Chikaku.
Zeit und Erinnerung in Japan
Infos
Eröffnung
4.6.2005, 11:00
Zeitraum
5.6.2005 – 11.9.2005
Filmprogramm
Im Rahmen der Ausstellung findet von 21. Juni bis 6. September 2005 immer Dienstags eine Veranstaltungsreihe im Schubertkino mit Filmen und Videoarbeiten aus und über Japan statt, unter anderem von Teinosuke Kinugasa, Sumiko Haneda, Takahiko Iimura, Yoko Ono, Paolo Rocha und Manfred Neuwirth. Die Reihe wird in Zusammenarbeit mit dem deutschen Filmtheoretiker Olaf Möller durchgeführt.
Wettbewerb
Im Rahmen eines Wettbewerbes, der „Graz Art Media Competition“, wurden TeilnehmerInnen aus den verschiedensten Bereichen dazu eingeladen, ein Projekt für die BIX-Fassade des Kunsthaus Graz einzureichen. Die Jury, bestehend aus Toshiharu Ito, Hiroyuki Moriwaki, Miki Okabe, Makoto Sei Watanabe, Adam Budak, Christine Frisinghelli und Peter Pakesch, hat zwei Preise vergeben. Der „Peter Cook Preis“wird vom Architekten des Kunsthauses vergeben. Die Arbeiten der Preisträger werden im Rahmen von „Chikaku“ gezeigt.
Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog in Deutsch und Englisch mit Beiträgen von Ryuta Imafuku,
Toshiharu Ito, Yoko Tawada, Makoto Sei Watanabe, Krystyna Wilkoszewska sowie einem Vorwort von The Japan Foundation und einer Einleitung von Christine Frisinghelli und Peter Pakesch.
Mit
Masaki Fujihata, Rieko Hidaka, Takashi Ito, Emiko Kasahara, Tadashi Kawamata, Yayoi Kusama, Trinh T. Minh-ha, Hiroyuki Moriwaki, Daido Moriyama, Takuma Nakahira, Tetsuya Nakamura, Motohiko Odani, Taro Okamoto, Yoko Ono, Yutaka Sone, Yoshihiro Suda, Hiroshi Sugimoto, Masaaki Yamada, Makoto Sei Watanabe, Miwa Yanagi
kuratiert von Toshiharu Ito, Tokyo National University of Fine Arts and Music, Tokio
in Zusammenarbeit mit Adam Budak, Kunsthaus Graz,
Seiichi Furuya, Camera Austria,
Miki Okabe, The Japan Foundation
Intro
Unter dem Titel „Chikaku. Zeit und Erinnerung in Japan“ reflektiert eine umfassende Ausstellung von Kunsthaus Graz und Camera Austria, veranstaltet mit The Japan Foundation, die dynamische Entwicklung der japanischen Kunst während der letzten Jahrzehnte.
Dabei stehen die Themen „Wahrnehmung“ (japan. „Chikaku“), „Zeit“ und „Erinnerung“ im Mittelpunkt des Interesses. Mit der Konzentration auf diese Themen nimmt der Kunstwissenschaftler Toshiharu Ito in Zusammenarbeit mit Adam Budak und Seiichi Furuya eine Neubestimmung von bislang kaum gemeinsam präsentierten, für aktuelle Kunst aus Japan jedoch höchst charakteristischen Positionen vor.
Das speziell für das Kunsthaus Graz entwickelte Raumkonzept ermöglicht es, den vielfältigen und verschlungenen Wegen des zeitgenössischen künstlerischen Ausdrucks adäquat zu folgen. Für dieses Ausstellungsdesign zeichnet Makoto Sei Watanabe, einer der wichtigsten japanischen Architekten der Gegenwart, verantwortlich.
Die Ausstellung umfasst zeitgenössische bildende Kunst, Fotografie, Video/Film, Medienkunst, Architektur. Sie wirft ein neues Licht auf die komplexen Schattierungen und Dimensionen der japanischen Kunst, macht Verbindungen zwischen Werken aus verschiedenen Epochen und Genres sichtbar und stellt neue Bezüge her. Nicht zuletzt skizziert dieser vielschichtige Ansatz Anknüpfungspunkte und Wechselwirkungen, die bisher kaum nachgezeichnet wurden.
Die moderne japanische Kunst entstand unter komplexen Einflüssen, wie etwa jenen der rasch einsetzenden Modernisierung und des äußerst rasanten technologischen Fortschritts. Im Laufe dieser Entwicklung zeigte sie einen essentiellen Bezug zu Problemen der Gesellschaft im Umgang mit Technologie und Umwelt, die heute von globaler Relevanz sind.
Die Ausstellung formuliert neue Diskussionsansätze und analysiert die Gültigkeit der ästhetischen Werte des Westens angesichts unserer höchst komplexen Gegenwart, die von dramatischen Veränderungen im Bereich der Medien- und Kommunikationssysteme und der zunehmenden Abhängigkeit von Technologie bestimmt wird. „Chikaku: Zeit und Erinnerung“ in Japan geht es dabei um nichts weniger, als die Bedeutung und die vielfältigen Möglichkeiten der Kunst im 21. Jahrhundert neu zu überdenken.