet Yafa (Jaffa Gate) die Geschichte des Jaffators in Jerusalem, das nach der Eroberung der Stadt durch die Briten von den neuen Kolonialherren nach deren Vorstellung umgestaltet wurde. Teil der Installation, die vom Architekturkollektiv RIWAQ produziert wurde, ist das Video ON THAT DAY von Mohanad Yaqubi, das dem Tor in zeitgenössischen Fotografien nachspürt.

Mohanad Yaqubi ist darüber hinaus mit seinem Film Off Frame AKA Revolution until Victory im Filmprogramm vertreten. Für Off Frame durchforstete er Archive auf der ganzen Welt auf der Suche nach Filmen der Palestine Film Unit (PFU), einem Zusammenschluss von Filmschaffenden, deren militante Filmpraxis die palästinensische Revolution begleitete und in die Welt trug. Nur wenige der zahlreichen zwischen 1968 und 1982 entstandenen Filme sind heute noch erhalten. Umso wichtiger erscheint ihre Wiederentdeckung und Befragung hinsichtlich ihrer Relevanz für die Gegenwart.

Yaqubi stellt seine Recherche auch im Rahmen der diesjährigen Edition der Tagungsreihe „Think Film“ vor. „Think Film No. 5: Archival Constellations“ findet gebündelt an einem Tag im Weddinger silent green Kulturquartier statt. Präsentiert werden acht Archivpräsentationen, drei Archivbesuche und eine Performance.

Welche Rolle spielt der Ort eines Archivs, sei es als Schutzraum, Verwahrungsort, Produktionsstätte, aber zuweilen auch als Gefahrenzone? Archive können sich in Bewegung setzten, sie können Verbindungen eingehen und sich gegenseitig zum Leben erwecken. So befinden sich im Filmarchiv des INCA (Instituto Nacional de Cinema e Audiovisual) in Guinea-Bissau auch Filme der ehemaligen Sowjetunion und so gelangten Werke der Schule des wissenschaftlichen Films in Kiew in einen zeitgenössischen Kunstkontext. Die Archivbesuche führen in die Ausstellung von Amos Gitai bei SAVVY Contemporary sowie in das Filmarchiv des Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V., wo auch Konzertmitschnitte (u.a. von Einstürzende Neubauten, Malaria, Nick Cave) aus dem West-Berlin der 1980er Jahre zu sehen sind, die aus dem Archiv von !K7 stammen. Den Abschluss des Tages bildet eine Spezialausgabe der Serie „Rising Stars, Falling Stars“, in der Ms. Vaginal Davis, Archivarin und Performerin, eine kleine 16mm-Ausgrabung präsentiert.

Filme
Aapothkalin Trikalika (The Kali of Emergency) von Ashish Avikunthak (Indien / Deutschland, 79’)
Asbestos von Sasha Litvintseva, Graeme Arnfield (Großbritannien, 20’)
A Tall Tale von Maya Schweizer (Deutschland / Irland, 16’)
The Brick House von Eliane Esther Bots (Niederlande, 16’)
Camera Threat von Bernd Lützeler (Deutschland, 30’)
Dark Adaption von Chris Gehman (Kanada, 14’)
HASHTI Tehran von Daniel Kötter (Iran, 59’)
Heliopolis Heliopolis von Anja Dornieden, Juan David González Monroy (Deutschland, 26’)
Im Gehäus (In His Room) von Eva C. Heldmann (Deutschland, 27’)
Jokinen von Laura Horelli (Finnland, 45’)
Not Every Day is Spring von Haig Aivazian (Libanon, 46’)
Off Frame AKA Revolution until Victory von Mohanad Yaqubi (Palästina / Frankreich / Katar, 63’)
One Plus One Makes a Pharaoh’s Chocolate Cake von Marouan Omara, Islam Kamal (Ägypten / Schweiz, 37’)
Popeye Sees 3D von Ken Jacobs (USA, 21’)
Ride Like Lightning, Crash Like Thunder von Fern Silva (USA, 9’)
Rudzienko von Sharon Lockhart (Polen / USA, 53’)
Seif Tagreeby (Experimental Summer) von Mahmoud Lotfy (Ägypten, 69’)
Serce Miłości – Director‘s Cut (A Heart of Love – Director‘s Cut) von Łukasz Ronduda (Polen, 88’)
Set von Peter Miller (Deutschland, 10’)
The Shortest Day von Karø Goldt (Österreich, 3’)
Sokun Al Sulhufat (Turtles are Always Home) von Rawane Nassif (Katar / Libanon, 12’)
SPIN von Ginan Seidl (Deutschland, 80’)
Tashlikh (Cast Off) von Yael Bartana (Israel / Niederlande, 12’)
Ten Mornings Ten Evenings and One Horizon von Tomonari Nishikawa (Japan, 10’)
Studies on the Ecology of Drama von Eija-Liisa Ahtila (Finnland, 26’)
Ulrike‘s Brain von Bruce LaBruce (Deutschland, 55’)
Ulysses in the Subway von Paul Kaiser, Marc Downie, Ken & Flo Jacobs (USA, 59’)
The Welfare of Thomás Ó Hallissy von Duncan Campbell (Großbritannien / Irland, 31’)

Performance
Confessions of an Actress von Susanne Sachsse (Deutschland)

Gruppenausstellung in der Akademie der Künste am Hanseatenweg
Bawabet Yafa (Jaffa Gate) von RIWAQ (Konzept: Khaldun Bshara) (Palästina)
Constructed Futures: Haret Hreik von Sandra Schäfer (Deutschland)
Hawamesh Aan Al-Hegra (Footnotes on Migration) von Take to the Sea (Ägypten)
Isla Santa Maria 3D von Oliver Husain (Kanada)
Izadora (listening to versions of herself) von Merle Kröger, Izadora Nistor, Philip Scheffner (Deutschland)
Pana Ha’Geshem (The Rain is Gone) von Noam Enbar (Israel / Frankreich)
Purple, Bodies in Translation – Part II of A Yellow Memory from the Yellow Age von Joe Namy (Libanon)
Twelve von Jeamin Cha (Republik Korea)
UHF42 E01+E02 von Mike Crane (USA / Palästina)
Untitled Fragments von James Benning (USA)
When Things Occur von Oraib Toukan (Palästina / Großbritannien)
Wutharr, Saltwater Dreams von Karrabing Film Collective (Australien)
Sowie:
Towards Memory von Katrin Winkler (Deutschland)

Marshall McLuhan Salon der Botschaft von Kanada
Lago von Joshua Bonnetta (Kanada / USA)

SAVVY Contemporary
The Law of the Pursuer von Amos Gitai (Israel)

Think Film No. 5: Archival Constellations
Material to Investigate the Present, the Future Past – An Encounter with the Archive von Harun Farocki Institut
Lab Space – Film Lab as Physical Space and Its Influence on Creative Process von Lisabona Rahman (Indonesia)
Reclaiming History, Unveiling Memory Part II von Didi Cheeka (Nigeria)

Archivbesuche bei:
SAVVY Contemporary: The Law of the Pursuer von Amos Gitai; Arsenal – Institut für Film und Videokunst: Living Archive – 10.000 Filme & Subkultur Berlin80, ein Videoarchiv von !K7

The Solid Image von Filipa César (Deutschland / Portugal) und Sana Na N’Hada (Guinea Bissau)
For an Imperfect Archive von Reem Shilleh und Mohanad Yaqubi (Palästina)
Performing Moments of an Archive von Jasmina Metwaly und Philip Rizk (Ägypten / Deutschland)
Kinotron: The Kyiv School of Scientific Film von Oleksiy Radynski (Ukraine)
Reclaiming History, Unveiling Memory Part II von Didi Cheeka (Nigeria)
Saltwater Dreams: Archives of the Present von Karrabing Film Collective (Australien)
Vaginal Davis präsentiert: Rising Stars, Falling Stars

Michael Mauracher erhält den Österreichischen Kunstpreis 2016 in der Kategorie »Künstlerische Fotografie«

Michael Mauracher wurde mit dem Kunstpreis 2016 für Künstlerische Fotografie ausgezeichnet. Der Preis zählt zu den Staatspreisen der Republik Österreich. Er ist mit 15.000 Euro dotiert und wird jedes Jahr an „etablierte Künstlerinnen und Künstlern für ihr umfangreiches, international anerkanntes Gesamtwerk zuerkannt“. Die Preisverleihung fand am 25. Januar in der Hofburg des Bundeskanzleramtes statt.

Michael Mauracher, geboren 1954 in Klagenfurt, studierte Kommunikationswissenschaften und Kunstgeschichte an der Universität Salzburg sowie  künstlerische Fotografie am Salzburg College, einem Studienprogramm der Northern Illinois University. Es folgten Assistenzen am Salzburg College und in der Fotoklasse der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg. 1981 war er Mitbegründer der Galerie Fotohof in Salzburg. 1981–1983 arbeitete Mauracher an der Ausstellung „Geschichte der Fotografie in Österreich“ mit, die unter anderem im MUMOK – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien gezeigt wurde. 1984–1994 war er Lehrbeauftragter für Künstlerische Fotografie sowie Organisator des internationalen Workshop-Programms am Salzburg College. Seit 1995 hat unterrichtet Michael Mauracher Fotografie und Neue Medien an der Universität Mozarteum, seit 2011 als Senior Lecturer. 2001 erhielt er einen Lehrauftrag an der HGB, 2005 wurde er hier Honorarprofessor für Fotografie. Seit 2012 ist Michael Mauracher Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Zusammen mit Rainer Iglar hat er 250 Bücher im Zeitraum der letzten 15 Jahre in der Fotohof Edition verlegt. Er lebt und arbeitet in Salzburg, Leipzig und Wien.

Web Residencies 2017 – Eine Kooperation von Akademie Schloss Solitude und ZKM | Karlsruhe

2017 schreiben die Akademie Schloss Solitude, Stuttgart und das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe gemeinsam drei Calls für »Web Residencies« mit unterschiedlichen Themen aus, die von eingeladenen KuratorInnen konzipiert werden.

Das Programm »Web Residencies« wurde 2016 von der Akademie Schloss Solitude initiiert, um junge Talente der internationalen digitalen Szene sowie Kunstschaffende aller Disziplinen, die sich mit web-basierten Praktiken auseinandersetzen, zu fördern und den Prozess ihrer Arbeit online auf der Plattform www.schloss-post.com zu präsentieren. Bei jeder Ausschreibung werden drei bis vier Personen oder Teams von den jeweiligen KuratorInnen für eine vierwöchige »Web Residency« ausgewählt, die mit je 500 USD prämiert ist.

Mit der neuen Kooperation schließen die Akademie Schloss Solitude als Künstlerresidenz und Netzwerkmaschine und das ZKM, ein Museum und Ort künstlerischer Forschung und Entwicklung, ihre Expertise und Praxis zusammen und arbeiten gemeinsam an der Weiterentwicklung des Programms »Web Residencies«. Beide Häuser begreifen Künstlerresidenzen online als ein zeitgemäßes Format der Künstlerförderung im globalisierten und durch die Digitalisierung geprägten Kunstbetrieb. Der digitale Raum wird nutzbar gemacht, um neue Wege in der künstlerischen Praxis und der Kunstvermittlung außerhalb geografischer und institutioneller Grenzen zu erproben. Das Programm ist dabei bewusst offen gestaltet und lässt sich von den Ideen, Konzepten sowie Arbeitsweisen einer Szene auch jenseits des etablierten Kulturbetriebs prägen.

Der erste Call in 2017 wird von Tatiana Baccizzelli, künstlerische Direktorin des Disruption Network Lab Berlin, kuratiert und am 13. Februar veröffentlicht, der aktuelle politische und technologische Aspekte geopolitischer Überwachung thematisiert. »Web Residencies« finden ausschließlich online statt, die Arbeiten werden auf www.schloss-post.com sowie auf www.zkm.de gezeigt. Für Bewerber gibt es keine Altersbeschränkung, auch Studierende sind zugelassen. Das Programm wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg unterstützt.